Die Zombies erobern mit "World War Z" wieder die Kinoleinwände. Doch nicht nur im Film, sondern vor allem in Videospielen erfreuen sich die fiesen Untoten schon lange grosse Beliebtheit. Erwartungsgemäss liegen First-Person-Shooter bei den Zombie-Games ganz vorne, doch Zombies schlagen sich erfolgreich durch alle Games-Genres. Wir zeigen Ihnen eine Auswahl der besten Zombiespiele für PC und Konsole.

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"The Walking Dead"

"The Walking Dead" ist eine fünfteilige Gameserie aus dem Jahr 2012, die wie die TV-Reihe auf den gleichnamigen Comicbüchern von Robert Kirkman basiert.

Im Gegensatz zu klassischen Zombie-Games setzt Entwickler Telltale Games weniger auf Action-Elemente, sondern stellt die Entwicklung der Charaktere und die Geschichte in den Vordergrund. Jede Aktion, die der Spieler ausführt, und jede Entscheidung, die er trifft, kann langfristigen Einfluss auf die Beziehungen zu anderen Charakteren und damit auf die Handlung des Spiels haben. Dadurch kann die Geschichte in Details von der Comic-Vorlage abweichen.

Die meisten Charaktere wurden neu für das Spiel erfunden. So übernimmt der Spieler nicht etwa die Rolle des aus der TV-Serie bekannten Polizisten Rick Grimes, sondern steuert den verurteilten Kriminellen Lee Everett, der durch den Ausbruch der Zombie-Apokalypse eine zweite Chance bekommt. Auf seiner Flucht findet er die achtjährige Clementine und verspricht, sich um das Mädchen zu kümmern und ihr bei der Suche nach ihren Eltern zu helfen. Auf ihrer gefährlichen Reise begegnen sie anderen Überlebenden und schliessen sich im Kampf gegen die "Beisser" zu einer Gruppe zusammen.

Im Juli 2012 kündigte Telltale Games an, der preisgekrönten Gamesreihe (laut Technik-Magazin "Wired" das "Spiel des Jahres 2012") eine zweite Staffel mit fünf neuen Charakteren zu spendieren. Die Entscheidungen, die in der ersten Staffel getroffen wurden, sollen sich auch auf den Spielverlauf in der Fortsetzung "The Walking Dead: 400 Days" auswirken. Die Veröffentlichung der zweiten Staffel erneut für alle Plattformen ist für Juli 2013 geplant.

"Resident Evil"

Das Jahr 1996 wird in der Videospiel-Szene auch als Renaissance des Survival-Horrors bezeichnet. Es ist das Jahr, in dem der erste Teil der Resident Evil-Reihe erschien (In Japan, wo Capcom das Spiel produzieren liess, kennt man das Spiel allerdings unter dem Namen "Biohazard"). Entgegen aller Gerüchte ist das Spiel zwar nicht der Ursprung des Horror-Genres, machte dieses aber populär. Nicht zufällig gibt es auch die gleichnamige Spielfilm-Reihe.

Die Handlung: In der fiktiven Stadt Raccoon City gibt es einen Pharmakonzern, die Umbrella Corporation. Diese forscht nicht nur auf legalem Weg, sondern betreibt unter dem Namen White Umbrella auch Biowaffenforschung und Genmanipulation. Ziel ist es, einen Superkrieger zu schaffen. Was zunächst jedoch entsteht, ist der Tyrantvirus, der seinen Wirt mutieren lässt. Einmal infiziert, verwest der Betroffene und hat enormen Hunger.

Um die Wirkung des Virus zu testen, werden die Forscher in einem alten Herrenhaus im Raccoon Forest ohne ihr Wissen mit dem Virus infiziert. Eine Spezialeinheit der Polizei, das Bravo-Team, soll schliesslich aufklären, was in diesem Haus vor sich geht, stürzt aber im Wald mit dem Helikopter ab. Dort finden sie bereits verstümmelte Leichen und das Schicksal droht seinen Lauf zu nehmen. Aufgabe des Alpha-Teams und der beiden Protagonisten Jill Valentine und Chris Redfield ist es nun, das Verschwinden des Bravo-Teams aufzuklären. Ein fortwährendes Problem ist dabei der Mangel an Munition. Auch Leben sind rar, so ist Vorsicht geboten.

Bereits der erste Teil der Serie war mit 6,5 Millionen verkauften Exemplaren durchaus erfolgreich. Alle Ableger zusammen kommen auf Verkaufszahlen von über 40 Millionen Spielen. Mit der "Resident Evil"-Reihe, die inzwischen sieben Haupttitel zählt, landete Capcom einen Spielehit, der es sogar erfolgreich in die Kinos schaffte.

"Silent Hill"

Der Erfolg von "Resident Evil" löste einen Hype für Survival-Horrorspiele aus. 1999 stieg auch der japanische Publisher Konami in das Geschäft ein und brachte mit "Silent Hill" eine weitere Serie aus dem Genre auf den Markt.

In der verlassenen Stadt Silent Hill will der verwitwete Schriftsteller Harold Mason mit seiner kleinen Tochter Urlaub machen. Auf der Hinfahrt passiert es: In der Dunkelheit läuft Harold fast ein Kind vor sein Auto, er muss ausweichen und fährt in einen Graben. Durch den harten Aufprall verliert er sein Bewusstsein. Als Harold wieder zu sich kommt, ist seine Tochter verschwunden. Um sie wiederzufinden, geht er nun allein nach Silent Hill, da er seine Kleine dort vermutet. Kaum angekommen stellt er jedoch fest, dass mit dieser Stadt etwas nicht stimmt. Hier wandeln im Nebel die Monster durch die Strassen.

Das Besondere an diesem Spiel ist, dass die Welt, in der Harold sich nach dem Unfall bewegt, nicht real ist. Traum und Realität verschmelzen, der Protagonist weiss nicht, was Wirklichkeit ist und was Fiktion. Wie in einigen Survival-Horrorspielen gibt es auch in "Silent Hill" mehrere Handlungsenden. Welches Harold erlebt, hängt von seinen Entscheidungen im Verlauf des Spiels ab. So kann es sein, dass er in einer Version seine Tochter wiederfindet, in einer anderen aber stirbt. Vieles hängt also vom Spieler selbst ab.

Auch von "Silent Hill" gibt es mehrere Fortsetzungen.

"Dead Space"

Gleich drei Anläufe hat es gebraucht, bis "Dead Space" schliesslich von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) freigegeben wurde. Und so erschien der Horror-Shooter mit einiger Verspätung 2008 doch noch auf der deutschen Bildschirmen.

Für den Protagonisten Isaac Clark, einen Ingenieur, und seine Kollegen soll der Einsatz auf einem Rohstoff-Abbauschiff nur Routine sein. So ein Abbruch des Funkkontakts ist schliesslich nicht so selten und nicht wirklich tragisch. Doch was das Team an Bord des Schiffs erwartet, ist einfach grauenhaft: Fremdartige Kreaturen haben die Besatzung geradezu hingerichtet und treiben in den Gängen noch immer ihr Unwesen. Die wenigen Überlebenden sind dem Wahnsinn mehr als nahe. Da auch Isaacs Verlobte auf dem Raumschiff ist, wird fortan die Lage erkundet. Dabei steht dem Spieler ein beachtliches Waffenarsenal zur Verfügung, das er im Kampf gegen die Kreaturen auch dringend braucht.

Auslöser des bildgewaltigen Desasters ist übrigens ein sogenannter "Marker" an Bord des Schiffs. Er veränderte die Crew physisch und psychisch. So kommt es vor, dass sich Überlebende vor den Augen des Spielers auf grausame Art selbst das Leben nehmen. Auf der Suche nach der Freundin haben Isaac und sein Team einiges vor sich. Da ihr Schiff beim Andocken beschädigt wurde, ist eine Flucht nicht möglich. Es geht ums nackte Überleben.

"Dead Space" war sehr erfolgreich und erhielt trotz des hohen Gewaltanteils fast durchweg positive Kritiken. Inzwischen gibt es auch einen Nachfolger und mehrere Ableger.

"Left 4 Dead"

Die Welt ist düster geworden: Regen prasselt in der Dunkelheit auf den Boden. Die Musik trägt in Kombination mit einem Unheil verkündenden Grollen ihren Teil zum mulmigen Magengefühl bei. Die Nacht wird lediglich von vereinzelten Strassenlaternen und Blitzen erhellt. Brennende Gebäude und Autos sorgen für apokalyptisches Flair. Es ist die Nacht der Untoten. Verstümmelt-verfaulte Menschen rennen schreiend durch die Strassen auf der Suche nach Menschenfleisch. Inmitten dieses Chaos finden sich noch vier menschliche Individuen, die gemeinsam ums Überleben kämpfen. Auf ihrem Weg zu einem Zufluchtsort des Militärs stellen sich ihnen Horden von Zombies in den Weg: Das Gemetzel kann beginnen. Das bewog die USK dazu, die EU-Version in Deutschland zu verbieten. Hierzulande ist nur eine zensierte Version erhältlich.

Über die Hintergründe der Handlung ist übrigens erstaunlich wenig bekannt. Der Spieler erhält keine Auskunft darüber, weshalb die Menschen mutierten. Bekannt ist nur, dass ein Virus an der Situation schuld ist. Woher es kam, bleibt offen. Ohnehin wird hier nicht viel gefragt und begründet - es wird gekämpft. Waffen sind reichlich vorhanden.

Anders als "Dead Space" ist "Left 4 Dead" auf ein kooperatives Mehrspieler-Erlebnis ausgerichtet. Mit bis zu drei Freunden lässt sich die Kampagne spielen und sorgt neben viel Spass auch für einige Schreckmomente, selbst in der deutschen Version. Wem der Film "Zombieland" gefällt, der wird auch an "Left 4 Dead" und dessen Nachfolger "Left 4 Dead 2" seine Freude haben.

"Plants vs. Zombies"

Wenn die Zombies kommen, sind Gartenbesitzer im Vorteil: Denn was für den Vampir Knoblauch und das Tageslicht sind, ist für den Zombie die Pflanze. Das dachte sich zumindest PopCap Games, als sie 2010 mit "Plants vs. Zombies" ein neues Tower-Defense-Spiel veröffentlichten.

Spätestens seit dem beliebten Modus in WarCraft III ist Tower-Defense unter Gamern ein Begriff. Dabei ist der Spielmodus vor allem wegen seiner Übersichtlichkeit beliebt: Auf einer vorgegebenen Route kommen immer mehr Zombies. Aufgabe des Spielers ist es nun, diese mit Hilfe der Pflanzen zu töten. Während in typischen Tower-Defense-Spielen die Möglichkeit besteht, die Türme aufzubessern, um in höheren Levels zu bestehen, geht das hier allerdings nicht. In "Plants vs. Zombies" besteht lediglich die Möglichkeit, die Pflanze zu ersetzen. Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass die Untoten das Haus parallel auf sechs Bahnen angreifen, die Pflanzen aber teilweise über mehrere Bahnen schiessen können. Während es beispielsweise bei der Tower Defense in WarCraft III eine vorgegebene Anzahl an Leben gibt, ist das Prinzip hier wesentlich simpler. Pro Bahn darf nur ein Zombie das Haus erreichen, denn diesen erledigt noch ein brummender Rasenmäher. Dann heisst es, die letzte Chance zu nutzen oder neu zu beginnen.

Über die Story des Spiels gibt es wenig zu berichten, denn es gibt sie schlicht nicht. "Plants vs. Zombies" ist somit ein feines Spiel zum Zeitvertreib, aber nichts für Shooter-Fans. Und genau das macht den Titel bei jungen und alten Spielern so beliebt. Die Altersfreigabe von 6 Jahren zeigt auch, dass das Spiel für den Nachwuchs geeignet ist.

"DayZ"

"Willkommen in Chernarus" - so begrüsst Entwickler Bohemia Interactive die Spieler zu "DayZ". Doch Gamer dürften sich alles andere als willkommen fühlen, wenn ihr Alter Ego zu Beginn des Spiels am Strand des fiktiven, post-sowjetischen Staats zu sich kommt.

Denn schnell stellt sich heraus, dass die Bewohner von Chernarus von einem rätselhaften Virus befallen sind, das sie zu unberechenbaren Zombies macht. Unbewaffnet und mit nur wenig Vorräten ausgestattet, muss sich der Spieler ins Landesinnere vorkämpfen, um an Vorräte, Waffen und Survival-Ausrüstung zu kommen. Das einzige Ziel des Spiels liegt darin, in der brutalen 225 Quadratkilometer grossen Spielwelt von Chernarus zu überleben.

Doch in diesem Open-World-Abenteuer für PC begegnen dem Spieler nicht nur Zombies, sondern auch andere – freundlich oder feindlich gesinnten – Überlebende, die von anderen Gamern gesteuert werden.

"DayZ" ist nur eine Erweiterung für die Militärsimulation "ARMA 2", wurde aber aufgrund der Zombie-Thematik zum eigentlichen Renner und bescherte dem Hauptspiel nach seiner Veröffentlichung steigende Verkaufszahlen. Aufgrund der grossen Popularität der Zombie-Erweiterung wurde im August 2012 angekündigt, dass "DayZ" zu einem eigenständiges Spiel weiterentwickelt wird. (Leadsatz / jwo)

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