Lächeln, knipsen, teilen. Selfies in jeder Situation gehören längst zum Alltag - insbesondere bei aktiven Nutzern sozialer Netzwerke. Doch längst nicht jedes Selbstporträt gelingt. Was kann man tun, um am Ende mehr vorzeigbare Selfies zu haben?
Praktisch jedes Smartphone kommt neben der Haupt- auch mit einer Frontkamera und ist somit uneingeschränkt Selfie-fähig. Doch deshalb sieht noch längst nicht jedes Selfie auch gut aus. Das kann an der Qualität der Handykamera liegen, oft fehlt aber einfach nur der letzte Software-Feinschliff.
Bei der Qualität von Smartphones-Kameras gibt es riesige Unterschiede. Auf die Fotogüte verlassen kann man sich in aller Regel bei den Oberklasse-Geräten. Aber auch günstigere Smartphones der 200-Euro-Preisklasse können schöne Fotos machen. Orientierung geben hier Tests in Fachmagazinen.
Frontkameras bieten meist nur eine geringere Auflösung als die Hauptkameras auf der Smartphone-Rückseite. "Wollen Sie das Bild gross drucken, verwenden Sie das rückseitige Hauptobjektiv", rät daher der Foto-Fachjournalist Heico Neumeyer.
Smartphone-Kameras mit Weitwinkel-Objektiv für Gruppenfotos
Doch es gibt auch Smartphones, deren Spezialität Selfies mit der Frontkamera sind. Die bieten dann etwa Weitwinkel-Objektive oder Auflösungen, die sich in ihrer Grössenordnung an der Hauptkamera orientieren.
Der Vorteil eines Weitwinkels: Es reicht ein ausgestreckter Arm, um gleich mehrere Menschen samt Hintergrund auf das Foto zu bekommen - perfekt also auch für Gruppenbilder.
Allerdings verzerrt die Weitwinkeloptik das Bild auch etwas. Heico Neumeyer rät daher, das Smartphone weit genug wegzuhalten und überflüssige Ränder später per App wegzuschneiden.
Fehlt der Frontkamera die Weitwinkeloptik, muss beispielsweise ein Selfie-Stick her. Der ist im besten Fall leicht, stabil, hält das Handy sicher und löst per Bluetooth-Button die Kamera aus.
Allerdings gibt es Orte wie etwa Stadien, Freizeitparks oder Museen, wo der Einsatz solcher Armverlängerungen untersagt ist. Also am besten immer vorher informieren.
Damit das Bild beim Auslösen nicht verwackelt, haben sich viele Smartphone-Hersteller etwas einfallen lassen. Oft muss man zum Auslösen etwa nicht mehr umständlich aufs Display tippen, sondern kann dafür einfach eine der Lautstärke-Tasten nehmen oder auch etwaig vorhandene Sensor-Tasten auf der Rückseite antippen, die eigentlich zum Entsperren per Fingerabdruck oder zum Messen der Herzfrequenz da sind.
Auslösen per Lächeln
Teils ist auch ein Auslösen per Handzeichen oder Sprachbefehl möglich. Und viele Kamera-Apps können auch erkennen, wenn alle Menschen im Bild lächeln - und machen dann sofort ein Foto.
Ist es zum Fotografieren zu dunkel, muss der LED-Blitz aushelfen. Auch der war lange Zeit der Hauptkamera auf der Rückseite vorbehalten.
Aber immer mehr Hersteller stellen bei neuen Smartphone-Modellen der Frontkamera auch einen LED-Aufheller zur Seite - oder nutzen einfach den leuchtstarken Smartphone-Bildschirm als Blitzersatz.
"Das Display wird dabei kurz komplett weiss und auf maximale Helligkeit erhöht, um einen Blitz zu simulieren", erklärt Peter Nonhoff-Arps vom "c't Fotografie"-Magazin die Funktion.
Auch dem besten Motiv schadet oft etwas Nachbearbeitung nicht - im Gegenteil. Wer das Beste aus seinen Selfies herausholen möchte, arbeitet nach: Apps bieten Möglichkeiten wie das Beschneiden, Farbkorrekturen oder den Einsatz vorgefertigter Filter, die viel Arbeit abnehmen.
Selfies nachbessern per App
Für seinen Filter ist besonders Instagram bekannt. Es gibt aber unzählige Alternativen mit weit mehr Möglichkeiten.
"Gute Fotokorrektur auch für Selfies erlaubt Snapseed - gratis und werbefrei für Android- und iOS-Geräte", empfiehlt Foto-Experte Neumeyer.
Die App verfügt neben jeder Menge Korrekturmöglichkeiten und Effekten auch über eine Gesichtserkennung. Damit lassen sich etwa gezielt die Haut glätten, Augen hervorheben und sogar nachträglich der Blickwinkel verändern.
Wem das noch nicht reicht, findet in Facetune eine App, die auf das Optimieren von Porträts und Selfies spezialisiert ist. Mit einfachen Handgriffen werden Falten geglättet, Zähne weisser, Augen grösser und Nasen kleiner. Die App für Android und iOS kostet um die vier Euro.
Mit Selfissimo sind dagegen kleine Fotosessions möglich. Die Gratis-App für Android und iOS schiesst immer dann ein Bild, wenn sich keiner mehr bewegt oder wenn das Smartphone nicht mehr bewegt wird. So sollen Fotoreihen mit verschiedensten Posen entstehen. © dpa
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