(jwo/cze) – Egal ob schiessen, schlagen oder fechten: In den meisten Videospielen werden alle Handlungen durch Tastendruck ausgeführt. Romanautor Neal Stephenson ist damit höchst unzufrieden und möchte mit einem eigenen Schwertkampf-Game mehr Realität ins Spiel bringen. Zur Umsetzung seiner Idee hat er über die Crowdunding-Plattform Kickstarter.com Sponsoren gesucht - und gefunden.

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Durch das Schreiben einiger History-Fiction-Romane hat sich Neal Stephenson ("Snow Crash") nach eigenen Angaben zu einem Schwert-Freak entwickelt. Doch alle Schwertkampf-Simulationen in Videospielen sind für seinen Geschmack zu unrealistisch und zu stark vereinfacht. Deshalb will er mit seiner 2010 gegründeten Firma Subutai Corporation ein Schwertkampfspiel namens "Clang" auf den Markt bringen, das Schwertkämpfe für den Spieler hautnah erlebbar machen soll. Doch seine "Games-Revolution" will er nicht nur mit einem realistischen Spiel, sondern auch mit einem eigenen Software-Development-Kit vorantreiben, auf dem Fans und Entwickler eigene Anwendungen aufbauen können.

Vor Wochen rief er über Kickstarter.com Gleichgesinnte zur Finanzierung auf: 500.000 US-Dollar sollten bis 9. Juli 2012 zusammenkommen, um Stephensons Idee umzusetzen. Das Projekt ist inzwischen beendet und 8.784 Sponsoren haben eine Summe von 518.896 US-Dollar beigesteuert. Der Umsetzung von "Clang" steht also nichts mehr im Wege.

Fliessende Bewegung statt brachialer Gewalt

Zunächst beschränkt sich das "Clang"-Team auf eine Kampfsimulation mit einem europäischen Langschwert. Später sollen zwar weitere Waffen hinzukommen, doch da es den Machern um wirklichkeitsgetreue Darstellung geht, konzentriert man sich zunächst auf die gut dokumentierten Kampftechniken mit dem mittelalterlichen Schwert.

Um Haltung und Bewegung des Schwerts möglichst realistisch umsetzen zu können, hat sich das Team um Stephenson für die Bewegungssteuerung "Sixense" entschieden, die bisher nur im PC-Controller Razer Hydra verwendet wird und deutlich präziser reagiert als vergleichbare Modelle. Der Zusammenprall von Schwertern und Co. kann zwar nur eingeschränkt (durch Rückkopplung, Sound und visuelle Hinweise) simuliert werden, doch laut Spielebeschreibung liegt der Schwerpunkt von "Clang" auch schliesslich auf fliessenden, wirklichkeitsgetreuen Bewegungen und nicht auf brachialer Gewalt.

Zunächst soll sich das auf PC und Mac ausgerichtete Kampfspiel auf einen Zweikampf in einer festgelegten Arena beschränken. Später, so verspricht Stephenson laut "Golem.de", sollen sowohl Duelle gegen Computer-Gegner als auch grössere Gefechte mit mehreren Spielern umgesetzt werden. Auch eine Anpassung an Wiimote, PS Move oder Kinect seien nicht unwahrscheinlich. Grosses Ziel ist auch, "Clang" zu einem umfangreichen Action-Abenteuer umzubauen, die auf der Foreworld-Saga von Neal Stephenson basiert. Der erste Roman der Trilogie, "The Mongoliad: Book One", erschien im April 2012 auf Englisch und spielt im Jahr 1241.

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