Mit "God of War: Ascension" ist Kratos auf die PlaySation 3 zurückgekehrt. Wer sich mit dem Prequel zur Spiele-Reihe zum ersten Mal in die griechische Mythologie aufmacht, hat viel nachzuholen – vor allem, was die Geschichte angeht. Denn hinter dem vermeintlichen Götter-Gemetzel entwickelt sich eine komplexe Story um Tod, Verrat, Hoffnung und Verantwortung.

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Alles beginnt mit dem ersten Teil der "God of War"-Serie, der 2006 erscheint. Der Spieler schlüpft dabei zum ersten Mal in die Rolle von Kratos, dem Heerführer Spartas. Von der eigenen Unbesiegbarkeit überzeugt, zieht er mordend und erobernd durch Griechenland, bis er auch einen fast unbezwingbaren Gegner trifft – den Barbarenkönig. Die sichere Niederlage vor Augen verspricht er in einem Akt der Verzweiflung seine Seele Kriegsgott Ares, wenn dieser seine Feinde vernichten möge. Ares erscheint und hilft dem Spartaner aus der aussichtslosen Lage – doch dieser Gefallen hat seinen Preis. Die Tragödie beginnt.

Der "Geist Spartas" erwacht

Im Dienste Ares soll Kratos ein kleines Dorf angreifen, das von Anhängern der Athene bewohnt wird. Nichtsahnend und im Rausch des Unbesiegbarkeit gehorcht der Heerführer mit dramatischen Konsequenzen: Er tötet seine eigene Frau und sein eigenes Kind – eine List Ares', um aus Kratos den perfekten Krieger zu formen. Das Orakel des Dorfes verschlimmert den Schmerz des Spartaners, indem sie die Asche seiner ermordeten Familie auf dessen Haut zaubert. Sie wird vollkommen weiss – der "Geist Spartas" erwacht. Von schlimmen Visionen geplagt, löst Kratos seinen Pakt mit Ares, stellt sich in den Dienst der anderen Götter des Olymps und schwört dem Kriegsgott Rache für dessen Verrat.

Nach zehn Jahren bekommt unser Antiheld seine Chance. Athene bietet dem Spartaner ihre Hilfe an. Die Schutzgöttin Athens verlangt von Kratos, Ares zu vernichten, denn ein Angriff des Kriegsgottes auf ihre Stadt steht unmittelbar bevor. Im Gegenzug würden die Götter den Geist Spartas von seinen Visionen befreien. Er willigt ein, doch wie kann ein Mensch einen Gott töten? Die Antwort liegt in der Büchse der Pandora, aufbewahrt im Tempel der Sagengestalt auf dem Rücken des Titanen Kronos. Doch Ares ahnt seinen Plan voraus und tötet Kratos im Tempel der Pandora. Aber selbst der Tod reicht nicht aus, um den Hass auf den Kriegsgott zur Ruhe kommen zu lassen. So kämpft sich unser Antiheld aus den Tiefen des Hades zurück in die Welt der Lebenden, bringt die Büchse der Pandora in seinen Besitz und kann Ares in einem Kampf Gott gegen Gott tatsächlich töten. Doch den Preis für seinen Erfolg wollen ihm die Götter nicht zugestehen, er wird nicht von seinen Visionen befreit. Die Abmachung zwischen ihm und Athene wird durch eine geschickte Wortwahl der Göttin unwirksam. Stattdessen erheben die Götter des Olymps Kratos unter Ihresgleichen: Er nimmt Ares' Platz als neuer Gott des Krieges ein.

Wie der Vater, so der Sohn

Doch sein Hass auf alle Götter wächst, denn die Visionen seiner Familie plagen ihn noch immer, als "God of War II" im Jahr 2007 erscheint. Unter dem Schutz ihres göttlichen Heerführers wütet die Kriegsmacht Sparta grausamer als zu Zeiten des Ares. Während der spartanischen Invasion in Rhodos steigt unser Antiheld persönlich vom Olymp um die Stadt zu vernichten, was ihm den Zorn der anderen Götter einbringt. Sie erwecken den Koloss von Rhodos zum Leben, der Kratos den grössten Teil seiner göttlichen Macht raubt. Doch er scheint noch einen Verbündeten zu haben – Göttervater Zeus persönlich. Dieser schenkt ihm die Klinge des Olymp, das Schwert, das die Titanen vor Urzeiten bezwungen hat. Kratos kann den Koloss besiegen, doch der Sieg hinterlässt seine Spuren – der Kriegsgott ist wieder ein Sterblicher. In diesem Moment zeigt Zeus sein wahres Gesicht, verrät unseren Helden und tötet Kratos – es folgt ein neuerlicher Aufenthalt im Hades.

Hier begegnet er der Titanin Gaia, die ihm bei der Flucht aus der Unterwelt hilft. Zerfressen vor Hass schwört er, Zeus zu töten und Gaia liefert ihm den perfekten Plan: Er muss zu den Moiren, den Schicksalsgöttinnen um seine Vergangenheit und die Vergangenheit der Titanen zu verändern. Als er den Schicksalstempel der Schwestern erreicht, wollen sie ihm nicht helfen. Und Kratos tut das, was er am besten kann – er nimmt sein Schicksal selbst in die Hand und den Schicksalsschwestern das Leben. Nun kann er in die Vergangenheit zurückreisen und sich Zeus zum letzten Gefecht stellen. Gerade als er die Oberhand gewinnt und zum entscheidenden Schlag ausholen will, erscheint Athene und opfert sich für Zeus zum Wohle des Olymp. Im Sterben liegend erklärt sie dem Geist Spartas, dass der Olymp nicht ohne Zeus überleben kann und Zeus Kratos aus Angst tötete – der Angst, dass Kratos das Schicksal des Göttervaters wiederholen und seinen eigenen Vater umbringen würde. So Erfährt unser Held seine wahre Herkunft. Er ist der Sohn des Zeus. Doch seine Wut brennt stärker denn je und so macht er sich mit den Titanen auf den Weg zurück in seine Zeit, um den verhassten Göttern den endgültigen Todesstoss zu versetzen. Das Ende beginnt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auf dem Rücken von Gaia erklimmt Kratos im Jahr 2010 in "God of War III" mit den Titanen endlich den Olymp. Doch am Gipfel des Berges werden sie bereits von Zeus, Hermes, Hades, Poseidon und Helios erwartet. Im Eifer des Gefechts rutscht der Spartaner vom Rücken der Titanin ab, doch anstatt ihm zu helfen, verrät ihn Gaia: der Krieg der Titanen gegen die Götter ist wichtiger als Kratos' Rache und lässt ihn in die Tiefe, in den Fluss Styx, fallen. Der Hades kann also aufatmen. Hier kommt ihm Athene zur Hilfe, die ihm den Weg aus der Unterwelt und zu Zeus zeigt. Nun kennt die Zerstörungswut unsere Spartaners endgültig kein Halten mehr: Fast der komplette Olymp wird entvölkert. Doch wieder stellt sich Frage: Wie tötet man einen Gott, geschweige denn den Vater der Götter? Auch dieses Mal lautet die Antwort: mit der Büchse der Pandora. So macht sich unser Antiheld auf die Suche, während die Welt um ihn herum durch die fehlenden Götter im absoluten Chaos versinkt.

Kratos macht sich also auf den Weg in das Labyrinth, in dem das Mädchen Pandora gefangen gehalten wird. Nur sie kann die heiligen Flammen durchdringen, durch welche die Büchse geschützt ist. Doch Zeus will diesen Plan vereiteln und stellt sich dem Spartaner entgegen. Im Kampf, Mann gegen Gott, gelingt es Kratos, Zeus abzulenken. Damit kann Pandora die schützende Flamme löschen und Kratos die Büchse öffnen – doch sie ist leer. Voller Zorn fordert er Zeus erneut zum Duell, das im Körper Gaias endet: Kratos stösst die Klinge des Olymp durch Zeus hindurch in Gaias Herz. Das Ende? Noch nicht ganz.

Nach dem Kampf erwacht Kratos auf dem Olymp neben Zeus, und zieht ihm die Klinge aus dem Leib. Doch während Zeus' Körper besiegt ist, hat sein Geist noch eine Rechnung mit Kratos offen. Der Göttervater überwältigt den Spartaner, beraubt ihn seiner Macht und verbannt ihn in seine eigene Psyche. Ein grosser Fehler: Denn Kratos vergibt sich selbst nach all der Qual und lernt, dass die Hoffnung die mächtige Waffe ist, die in der Büchse der Pandora verwahrt war. So kann er sich zurück ins Leben kämpfen, sich von den Angriffen Zeus' befreien und sich schliesslich endgültig an ihm rächen. Doch Kratos kann seinen Erfolg nicht geniessen. Athene erscheint und verlangt, dass der Spartaner ihr die Macht der Hoffnung übergeben möge, da sie die einzige sei, die verantwortungsvoll mit dieser Bürde umgehen könne. Doch unser Antiheld hat andere Pläne: Er stürzt sich in die Klinge des Olymp und löst mit seinem Sterben die Hoffnung von seinem Körper für alle Menschen. Enttäuscht von dieser Entscheidung zieht der Geist der Göttin von dannen und lässt den Spartaner in seinem eigenen Blut zurück. Was aus Kratos wirklich wird, lässt das Ende offen – ob Kratos wirklich Frieden gefunden hat, bleibt dem Spieler überlassen.

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