• Das neue audiobasierte Social-Media-Netzwerk Clubhouse ist derzeit in aller Munde.
  • Eine Teilnahme ist nur mit exklusiver Einladung möglich.
  • Derzeit kann man sich nur mit dem iPhone anmelden, nicht mit Android-Smartphones.

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In ist, wer drin ist. So könnte man die neue Social-Audio-App mit einem Satz beschreiben. Denn wer dem sozialen Netzwerk beitreten möchte, benötigt einen exklusiven Einladungslink.

Diese künstliche Verknappung befeuert wiederum den Hype um die App. Kein Wunder, schliesslich hat die Angst, etwas zu verpassen, schon immer gut funktioniert, um mediale Aufmerksamkeit für ein neues Konzept zu erhalten. So war es auch schon beim Start von WhatsApp und Facebook.

Eine weitere Einschränkung liegt in der Geräteverfügbarkeit. Aktuell ist die Anwendung nur im App Store von Apple erhältlich und steht somit lediglich iOS-Nutzern zur Verfügung. Dass Besitzer von Android-Smartphones aussen vor gelassen werden, gehört vermutlich auch zum Marketing-Konzept der Clubhouse-Gründer.

Wie wird man zu Clubhouse eingeladen?

Der "Invite" (die Einladung, Anm. d. Red.) zu Clubhouse funktioniert über die eigene Telefonnummer. Die Besonderheit dabei ist, dass es öffentlich angezeigt wird, von wem man eingeladen wurde. Jeder Nutzer kann zudem nur zwei Einladungslinks versenden. Wer in dem sozialen Netzwerk jedoch besonders aktiv ist, kann sich weitere "Invites" dazu verdienen.

In Zukunft soll dieser exklusive Zirkel auch für die breite Masse geöffnet werden, zumindest wenn es nach den beiden Gründern Paul Davison und Rohan Seth geht. Diese schreiben in einem offiziellen Statement: "Wir entwickeln Clubhouse für alle und arbeiten daran, es der Welt so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Es ist nicht beabsichtigt, exklusiv zu sein; wir sind nur noch nicht bereit, die öffentliche Version auszuliefern."

Dafür gebe es zwei Gründe: erstens soll die Community langsam wachsen und zweitens wolle man in der aktuellen Beta-Phase möglichst viel über die User-Wünsche lernen und dementsprechend die Infrastruktur der App ausbauen.

Wie funktioniert das neue soziale Netzwerk?

Clubhouse ist ein soziales Netzwerk, das auf Sprache basiert. Das heisst, anstatt Bilder, Videos oder Textnachrichten zu teilen, führen Nutzer Unterhaltungen miteinander. Der Austausch findet über sogenannte Räume statt.

Jeder User kann öffentlichen Räumen beitreten oder seine eigenen eröffnen. Innerhalb eines Audio-Chatraums gibt es wiederum verschiedene User-Rollen. Moderatoren stossen Diskussionen an und können Nutzer "auf die Bühne holen", um sie zu Sprechern zu machen.

Dadurch können diese aktiv an einer Diskussion teilnehmen. Wer einen Beitrag zum Gespräch leisten will, muss dazu einfach per Knopfdruck seine Hand heben. Nutzer können aber natürlich auch einfach nur zuhören und ein aktuelles Gespräch live verfolgen.

Es ist ausserdem möglich, Diskussionsrunden zu bestimmten Themen zu veranstalten. Jeder Nutzer kann ein solches Event planen und ausrichten.

Was muss man hinsichtlich Datenschutz wissen?

Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. So wird das Thema Datenschutz bei Clubhouse nicht besonders grossgeschrieben, wie auch "stern.de" berichtet. Die Anmeldung funktioniert lediglich per Telefonnummer. Um andere Nutzer einzuladen, muss man der App ausserdem Zugriff auf das eigene Telefonbuch gewähren - und leitet somit die Nummern seiner Kontakte weiter.

Was genau Clubhouse mit den Daten macht, ist in den Nutzungsbestimmungen nicht klar ersichtlich. Die App verlangt zudem, dass man sich mit einem Klarnamen registriert. Kontrolliert wird dies jedoch nicht.

Ausserdem werden die Unterhaltungen in den Chaträumen aufgezeichnet. Diese temporären Aufzeichnungen sollen jedoch lediglich zur Untersuchung von Vorfällen dienen. Meldet ein Benutzer beispielsweise einen Vertrauens- und Sicherheitsverstoss, während ein Raum aktiv ist, behalten die Betreiber die Audioaufzeichnung zur Analyse des Vorfalls und löschen sie, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist.

Das scheint offenbar auch notwendig zu sein, denn Benutzer berichten laut "vanityfair.com" immer wieder über fremdenfeindliche Äusserungen, sexuelle Belästigung und Hatespeech. Auf der anderen Seite loben User die grossartigen Live-Talks ohne Likes und aufgehübschte Bilder. Am Ende muss wohl jeder selbst entscheiden, ob er die App nutzen möchte oder nicht.

Verwendete Quellen:

  • Joinclubhouse.com: Check 1, 2, 3... Is this thing on?
  • Stern.de: Clubhouse und der Datenschutz: Vier Gründe, warum die App umstritten ist
  • Vanityfair.com: "You become hostage to their worldview": The murky world of moderation on clubhouse, playground for the elite.

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