Possierliche Eichhörnchen begrüsst jeder gerne in seinem Garten. Da die kleinen Tiere keinen Winterschlaf, sondern lediglich Winterruhe halten, müssen sie vor Wintereinbruch ungefähr 10.000 Nüsse, Samen, Eicheln und anderes Futter verbuddeln. Nach und nach graben sie dann in den Wintermonaten ihre Vorräte wieder aus. Doch manche von den Verstecken wurden in der Zwischenzeit von Wildschweinen geplündert, andere Verstecke finden die Eichhörnchen schlichtweg nicht wieder.
Zusätzlich erschwert harter, gefrorener Winterboden die Nahrungssuche der Tiere. Um den putzigen Tieren beim Überwintern zu helfen, können auch Sie aktiv werden. Hier finden sie die besten Tipps für einen Eichhörnchen-freundlichen Garten.
Den Garten Garten sein lassen
Damit Eichhörnchen auch in besiedelten Gebieten genug Nahrung finden, kann man in seinem Garten eine wilde Ecke einrichten, beispielsweise durch Anpflanzung von Wildblumen oder beerentragenden Sträuchern. Damit die Tiere zusätzlich genug Material für den Bau von einem Nest, der sogenannten Kobel, haben, sollte man auch Laub und abgebrochene Äste im Garten liegen lassen. Pflanzen sollte man erst spät beschneiden.
Regentonne abdecken und für Nistmöglichkeiten sorgen
Wenn man Eichhörnchen das Nisten erleichtern möchte, kann in einen Gartenbaum ein spezielles Eichhörnchenhaus gehängt werden. Dieses ähnelt im Aufbau einem einfachen Vogelhaus. Wer sich kein Haus in Handarbeit zusammenbasteln möchte, kann es in einigen Baumärkten oder online fertig erwerben.
Wichtig ist auch, eine vorhandene Regentonne abzudecken. Fällt ein Eichhörnchen hinein, kann es sich, aufgrund der glatten Wände der Tonne, nicht alleine aus dem Wasser retten und ertrinkt. Wenn es nicht möglich ist, die Regentonne mit einem Gitter abzudecken, kann man auch einen langen Ast, der über den Rand der Tonne hinausragt, hineinlegen. Daran können sich, neben den Hörnchen, auch viele Insekten vor dem Ertrinken retten.
Waldspaziergang machen
In Wäldern ist reichlich natürliche Nahrung für die Vierbeiner vorhanden. Egal, ob Eicheln, Hasel- oder Walnüsse, Fichtensamen, Kiefernzapfen oder Bucheckern vom Waldboden gesammelt werden, die Eichhörnchen freuen sich über alles, was Sie in Ihrem Garten verteilen. Wichtig hierbei: Das Futter nie auf dem Erdboden anbieten, da gerade junge Eichhörnchen lernen müssen, dass sie für die Nahrungsbeschaffung auf Bäume klettern müssen. Beispielsweise können Sie Ihr Waldspaziergangsammelsurium in eine spezielle Futterstation, die in einem Baum angebracht wird, füllen. Alleine zu sehen, wie die kleinen Eichkätzchen sich das Futter aus dem Spender holen, ist alle Mühen wert.
Zufüttern erlaubt
Da in bebauten Regionen das Nahrungsangebot für die Eichhörnchen generell sehr knapp ist, ist es in Ordnung, ganzjährig spezielles Eichhörnchenfutter anzubieten. Auch Vogelfutter ist für die Vierbeiner geeignet. Aber Vorsicht: In den Mischungen sollten keine Mandeln vorhanden sein, denn die enthaltene Blausäure schadet ihnen. Da sich die rotbraunen Gesellen sehr gut mit Vögeln verstehen, kann man das Futter auch mit in ein Vogelhaus geben. Das Häuschen sollte allerdings regelmässig gereinigt werden, weil die Tiere in dem Vogelhaus herumlaufen und es so durch Kot verschmutzen. Eine gute Alternative bieten die sogenannten Futterspender. Generell sollte das Futter auch deshalb nicht ebenerdig verteilt werden, um Eichhörnchen vor lauernden Katzen zu schützen.
Eine Schale Wasser aufstellen
Fast noch wichtiger als das bereitgestellte Futter ist Wasser. Hierfür eignen sich am besten Vogeltränken, die in einen Baum gehängt werden. Damit die Tiere nicht krank werden, sollte man das Wasser immer wieder auswechseln, die Schale auswischen und neu befüllen.
Verwaiste und verletzte Eichhörnchen schnellstmöglich wärmen
Lässt sich ein Eichhörnchen leicht einfangen und rennt einem Menschen im Zweifelsfall sogar hinterher, ist das ein Indiz dafür, dass es sich um ein verwaistes Jungtier handelt. Viele junge Eichhörnchen verletzen sich bei Stürzen von Bäumen. Hierbei gilt: Vorerst abwarten, ob die Eichhörnchenmutter nach ihrem Kind sucht. Ist das nicht der Fall, dann das Junge vorsichtig in ein altes Handtuch wickeln, damit es gewärmt wird, und es dann in einen Schuhkarton legen. Unbedingt Handschuhe anziehen, da Eichhörnchen kräftig kratzen und zubeissen können, wenn sie verängstigt sind. Ist das Tier mit Wasser versorgt, sollte man es so schnell wie möglich zu einem Tierarzt oder einer Wildtierauffangstation bringen.
Informieren erwünscht
Es gibt zahlreiche Vereine, die sich für den Schutz der Eichhörnchen und anderer Wildtiere einsetzen. Notrufnummern für ihre Region, die Ihnen bei Fragen bezüglich Eichhörnchen weiterhelfen, finden sie unter https://www.eichhörnchen-in-not.de.
Es ist natürlich immer gut, sich noch tiefgehender zu informieren. Viele tolle Bücher vermitteln Ihnen und Ihren Kindern weiteres Wissen rund um das Eichhörnchen.
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