Tokio (dpa) - Der taiwanesische Apple-Partner Foxconn hat gute Aussichten auf eine Übernahme des angeschlagenen japanischen Elektronikkonzerns Sharp.

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Man konzentriere sich auf Verhandlungen mit Foxconn, sagte Sharps Präsident Kozo Takahashi. Er stellte jedoch vor der Presse klar, dass der iPhone-Auftragsfertiger noch nicht den Vorzug bei den Verhandlungsrechten erhalten habe. Man werde weiter auch mit dem von der Regierung in Tokio gestützten Fonds Innovation Network Corporation of Japan (INCJ) sprechen. Man erwarte innerhalb etwa eines Monats ein abschliessendes Ergebnis, sagte Takahashi weiter.

Experten hatten INCJ lange als Favoriten gesehen angesichts der Bemühungen der Regierung, zu verhindern, dass Sharps Technologie in ausländische Hände gerät. Doch in Anbetracht der grossen Diskrepanz zwischen den Angeboten der beiden Interessenten neige die Konzernspitze eher zur Offerte der Taiwanesen, berichteten japanische Medien am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise.

Sharp war einst ein Pionier bei flachen LCD-Bildschirmen, geriet in den vergangenen Jahren jedoch vor allem durch die Konkurrenz von koreanischen Konzernen wie Samsung und LG sowie neuer chinesischer Anbieter bei Bildschirmen für Fernseher und Smartphones massiv unter Druck. Nach hohen Verlusten stand zeitweise sogar der Fortbestand des Konzerns infrage.

In den ersten neun Monaten des noch bis zum 31. März laufenden Geschäftsjahres verbuchte Sharp in operativer Rechnung einen Verlust von rund 29 Milliarden Yen (rund 222 Millionen Euro). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Konzern noch einen Betriebsgewinn in Höhe von 51,3 Milliarden Yen ausgewiesen. Unter dem Strich fiel in Folge erhöhter Umstrukturierungskosten ein Verlust von 108,3 Milliarden Yen an nach einem Fehlbetrag von 7,2 Milliarden Yen im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz verringerte sich zudem um 7,1 Prozent auf 1,94 Billionen Yen, teilte Sharp am Donnerstag mit.

Dennoch hält das Unternehmen an seiner Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr fest und geht weiterhin von einem operativen Gewinn von 10 Milliarden Yen und 2,7 Billionen Yen Umsatz aus.  © dpa

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