Meerbusch (dpa-infocom) - Videos im Internet - egal ob zur Unterhaltung oder Bildung - sind meist für Menschen gemacht, die tadellos hören können. Gehörlose oder Schwerhörige sind oft nicht die Zielgruppe und bleiben aussen vor. Gerade für Kinder mit einer entsprechenden Behinderung ist das frustrierend.

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Als Alternative zu YouTube & Co. richtet sich die das Projekt "Gebärdengrips" an junge Internet-Nutzer mit einer Hörbehinderung. Auf der Webseite finden sie zahlreiche Videos, die nicht nur klassisch vertont sind, sondern auch jeweils Untertitel zeigen und in die deutsche Gebärdensprache übersetzt sind.

So gibt es Lernvideos über Themen aus der Sachkunde oder Mathematik. Im Freizeitkapitel erfahren gehörlose Zuschauer, wie sie etwa Yoga machen können, wie die Abseitsregel im Fussball funktioniert und was in bekannten Kinderlidern gesunden wird. Auch Videos zum Thema "Gehörlose und Gebärdensprache" sind darunter. Zum Beispiel kann man dabei zuschauen und zuhören, wie sich zwei gehörlose Menschen miteinander unterhalten.

Letztere erklären auch hörenden Kindern, die mit diesem Thema bisher nicht viel zu tun hatten, was es damit auf sich hat. Weil in allen Videos ebenfalls gesprochen wird, eignen sie sich auch zum Trainieren der Gebärdensprache. So können behindert und nicht-behinderte gleichermassen von dem Angebot auf gebaerdengrips.de profitieren und die Situation des jeweils anderen besser verstehen lernen. Gebärdengrips ist ein Projekt der Initiative KOPF, HAND + FUSS, die es sich zum Ziel gemacht hat, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung oder Benachteiligung verstehen, respektieren und unterstützen.  © dpa

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