Icebucket-Challenge, Tugce und Gaucho-Gate sind nur drei der Themen, die die Netzgemeinde 2014 beschäftigt haben. Dabei sprach die Community nicht immer mit einer Stimme.
Die Gemeinschaft der sozialen Netzwerker teilt sich hauptsächlich in zwei Lager: Die einen schreiben sich mit Schaum vor dem Mund ihre Wut von der Seele. Andere gehen reflektierter vor und nutzen die Gunst der Stunde, um sich mit ironischen Postings auf Twitter & Co. zu verewigen.
#icebucketchallenge
Bei der "ALS Ice Bucket Challenge" machte das Schneeball-Prinzip in Perfektion die Runde: Tausende leerten sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf und posteten die entsprechenden Videos. Neben dem Aufruf zur Spende für die ALS-Association nominierten sie im Anschluss weitere Mitstreiter für die Eisdusche. Die Aktion zog weite Kreise. Zahlreiche Prominente wie
Netzthema Depression
Wer redet schon gerne über Depressionen? Mit dem Hashtag #notjustsaid brach die Community das Schweigen um das Tabu-Thema. Die sehr persönliche Twitter-Diskussion bewies, dass neben lustigen Katzenvideos auch ernste Themen im Netz ihren Platz finden können. Laut dem Analyse-Tool "Hashtracking" gab es 1.500 Tweets, die fast 400.000 Twitter-Nutzer erreichten.
Dieser Tweet zeigt, dass sich Ehrlichkeit im Netz tatsächlich auf den Alltag übertragen lässt:
Bahnstreik-Frust in den sozialen Medien
Aufgrund des GDL-Streiks hatten es Pendler und Bahnreisende im Monat November schwer. Das schlug sich im erhöhten Aufkommen der GDL-Streik-Tweets nieder. Einige User nutzen die sozialen Netzwerke als Ventil für ihren Verdruss über die Zugausfälle und outeten sich damit als Wutbürger 2.0. Selbst einige Tage nach Streikende gab es noch vereinzelte Frust-Posts:
Andere versuchten mit Humor die angespannte Streiksituation auf die Schippe zu nehmen:
Der lockere Umgang brachte in den meisten Fällen auch mehr "Likes" ein und sorgte in der Streikzeit für kurze Momente der Erheiterung.
#YesAllWomen
Der internationale Nachfolger #YesAllWomen zum deutschen Skandal-Hashtag #Aufschrei geisterte Mitte 2014 in den Social-Channels umher. Der schreckliche Anlass diesmal: Ein 22 Jahre alter selbsterklärter Frauenhasser hatte sechs Menschen in den USA getötet. Frauen wiesen daraufhin weltweit auf die Bedrohungslage und Übergriffe gegen das weibliche Geschlecht hin.
Selfie-Wahn im Netz
Die mehr oder weniger kreativen Selbst-Porträts sind für sich alleine gesehen ganz nett. Zum Hype wurde der Selfies-Trend allerdings erst durch seine schnelle Verbreitung in den sozialen Netzwerken. Die Musiker von Die Fantastischen Vier nahmen ihre Fans etwa beim Bambi 2014 mit hinter die Bühne, Neymar lichtete sich mit Mickey Mouse und Mini Mouse ab, und wer Lukas Podolski bei Twitter folgt, kann sich vor der Selfie-Flut kaum retten.
Zivilcourage: Tugce-Petition
Das Netz feierte Tugce als Heldin: Die Community startete sogar eine Online-Petition. Mit bislang über 200.000 Unterzeichnern sorgte der Aufruf für ein enormes Echo. Die Unterstützer fordern Bundespräsidenten Joachim Gauck darin auf, die Studentin für ihre Zivilcourage mit dem Bundesverdienstkreuz auszuzeichnen. Tugce riskierte bei einer Auseinandersetzung vor einem Offenbacher McDonald's ihr Leben und starb für ihren Mut, zwei junge Frauen vor Übergriffen zu schützen.
Gaucho-Gate der DFB-Weltmeister
Bei der WM-Feier im sommerlichen Berlin wollte die deutsche Nationalmannschaft alle Party-Register ziehen und trällerte die eigene Kreation "So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so […]. So gehen die Deutschen, die Deutschen gehen so." Im Netz war schnell ein passender Sammelbegriff für die Gaucho-Parade der DFB-Elf gefunden: das #Gaucho Gate. Dabei warfen einige Nutzer den Spielern Überheblichkeit vor, andere empörten sich über die vereinzelten Nazi-Vorwürfe von Zwitscherern.
Netz-Solidarität nach Geisel-Drama in Sydney
Nach der gewaltsamen Geiselnahme in Australien, bei der zwei Geiseln und der Täter ums Leben kamen, verbrüdert sich die Netz-Community spontan mit den Muslimen in Australien und der ganzen Welt.
Bereits nach wenigen Stunden war #illridewithyou ("Ich fahr mit Dir") der am meisten getwitterte Hashtag des Tages – weltweit.
Pegida-Aufmärsche sorgen für Twitter-Debatte
Seit Anfang Dezember sorgt das Schlagwort #pegida verstärkt für erhitzte Gemüter im Netz: Dabei spiegeln sich die Demonstrationen der "Pegidioten" und die Gegendemos häufig direkt im WWW wieder.
Doch wenn zwei sich streiten, tweetet ein Dritter mit Ironie.
"Wetten, dass..?" trifft auf The Walking Dead
Die internationale Prominenz auf einem Sofa vereint, dazu spannende Wetten - trotz interessanter Grundidee ging das Show-Konzept von "Wetten, dass..?" am Ende seiner 33-jährigen Ära nicht immer auf.
Zum Abschied schaffte die TV-Show jedoch eines: ein grosses Echo auf Twitter. Dabei zog der eine oder andere Nutzer ein humoriges Resümee: So macht etwa TV-Total im "Wetten, dass..?"- Tweet eine Anspielung auf die Zombie-Serie The Walking Dead (dt. "Die wandelnden Toten").
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