Wer per WhatsApp einen Scherz macht, das Zwinkersmiley aber weglässt, wird schnell missverstanden. Oder? Eine Umfrage zeigt, dass Emojis häufig sogar Verwirrung stiften.
Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) tut dies in jeder einzelnen Nachricht, 31 Prozent in der Mehrzahl und 24 Prozent in wenigen Nachrichten.
Das geht aus einer neuen repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1.000 Befragten ab 16 Jahren hervor, die anlässlich des World Emoji Days am Mittwoch, 17. Juli, veröffentlicht wird.
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Emojis verwirren vor allem jüngere User
Bei mehr als der Hälfte führen Emojis mitunter zu Unklarheiten: "Bei 56 Prozent haben Emojis schon mal zu Verwirrungen in Konversationen geführt, bei den 16- bis 29-Jährigen trifft dies sogar auf 73 Prozent zu", teilt Bitkom mit. Der Wert ist im Vergleich zu einer Umfrage vor drei Jahren etwa gleich geblieben.
"Emojis sind ein elementarer Teil der Internetkultur geworden", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Sie können die digitale Kommunikation bereichern, zuweilen führen sie aber auch zu Verwirrung."
Viele sind genervt von dieser Art der Antwort
Insgesamt 46 Prozent sind der Umfrage zufolge genervt, wenn andere nur mit einem Emoji antworten, statt einen Text zu schreiben. Lediglich 15 Prozent finden, es gebe zu viele Emojis. Und nur acht Prozent sagen, sie verwendeten Emojis kaum bis sehr selten.
Woher kommt überhaupt das Wort "Emoji"?
- Das Wort stammt aus dem Japanischen und bedeutet "Bildschriftzeichen". Es kommt von den japanischen Schriftzeichen für "e" (Bild), "mon" (Ausdruck) und "ji" (Buchstabe). Emojis sind eine Art Weltsprache im Internet-Zeitalter geworden. Menschen verwenden sie in Textnachrichten, Mails oder Chats, oft in Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Signal. Die Symbole verweisen auf Gefühle, Gegenstände, Orte, Tiere, Essen oder auch abstraktere Dinge.
Emojis helfen? Das meinen vor allem Männer
Dass Emojis ihnen helfen, sich besser auszudrücken, sagen mehr Männer (51 Prozent) als Frauen (43 Prozent).
Emojis werden vor allem in der privaten Kommunikation im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis (98 Prozent) verwendet. Doch auch im Berufsleben kommen Emojis zum Einsatz: 29 Prozent nutzen Emojis etwa im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, 19 Prozent auch in der Kommunikation mit Vorgesetzten.
Mehr als jeder Zehnte (12 Prozent) hat auch keine Scheu, Emojis in der Kommunikation etwa mit Online-Shops oder Handwerks-Betrieben zu benutzen.
Was kommt: Fingerabdruck, Schaufel und Gesicht mit Tränensäcken
Auch wenn es manchmal scheint, als gäbe es Emojis für alle Lebenslagen, kommen jedes Jahr neue hinzu. Das Unicode-Konsortium sorgt dafür, dass sie auf allen Geräten mit dem gleichen Motiv angezeigt werden. Unter den Neuzugängen in der anstehenden Ausbaustufe im September sind unter anderem eine Harfe, eine Schaufel, ein Fingerabdruck - und ein Gesicht mit ausgeprägten Tränensäcken, das für Müdigkeit und Erschöpfung stehen soll.
Nutzer von iPhones mit dem im Herbst kommenden nächsten Betriebssystem werden zudem in der Lage sein, mit Hilfe von KI alle möglichen Emoji aus Wortkombinationen generieren zu lassen. Ausserhalb der Apple-Welt werden sie dann als Sticker angezeigt, da sie nicht Teil des Unicode-Standards sind. (dpa/af)
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