Waiblingen (dpa) - Betrüger gaukeln im Internet die grosse Liebe vor und bringen ihre Opfer dazu, grosse Summen zu überweisen. Viele Fälle des sogenannten Romance-Scammings landen auf dem Tisch von Heike Seitzer.

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Seitzer leitet in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) die Kriminalinspektion 3 für Wirtschaftsdelikte und Korruption und bearbeitet Anzeigen gegen Liebesbetrüger. Im Gespräch klärt sie über die Tricks der Betrüger auf.

Woran kann ich früh erkennen, dass ich mit einem Liebesbetrüger chatte?

Heike Seitzer: Misstrauisch werden sollte man, wenn sehr früh Liebesschwüre kommen und schon nach kurzer Bekanntschaft ein gemeinsames Leben in Aussicht gestellt wird. Zudem schreiben Täter meist in brüchigem Deutsch, weil sie ihre Sätze durch ein Online-Übersetzungsprogramm gejagt haben. Vereinbarte Treffen platzen, stattdessen kommen Geldforderungen. Ich rate dringend, nie Geld an Menschen zu überweisen oder zu übergeben, die man noch nie gesehen hat - egal wie gut die Begründung ist.

Oft klingen die Geschichten der Täter plausibel. Gibt es Möglichkeiten, ihre Lügen zu enttarnen?

Seitzer: Die Täter versuchen, seriös aufzutreten. Bei Männern klopft oft die reizvoll gekleidete Ärztin aus Osteuropa an. Bei Frauen melden sich gern promovierte Geologen, Doktoren oder hochrangige Offiziere. Sie schicken attraktive Fotos von sich, die aber meistens von anderen Internetseiten gestohlen sind. Oft werden Bilder professioneller Models missbraucht. Es gibt Anti-Scamming-Foren, in denen man recherchieren kann, ob ein Bild schon mal im Zusammenhang mit Liebesbetrug verwendet wurde.

Viele Opfer verschulden sich. Was passiert, wenn kein Geld mehr zu holen ist?

Seitzer: Dann wird manchmal versucht, sie als Geldwäscher zu gewinnen. In solchen Fällen bittet die Internet-Bekanntschaft darum, dass das Opfer das eigene Bankkonto zur Verfügung stellt, um Geldbeträge ins Ausland weiter zu überweisen. Auch hier wird wieder eine scheinbar plausible Begründung vorgeschoben, verbunden mit Liebesschwüren. Die Opfer kann das in ernste Schwierigkeiten bringen, denn sie machen sich damit strafbar.  © dpa

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