Immer mehr Hobbydrohnen bevölkern den Luftraum. Nach dem mutmasslichen Zusammenstoss eines unbemannten Fluggeräts mit einer Passagiermaschine in London rufen Experten jetzt nach Konsequenzen.
Immer wieder kommt es zu Beinahe-Zusammenstössen zwischen Drohnen und Flugzeugen. Nun soll am Flughafen Heathrow in London ein unbemanntes Fluggerät in eine Passagiermaschine im Landeanflug gekracht sein. Das berichtete der Pilot eines British-Airways-Flugs am Sonntag. Schlimmeres passierte glücklicherweise nicht - das Flugzeug, das mit 137 Menschen an Bord aus Genf kam, konnte sicher in Grossbritannien gelandet werden.
Nach einer technischen Kontrolle wurde es dann auch wieder für den Luftverkehr freigegeben. Die Polizei ermittelt. Experten nahmen den Vorfall zum Anlass, um auf die Gefahr durch Drohnen hinzuweisen und strengere Regeln zu fordern.
"Angesichts der grossen Zahl an Drohnen, die von Hobby-Piloten herumgeflogen werden, war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Zusammenstoss kommen würde", sagte Flugsicherheitsexperte Steve Landells von der Pilotenvereinigung der Fluggesellschaft British Airways (Balpa).
Hobby-Piloten kennen sich zu wenig aus
Er forderte bessere Aufklärung der Drohnen-Piloten, die oft von den Risiken und Regeln ihres Hobbys wenig verstünden. Landells brachte auch schärfere Gesetze ins Spiel. Bislang dürfen Drohnen in Grossbritannien bis zu einer Höhe von 365 Meter fliegen; von Flugzeugen, Hubschraubern, Flughäfen und Landeplätzen müssen sie ferngehalten werden.
Grossbritanniens Verkehrsminister Robert Goodwill sagte, das Kabinett denke über eine Registrierungspflicht für Drohnen nach, wie es sie bereits in Irland und den USA gibt. Auch das sogenannte "geo fencing", eine Technologie mit der das Eindringen von Drohnen in den Luftraum über bestimmte Gebiete automatisch gemeldet und verhindert werden kann, sei im Gespräch.
Einem Bericht der britischen Flugsicherungsbehörde (UKAB) zufolge, kam es 2015 innerhalb von einem halben Jahr landesweit zu 23 Beinahe-Zusammenstössen zwischen Drohnen und Flugzeugen. Zwei der Zwischenfälle ereigneten sich demnach am Flughafen Heathrow. © dpa
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