Fast jeder in Deutschland ist heutzutage online unterwegs, ob am Computer oder Smartphone. Gerade letzteres ist bei vielen ständig in der Hand oder in greifbarer Nähe – und birgt somit ein hohes Suchtpotential. Mit den folgenden Fragen finden Sie heraus, ob Sie süchtig nach Computer oder Handy sind.

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Sind Sie täglich online unterwegs? Wenn ja, dann gehören Sie zu den 80 Prozent der Menschen ab 14 Jahren in Deutschland, die das Internet täglich nutzen. Ob für Videos, Nachrichten, Musikstreaming, soziale Medien, Chats oder ähnliches – vier von fünf Menschen in Deutschland nutzen ihr Smartphone oder ihren Computer täglich, um im "World Wide Web" zu surfen. Das ergab die ARD/ ZDF-Onlinestudie 2022 zur verstärkten Internetnutzung durch mediale Inhalte.

Doch mit steigender Internetnutzung erhöht sich ebenfalls die Suchtgefahr. Gerade während der Pandemie habe sich die Mediensucht verdoppelt. Laut einer Studie der Krankenkasse DAK, seind mittlerweile mehr als sechs Prozent der Minderjährigen abhängig von Computerspielen und sozialen Medien – Tendenz steigend. Mit den folgenden Fragen können Sie herausfinden, ob auch Sie computer- oder handysüchtig sind.

Wie häufig nutzen Sie das Internet in Ihrer Freizeit?

Die Häufigkeit der Internetnutzung kann ein Anhaltspunkt für eine mögliche Suchtgefahr sein, ist alleine jedoch nicht ausschlaggebend dafür. Grundsätzlich können uns auch andere Medien fesseln. Beispielsweise ein spannendes Buch. Doch Smartphone-Apps sind oftmals so programmiert, dass sie Verbraucher möglichst lange an den Bildschirmen halten wollen - "Heise.de" zählt hier etwa den "Infinite Scroll" auf, der stundenlanges Scrollen ermöglicht, den "Pull to Refresh"-Mechanismus, der für immer neue Inhalte sorgt, oder die Dopamin-Ausschüttung über angezeigte Herzchen und Likes. Daher gilt: sich beobachten, die Bildschirmzeit, die das Handy übrigens trackt, regelmässig checken, und sich bei Bedenken von Expertinnen und Experten beraten lassen. Das kann fürs Erste der Hausarzt sein oder auch ein Psychologe.

Wofür nutzen Sie das Internet?

Ein Indikator für eine potenzielle Computer- oder Handysucht kann der Grund der Internetnutzung sein. Verwenden Sie das Internet für Online-Spiele, zur Informationssuche oder zur Kommunikation und Unterhaltung? Denn gegen einen täglichen Internetgebrauch zur Informationssuche oder zur Kommunikation mit Freunden und Familie spricht nichts – und macht Sie auch nicht gleich süchtig. Gefährlich wird es oft dann, wenn sich alles ums Handy dreht und das Hobby oder soziale Kontakte dadurch beeinträchtigt werden.

Wie viele Stunden Ihrer Freizeit verbringen Sie im Internet?

Laut Onlinestudie der ARD/ ZDF, verbrachten Menschen ab 14 Jahren im vergangenen Jahr durchschnittlich 160 Minuten pro Tag mit Medien-Inhalten im Internet. Bei den Jüngeren waren es laut Studie bis zu fünf Stunden täglich.

Indikator für ein mögliches Suchtverhalten ist aber nicht nur die Dauer der Internetnutzung, sondern vor allem der verantwortungsvolle Umgang damit. Fällt es Ihnen schwer, mit dem Internetgebrauch aufzuhören? Vernachlässigen Sie die Arbeit, Familie oder Freunde, um Zeit online zu verbringen? Beschweren sich Ihre Angehörigen über Ihre Internetnutzung? Sollten Sie diese Fragen mit "Ja" beantworten, könnte ein mögliches Suchtpotential bestehen, warnt etwa "netdoktor.de".

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Sollten Ihr Computer- oder Handykonsum Tendenzen zur Sucht aufweisen, können bereits einfache Tricks ihren Konsum verringern. Stichwort: Digital Detox:

  1. Stellen Sie eine Stunde vor dem Schlafengehen alle mobilen Daten und Internetverbindungen aus. Das Bildschirmlicht kann Einfluss auf Ihre Schlafqualität haben.
  2. Nehmen Sie sich handyfreie Zeiten und Zonen.
  3. Nutzen Sie analoge Wecker oder Uhren, um Ihre Bildschirmzeit zu verringern und das Smartphone nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen.
  4. Apps wie "QualityTime" können Ihnen dabei helfen, Ihre Bildschirmzeit zu reduzieren.

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Wenn Sie bei sich oder einer nahestehenden Person Abhängigkeitsmuster erkennen sollten, ist es hilfreich, sich an Beratungsstellen zu wenden. Dort können individuelle Tests durchgeführt werden und Unterstützung angeboten, sich dem möglichen Problem zu stellen. Auch ärztliche Begleitung ist möglich.

Um eine Beratungsstelle zu finden, bietet unter anderem der Medizinische Dienst Bund auf seiner Website ein Beratungsstellenverzeichnis an, worüber ein erster Kontakt hergestellt werden kann. Wer sich um die Bildschirmzeit des Kindes sorgt, kann beim Infoportal "ins-netz-gehen.de" einen Online-Test durchführen und sich beraten lassen.

Verwendete Quellen:

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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