In Deutschland gilt die Warnwestenpflicht ab 1. Juli, die Lichtpflicht am Tag ist noch nicht eingeführt. In anderen Ländern sind beide Richtlinien zum Teil schon vor vielen Jahren in Kraft getreten. Wir sagen Ihnen, wo Sie sich an andere Vorschriften halten müssen und was bei deren Missachtung droht.
Mit der Warnwestenpflicht tritt am 1. Juli in Deutschland eine neue Verkehrsregel in Kraft, die in anderen Ländern bereits seit Jahren gilt. An das Tagfahrlicht hat sich der Gesetzgeber hierzulande noch nicht herangetraut. Dabei ist die Lichtpflicht in vielen anderen europäischen Staaten selbstverständlich. Wer gegen sie verstösst, wird zum Teil kräftig zur Kasse gebeten - im Folgenden ein Überblick.
In Portugal und Spanien drohen hohe Bussgelder
Mit einem Bussgeld von 15 Euro muss ein Autofahrer in Deutschland laut ADAC rechnen, wenn er bei einer Kontrolle ab dem 1. Juli keine Warnweste im Fahrzeug hat. Im Vergleich zu anderen Ländern mit Warnwestenpflicht fällt das Bussgeld sehr niedrig aus. In Portugal kann ein Verstoss gegen die Regelung laut ADAC zwischen 60 und 600 Euro kosten. Auch in Ungarn und Spanien sind Bussgelder bis zu 100 Euro möglich.
Nicht überall reicht eine Weste pro Auto
In Kroatien gibt es zwar eine Warnwestenpflicht, doch ein Verstoss dagegen wird nicht geahndet. Das gleiche gilt in Norwegen. In Österreich beträgt das Bussgeld zwischen 14 und 36 Euro, Rumäniens Kontrolleure verlangen mindestens 20 Euro. Im Nachbarland Frankreich wird es mit 90 Euro deutlich teurer, während ein Verstoss in Italien mit mindestens 41 Euro geahndet wird. In Bulgarien, Italien, Tschechien und Ungarn ist sogar eine Warnweste je Fahrzeuginsasse vorgeschrieben, während in den anderen Ländern eine Weste pro Auto ausreicht.
Verstoss gegen Tagfahrlicht in Norwegen besonders teuer
Über die Lichtpflicht wird in Deutschland immer mal wieder diskutiert, eingeführt wurde sie bisher noch nicht. Viele Autohersteller statten ihre neuen Modelle aber im vorauseilenden Gehorsam mit automatischem Tagfahrlicht aus. Auch, weil in vielen anderen Ländern Lichtpflicht gilt. In Dänemark müssen Autofahrer tagsüber auf allen Strassen das Licht am Wagen einschalten. Ansonsten droht ein Bussgeld von 1.000 Kronen (etwa 135 Euro), informiert der ADAC. In Estland kostet ein Verstoss sogar rund 190 Euro, Norwegen ist mit 245 Euro Spitzenreiter beim Bussgeld.
Lichtpflicht nur ausserhalb geschlossener Ortschaften
In Italien (Bussgeld ab 40 Euro), Rumänien (ca. 20 Euro), Russland (bis 200 Euro) und Ungarn (ca. 30 Euro) gilt die Lichtpflicht nur auf Autobahnen und ausserhalb geschlossener Ortschaften. Im Nachbarland Polen müssen Autofahrer auf allen Strassen das Licht am Fahrzeug einschalten. Ein Verstoss wird mit rund 60 Euro geahndet. In der Schweiz, wo die Lichtpflicht ebenfalls auf allen Strassen gilt, wird ein Bussgeld von etwa 33 Euro erhoben.
Sonderregelungen in Kroatien und Moldawien
Während in den grossen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich und Grossbritannien noch keine Lichtpflicht gilt, zählt der ADAC mit Kroatien und Moldawien zwei Sonderfälle auf. In Kroatien gilt zwischen dem letzten Sonntag im Oktober und dem letzten Sonntag im März Lichtpflicht auf allen Strassen. In Moldawien umfasst der Geltungsbereich den Zeitraum von November bis März. Die Bussgelder betragen rund 40 beziehungsweise rund 13 Euro. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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