- In sozialen Medien sieht man die Fotos gerade immer wieder: Gelbes Papier, weisser Kleber, Stempel, Unterschrift - dazu ein freudiger Text.
- Doch solche Impfpass-Postings sollte man lieber lassen, warnt das Bundesgesundheitsministerium.
- Persönliche Gesundheitsdaten sollten aus mehreren Gründen sensibel behandelt und geschützt werden.
Auch wenn die Freude gross ist und man alle daran teilhaben lassen möchte: Bilder des Eintrags der Covid-19-Impfung im Impfpass sollte man nicht in sozialen Netzwerken teilen.
Zum einen könnte das Kriminellen in die Karten spielen, die anhand daraus ersichtlicher Informationen wie der Chargennummer oder dem Stempel gefälschte Impfpässe herstellen oder die Infos auf andere Art und Weise missbrauchen.
Zum anderen handelt es sich schlicht um persönliche Gesundheitsdaten - diese sind sensibel und sollten geschützt werden, erklärt das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage. Das gelte auch für die Daten aus dem Impfpass.
Leichtes Spiel für Datendiebe
Deutlicher wird Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz: "Niemand ist davor geschützt, dass persönliche Gesundheitsdaten missbräuchlich verwendet werden. Deshalb ist bei hochsensiblen Daten im Netz auf Sparsamkeit und Vorsicht zu achten." Schliesslich gehe es bei Krankenversicherungskarten, ärztlichen Befunden und Impfpässen um vertraulichste Informationen. "Diese haben nichts in sozialen Medien zu suchen. Datendiebe haben sonst leichtes Spiel."
Recherchen des ARD-Magazins "Report Mainz" hatten unlängst ein Schlaglicht auf den illegalen Handel mit gefälschten Impfpässen geworfen. Die Fälschungen, die es zu teils horrenden Preisen im Internet zu kaufen gibt, enthalten dem Bericht zufolge Einträge über Covid-19-Impfungen inklusive vermeintlich echter Aufkleber mit Chargennummer, Stempel und Unterschriften.
Warnung an potenzielle Käufer
Das Deutsche Rote Kreuz als Betreiber des unter anderem betroffenen Frankfurter Impfzentrums hat Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Die Stadt Frankfurt warnte in einer Mitteilung potenzielle Käufer solcher gefälschten Impfausweise: Schon der Erwerb sei Betrug und damit eine Straftat.
Der auch in Deutschland verbreitete gelbe WHO-Impfausweis weise in Papierform natürlich Schwächen hinsichtlich der Fälschungssicherheit auf, teilt das Gesundheitsministerium weiter mit. Ab 2022 sei für Deutschland vorgesehen, den WHO-Impfausweis in digitaler Form zu etablieren: "Auch vor dem Hintergrund einer deutlich erhöhten Fälschungssicherheit." (dpa/kad)
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