Nahezu alles, was die Wolfsburger anfassen, wird zu Gold. So auch der Kleinste in der Volkswagen-Familie, der VW Up. Schnell eroberte der Mini das Segment der Kleinstwagen und entpuppte sich somit als wahrer Verkaufsriese. Womit der getestete Up in den Augen der Käufer punkten kann und wo seine Schwächen liegen, offenbart der Test.
Verkaufsriese im Kleinstwagensegment
Mit dem VW Up sind die Wolfsburger 2011 angetreten, das stetig wachsende Segment der Kleinstwagen zu erobern und den häufig kritisierten VW Fox abzulösen. Der neue Mini der VW-Familie soll endlich auch qualitativ überzeugen und die Käufer in Scharen anlocken. Das scheint dem Zwerg bereits vom Verkaufsstart an gut zu gelingen. Zuletzt verzeichnete der VW Up einen Marktanteil von 20,8 Prozent bei den Minis, denn 3.378 Mal wurde der Kleinstwagen im Juli 2013 neu zugelassen. Der nächste Wettbewerber ist der Fiat 500, der mit 2.536 Neuzulassungen bereits weit abgeschlagen ist.
Nicht alles ist klein am VW Up
Neben der Höhe der Zulassungszahlen beweist der VW Up auch in anderer Hinsicht wahre Grösse. So lässt der Hersteller optisch keine Zweifel daran aufkommen, dass es sich beim getesteten Modell um einen VW handelt. Denn ringsum prangen sechs riesige Markenlogos am Up - vier an den Radkappen und jeweils eines an Front und Heck. Bei einer Gesamtlänge von 3,54 Metern wirken diese viel mächtiger, als sie eigentlich sind.
Ansonsten ist die Form pragmatisch und wenig aufregend. Das Wenige, das der Up an Platz bietet, soll nicht durch Spielereien mit einer schnittigeren oder dynamischeren Form verloren gehen. Am auffälligsten ist noch die Front mit dem Kühlergrill, der sich als schmaler schwarzer Streifen um die Nebelscheinwerfer zieht und den Eindruck eines herzlichen Lachens vermittelt. Am Heck fallen die überdimensionale Glasfläche und die senkrechten Scheinwerfereinheiten ins Auge, die so ähnlich allerdings auch beim Seat Mii und Skoda Citigo zu finden sind - beides Derivate des Wolfsburger Originals.
Die inneren Werte überzeugen
Wo bei vielen Kleinst- und Kleinwagen lieblose Hartplastik-Landschaften vorzufinden sind, punktet der getestete VW Up mit einem hochwertig anmutenden Interieur und einem aufgeräumten Cockpit. Ein gewisser Spardruck offenbart sich jedoch im Detail: So kann der Fahrer nicht von seiner Seite aus das Fenster auf der Beifahrerseite bedienen und es gibt keine Kofferraumbeleuchtung.
Das Platzangebot im kleinen Stadtflitzer ist in Ordnung für seine Zwecke - für die Urlaubsreise mit der Familie natürlich nicht zu gebrauchen. Empfehlenswert ist die Investition in den 475 Euro teureren Fünftürer, die dem Nutzwert des Autos zugutekommen. So können auf einer kurzen Strecke auch mal erwachsene Personen hinten mitfahren, ohne sich umständlich durch die vorderen Türen quetschen zu müssen. Der Kofferraum des Testwagens fasst 251 bis 951 Liter, für den Wocheneinkauf eines Single- oder Zweipersonenhaushaltes gerade noch ausreichend.
Drehfreudiger Einliter-Motor zeigt sich durstig
Der getestete 1,0-Liter-Dreizylinder mit 75 PS ist die stärkste für den VW Up erhältliche Motorisierung. Diese Variante fährt sich dann auch so, wie man es sich von einem kleinen Stadtauto erhofft: flink, spritzig, agil und wendig. Allerdings: Das maximale Drehmoment von 95 Nm liegt erst ab 3.000 Touren an, sodass der kleine Dreizylinder beim Beschleunigen ständig nach Drehzahl verlangt. Das wirkt sich natürlich auf den Spritverbrauch aus. Wer mit dem VW Up im Verkehr mitfliessen will, der entfernt sich schnell von den vom Hersteller versprochenen 4,5 Litern Normverbrauch. In der Realität schluckt der Kleine bis zu sieben Liter Sprit auf 100 Kilometern.
Auch in der Anschaffung ist der getestete VW up kein Schnäppchen: Während die 60 PS starke Basisversion ab 9.975 Euro erhältlich ist, sind für den 55-kW-Motor mindestens 11.375 Euro zu zahlen - und dann ist der Stadtflitzer noch ziemlich nackig. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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