Berlin (dpa) - Mit 13 Start-ups ist am Donnerstag nach acht Monaten der zweite Jahrgang aus dem europäischen Förderprogramm EuropeanPioneers in Berlin verabschiedet worden. Eine Förderung in Höhe von jeweils 175 000 Euro erhielt dabei auch die junge Berliner Firma Splash für ihre gleichnamige App.

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Die Entwicklung, mit der sich auf dem iPhone Virtual-Reality-Videos aufnehmen und teilen lassen, war Mitte März bereits auf dem Digital-Festival South by Southwest in Austin, Texas, mit dem Gründerpreis ausgezeichnet worden.

Mit der Anwendung könnten iPhone-Nutzer Virtual-Reality-Aufnahmen machen, sagte Mitgründer Michael Ronen. In wenigen Wochen sei die App mehr als 10 000 Mal heruntergeladen worden. Für die kommenden Wochen sei ein Update mit verbesserter Bedienung geplant, auch eine Version für Android-Smartphones sei in Arbeit.

Das Berliner Start-up Infarm, das ebenfalls im Rahmen des EuropeanPioneers-Programms gefördert wurde, erprobt den Anbau verschiedener Gemüse- und Salatsorten auf übereinander gebauten Regalen. Dabei helfen Technologien rund um das Internet der Dinge - und eine Smartphone-App. Sonnenlicht wird mit Hilfe von LED-Leuchten simuliert, auch maschinell generierte Luftzirkulation soll für ein möglichst natürliches Umfeld sorgen.

Mit dem Handelsriesen Metro erprobt Infarm das In-House-Farming-Modul im Praxistest. In einem Supermarkt in Berlin könne man Salat und Kräuter aus dem Regal kaufen, der so frisch ist wie gerade gepflückt, erklärte Mitgründer Erez Galonska. Transport-Zeit und -Kosten sowie die damit einhergehende Belastung der Umwelt würden entfallen.

Im Jahr 2050 würden voraussichtlich neun Milliarden Menschen auf der Erde leben, ein Grossteil von ihnen in Städten, argumentiert Mitgründer Erez Galonska. "Um die Menschen zu ernähren, werden wir künftig deutlich mehr Anbaufläche brauchen, als wir tatsächlich haben."

EuropeanPioneers ist eines von insgesamt 16 Förderprogrammen der Europäischen Union und wird vom European Innovation Hub geleitet. Ein wichtiger Effekt sei neben der finanziellen Unterstützung der Kontakt mit strategischen Partnern. EuropeanPioneers stelle sich inhaltlich und regional sehr breit auf, sagte Direktorin Laura Kohler. So hatte es aus den 661 Bewerbern aktuell mit Tractics auch ein Datenanalyse-Werkzeug für Fussballmannschaften geschafft, ins Förderprogramm mit aufgenommen zu werden.

Zu den Partnern gehören das Fraunhofer IAIS und der finnische IT-Sicherheitsdienstleister F-Secure. Insgesamt wurden 5,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Europeanpioneers   © dpa

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