Duisburg (dpa/tmn) - Abrupt und langsamer statt flüssiger und flott: So sehen typische Mausbewegungen aus, wenn Nutzer das Zeigegerät mit Wut im Bauch führen. Das haben Forscher an der Universität Duisburg-Essen herausgefunden.
Das Team hat ein Programm entwickelt, das die Gemütslage von Computernutzern anhand der Mausbewegungen analysiert. Die Software soll einmal dabei helfen, Internetseiten oder Webformulare zu verbessern - aus Datenschutzgründen natürlich nur nach expliziter Einwilligung der Surfer, so die Wissenschaftler.
Betreibern von Online-Shops könnte die Software den Angaben zufolge etwa helfen zu erkennen, an welchem Punkt die Frustration des Käufers plötzlich steigt. Zum Beispiel, weil er mit der Bedienung der Seite nicht zurechtkommt oder sein Wunschprodukt nicht findet.
Um herauszufinden, ob die Maus als Stimmungsbarometer taugt, hatten die Wissenschaftlern zunächst eine Gruppe von Testnutzern zu einem gezinkten Intelligenztest unter Zeitdruck an Rechner gesetzt, um sie gezielt zu frustrieren. Deshalb waren die Testaufgaben kaum lösbar, die Seiten bauten sich absichtlich nur extrem langsam auf und am Ende wurde den Teilnehmern auch noch unterdurchschnittliche Intelligenz bescheinigt.
Anschliessend mussten weitere Aufgaben gelöst werden. Dabei konnten die Wissenschaftler mit ihrem Programm gut beobachten, wie die verärgerten, wütenden oder frustrierten Nutzer die Maus im Gegensatz zu den Testteilnehmern einer Vergleichsgruppe, die man zuvor nicht verärgert hatte, führten: Eckig, abrupt und zum Erstaunen der Forscher auch langsamer als es die gelassenen Nutzer beim Lösen der Aufgaben taten. Sie bewegten die Mauszeiger ausserdem in geraden oder nur leicht gekrümmten Kurven. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.