Eine Roboterhand benötigt für die Lösung eines Zauberwürfels über vier Minuten - ein Mensch schafft es in wenigen Sekunden. Es lohnt sich aber, genauer hinzuschauen: Denn die Leistung ist ein Zeichen für den Fortschritt von Künstlicher Intelligenz.

Miriam Meckel
Eine Kolumne
von Miriam Meckel
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Vier Minuten und acht Sekunden. So lange – oder so kurz – braucht "Dactyl", eine Roboterhand der KI-Firma OpenAI, um einen Rubik‘s Cube zu lösen. Menschliche Spieler*innen waren da schneller und schafften die Lösung in wenigen Sekunden. In einer Pressemitteilung schrieb OpenAI, die Roboterhand erreiche fast menschliche Fingerfertigkeit.

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Gerade das hat für Diskussionen innerhalb der Tech-Community gesorgt. Tatsächlich liess die Hand den Würfel nämlich in acht von zehn Fällen fallen. "Kann man sich einen Sechsjährigen vorstellen, dem so ein Würfel zu 80 Prozent herunterfällt?", fragt Kognitionswissenschaftler Gary Marcus von der New York University. "So ein Kind würde man zum Neurologen schicken."

Die wahre Errungenschaft der Robo-Hand liegt eben nicht in der Fingerfertigkeit, sondern im unsichtbaren Fortschritt von KI. Die Hand trainierte die Bewegungsabläufe über den Prozess des Reinforcement Learnings anhand von Simulationen. Die dann auf die Wirklichkeit anzuwenden, ist eine schwierige Sache, hier aber ziemlich gut gelungen. Es ist also nicht immer das Offensichtliche, das wahren Fortschritt ausmacht.

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