Berlin (dpa/tmn) - "Ihr Handy ist mit Viren infiziert und wurde schwer beschädigt" oder "Ihr Gerät wurde gehackt und die Batterie ernsthaft beschädigt": Wenn beim Surfen im Netz auf dem Display eines Android-Smartphones plötzlich solche Warnungen auftreten, ist Vorsicht geboten.
Vor allem, wenn die Warnung mit der Aufforderung, "OK"- oder "Download"-Buttons anzutippen, verbunden ist. Dann sollten Nutzer diese ignorieren und die Browser App sofort schliessen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer etwas antippt, riskiert, wirklich Schadsoftware zu installieren oder ungewollt ein Abo abzuschliessen.
Als nächstes gilt es, in den Einstellungen seines Android-Gerätes den Punkt "Apps" zu öffnen, dann die betroffene Browser-App und dort schliesslich unter "Speicher" auf "Daten löschen" zu tippen. Wer noch andere Browser benutzt, sollte die Prozedur auch bei diesen sicherheitshalber wiederholen.
Auch wenn sie durch den missbräuchlichen Einsatz von Logos - etwa von Google - seriös rüberkommen sollen, sind die vermeintlichen Horror-Nachrichten gefälscht und letztlich nur Werbung: Die Hintermänner finden den Experten zufolge immer wieder Wege, um ihre unseriösen Anzeigen selbst in grosse Werbenetzwerke einzuschleusen, so dass sie auch beim Surfen auf seriösen Webseiten erscheinen können, erklären die Experten.
In manchen Fällen vibriere das Handy sogar, um den Nutzer noch mehr zu verunsichern. Dabei handele es sich aber lediglich um einen ungefährlichen Javascript-Effekt. Weil die falschen Warnungen den Nutzer erschrecken, ihm Angst machen und zu unüberlegten Handlungen bewegen soll, handele es sich bei den Fake-Anzeigen um Scareware.
In manchen Fällen können auch Apps betrügerische Werbeanzeigen auslösen, erklären die Verbraucherschützer. Wer also trotz der geleerten Browser-Speicher weiter Probleme hat, sollte überlegen, welche neuen Apps er kürzlich installiert hat, und diese löschen.
Grundsätzlich sollten Apps nur aus Googles Play Store geladen werden, und auch nur solche, die schon seit einigen Tagen verfügbar sind. Gleichzeitig raten die Experten dringend, in den Sicherheits-Einstellungen die Option "Apps aus unbekannten Quellen zulassen" nicht zu aktivieren. © dpa
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