Der Chatbot ChatGPT trat ein Wettrüsten der Tech-Schwergewichte bei Künstlicher Intelligenz los. Jetzt will auch der Facebook-Konzern Meta mehr KI-Software in seinen Apps nutzen.
Der Facebook-Konzern Meta bringt in seine Apps Chatbots und andere Funktionen mit Künstlicher Intelligenz. Die Software wird zunächst in den USA verfügbar sein. Meta schliesst sich damit anderen Tech-Schwergewichten an, die nach dem Erfolg des Chatbots ChatGPT bei KI-Angeboten aufrüsten.
Meta-Chef
Künstliche Intelligenz werde verändern, wie Menschen die meisten Produkte von Meta nutzen, betonte Zuckerberg. Zum Konzern gehören unter anderem auch Instagram sowie die Chatdienste WhatsApp und Messenger. Da KI-Software manchmal unerwartete und problematische Inhalte erzeugen kann, werde sich Meta mehr Zeit mit der Einführung solcher Funktionen lassen als sonst üblich.
Zuckerberg setzt schon lange auf virtuelle Welten
Cox räumte zugleich ein, dass für die meisten Menschen KI-Anwendungen noch nicht zu einem festen Bestandteil ihres Alltags geworden seien. "Sie sind definitiv interessant, aber wir haben noch nichts gesehen, was tagtäglich nützlich wäre wie etwa WhatsApp, E-Mail oder die Kamera." Er könne sich aber vorstellen, dass Künstliche Intelligenz zum Beispiel beim Erlernen neuer Sprachen sehr hilfreich sein könnte.
Zuckerberg stellte auch eine neue VR-Brille vor, die reale Umgebung und digitale Inhalte enger miteinander verknüpfen soll. Das Gerät mit dem Namen Quest 3 nimmt mit Kameras den Raum auf und stellt ihn dreidimensional dar. Danach kann man für die Nutzer digitale Objekte in die reale Umgebung einbetten. Das können zum Beispiel virtuelle Fotos an der Wand sein - oder ein Portal, über das man in eine andere virtuelle Welt schlüpfen kann.
Er gehe davon aus, dass man mit der Zeit in einem Raum mit genauso vielen digitalen wie realen Objekten interagieren werde, sagte Zuckerberg. Auch zum Beispiel bei Beratungen in Unternehmen dürften an einem Tisch zunehmend Menschen, digitale Avatare von abwesenden Mitarbeitern sowie verschiedene Chatbots sitzen. Der Alltag bestehe immer mehr aus einer Kombination physischer und digitaler Erlebnisse und eine zentrale Frage sei, wie man sie zusammenbringt.
Zuckerberg setzt schon lange auf virtuelle Welten. Er liess den Facebook-Konzern in Meta umbenennen, um den Fokus auf die virtuelle Umgebung, das "Metaverse", zu unterstreichen. Zugleich verschlingt die Entwicklung Quartal für Quartal Milliarden Dollar - während die Technologie noch immer keinen Massenmarkt eroberte. Allein im ersten Halbjahr 2023 verbuchte die Sparte Reality Labs einen operativen Verlust von 7,7 Milliarden Dollar. Es seien jedoch Investitionen, die sich am Ende auszahlen würden, zeigte sich Technik-Chef Andrew Bosworth überzeugt. "Man kann an den Zahlen in den Quartalsberichten ablesen, wie sicher wir uns darüber sind", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Meta stellt smarte Brille vor
Die Quest 3 bringt den VR-Pionier Meta auch stärker in direkte Konkurrenz mit Apple, das mit seiner bald erscheinenden Brille Vision Pro ebenfalls reale und künstliche Welten verschmelzen will. Meta betont jedoch, dass man die Technologie erschwinglicher anbieten wolle: Quest 3 kostet in den USA 499 Dollar, während die Apple-Brille im kommenden Jahr für 3500 Dollar auf den Markt kommen soll.
Meta stellte auch eine neue Version der gemeinsam mit dem Brillenspezialisten Ray-Ban entwickelten smarten Brille vor. Sie kann Bilder und Videos aufnehmen - und der KI-Chatbot Meta AI kann über winzige Lautsprecher Fragen von Nutzern beantworten. So kann man die Brille etwa fragen, auf was für ein Bauwerk man gerade blickt. Wenn man die Brille bittet, ein Foto an einen Freund zu schicken, macht sie eine Aufnahme und versendet sie über die üblich verwendete Messaging-App. Auf Wunsch kann die Software auch automatisch einen Text zu einem gerade aufgenommenen Instagram-Video schreiben.
Meta könne Risiken, die KI mit sich bringe, im Griff behalten, sagte Bosworth. Es sei für Nutzer mit bösen Absichten zwar nicht schwierig, einen übergriffigen Chatbot zu kontrollieren. "Aber wir kontrollieren immer noch den Zugang der Accounts zur Plattform." (dpa/hau)
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