Die faltbaren Smartphones von Samsung werden schlanker: Der südkoreanische Apple-Konkurrent hat in Berlin seine neuen Modelle Galaxy Z Fold 5 und Flip 5 vorgestellt. Dabei im Fokus: Neues Design, stabilere Bauform und neue Funktionen vor allem beim Flip-Modell.

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Samsung hat auf seinem Galaxy-Unpacked-Event am Mittwoch in Berlin eine neue Generation faltbarer Smartphones vorgestellt. Sowohl das neue Galaxy Z Fold 5 als auch das kleinere Galaxy Z Flip 5 fallen schlanker aus als die Vorjahres-Modelle Fold 4 und Flip 4.

Ausserdem sind die Display-Scharnier nun so konstruiert, dass beide Hälften plan und ohne Spalte aufeinanderliegen. Die Ingenieure setzen dabei auf das technische Design "Flex In & Out", bei dem sich das Display sich in beide Richtungen falten lässt, also nach innen und nach aussen. Dies sorgt dafür, dass die Falte des Bildschirms nicht so stark zu sehen ist.

Dieser Klappmechanismus wird auch "Wassertropfen-Scharnier" genannt, weil der Bildschirm eine Form annimmt, die wie ein Wassertropfen aussieht. Auf dieses Design setzt auch der Samsung-Konkurrent Motorola beim Klapp-Smartphone Razr 40 Ultra.

Samsung Fold 5
Samsung Fold 5: Ein neuer Mechanismus sorgt dafür, dass die Falte des Bildschirms nicht so stark zu sehen ist. © dpa / Samsung/dpa-tmn

Neue Bauform soll Probleme beheben

Die neue Scharnier-Bauform trägt nach Angaben von Samsung auch dazu bei, dass das Display mechanisch weniger belastet wird, was die Langlebigkeit verbessern soll. Bei den ersten Falt-Smartphones von Samsung in den Jahren 2019 und 2020 gab es noch ernsthafte Probleme.

Das Galaxy Fold der ersten und zweiten Generation erwies sich als sehr empfindlich. Im Netz kursierten Bilder von gerissenen oder gebrochenen Displays. Spätestens mit der vierten Generation im vergangenen Jahr konnten diese Schwächen mit einem robusten Alu-Rahmen und kratzfestem Gorilla-Glas aber überwunden werden.

Die aktuellen Modelle sind mit der Schutzklasse IPX8 zertifiziert, können also ein Eintauchen in bis zu 1,5 Meter tiefem Süsswasser bis zu 30 Minuten überstehen. Samsung weist allerdings vorsorglich darauf hin, dass weder das Fold 5 noch das Flip 5 für den Einsatz am Strand oder im Schwimmbad geeignet ist.

Samsung Fold 5
Schwächen von Vorgängermodellen sollen die neuen Falt-Smartphones von Samsung mit einem robusten Alu-Rahmen und kratzfestem Gorilla-Glas überwunden haben. Im Bild das neue Fold 5. © dpa / Samsung/dpa-tmn

Brauchbares Display auf der Aussenseite

Am Grunddesign des Flip 5 hat sich wenig verändert. Es handelt sich um ein sogenanntes Clamshell-Modell, also Muschelschalen-Modell, das horizontal gefaltet wird und aufgeklappt normale Smartphone-Grösse erreicht. Einen wichtigen Unterschied zum Flip 4 gibt es aber doch: Auf der Aussenseite gibt es jetzt ein brauchbares 3,4-Zoll-Display. Auf diesem Bildschirm kann man in vielen Fällen das Flip 5 bedienen, ohne es aufklappen zu müssen - etwa, wenn man schnell eine Nachricht beantworten möchte.

Aufgeklappt hat man es mit einem ausgewachsenen Smartphone zu tun. Das 6,7-Zoll-Display arbeitet mit OLED-Technik, die sich insbesondere beim Gaming und Videostreaming auszahlt. Eine Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hertz sorgt für ruckelfreies Scrollen und Computerspielen.

Mit seinem kompakten Gehäuse sei das Flip vor allem bei jungen Frauen populär. Dieser Trend werde auch durch smarte Hüllen bestärkt, die mit Hilfe eines NFC-Chips dafür sorgen, dass der Hintergrund des Bildschirms passend zum Muster der Hülle gestaltet werde, sagte Samsung-Manager Mario Winter der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das grössere Fold dagegen spreche in erster Linie männliche Käufer an. "Diese Zielgruppe legt vor allem auf eine grosse Performance Wert", sagte Winter.

Bei den verbauten Hauptchips unterscheiden sich Flip und Fold allerdings nicht. Beide Modelle laufen mit einer für Samsung optimierten Variante des Qualcomm-Systems Snapdragon 8 Gen2. Die Kameras des Fold 5 sind aber deutlich leistungsfähiger als die Objektive im Flip 5.

Samsung Flip 5
Samsung Flip 5: Auf der Aussenseite gibt es jetzt ein brauchbares 3,4-Zoll-Display. Auf diesem Bildschirm kann man in vielen Fällen das Flip 5 bedienen, ohne es aufklappen zu müssen. © dpa / Samsung/dpa-tmn

Nebenrollen für Watch und Tablet

Eine Nebenrolle auf dem Samsung-Event spielte die Galaxy Watch, die in der neuen Series 6 in drei verschiedenen Varianten zu haben ist. Die Galaxy Watch Pro richtet sich an Extrem- und Leistungssportler, die Galaxy Watch an diejenigen, die im Alltag ihre Fitness-Werte im Blick haben wollen. Die Galaxy Watch Classic soll mit einem zeitlosen Design die Käufer ansprechen. Bei der Classic ist es gelungen, die Display-Grösse durch einen schmaleren Rand um 20 Prozent zu vergrössern.

Gleichzeitig stellte Samsung noch eine Neuauflage seiner Tablet-Computer vor. Ähnlich wie bei den Falt-Smartphones könnte Samsung hier vom Einstieg von Google in dieses Marktsegment profitieren. Als Hauptentwickler des Betriebssystem Android hat Google mit dem Pixel Tablet ein Eigeninteresse, das System besser auf den grösseren Bildschirm anzupassen. (dpa/cze)

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