München/Berlin (dpa) - Der Einkauf im Netz wird bei den Kunden in Deutschland immer beliebter. Nach einem guten Weihnachtsgeschäft erwartet der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) auch für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

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Mittlerweile würden auch immer mehr Produkte des täglichen Bedarfs übers Netz gekauft, sagte Verbandspräsident Oliver Prothmann der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist keine Besonderheit mehr, Waren vom Klopapier über die neue Zahnbürste bis hin zu Lebensmitteln online einzukaufen."

Das beste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte erlebte etwa der Onlinehändler Otto, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Dabei standen Elektronik-Produkte wie Notebooks, LED-Fernseher und Smartphones auf der Hitliste der beliebtesten Geschenke ganz oben, aber auch Hausgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kaffeevollautomaten. Angesichts von Umtausch und Gutschein-Einlösungen dürften sich die Ausläufer des Weihnachtsgeschäfts noch bis Ende Januar hinziehen.

Ins laufende Jahr blickt das Unternehmen optimistisch: "Wir gehen mit ausgesprochen positiven Erwartungen ins neue Jahr und wollen spürbar weiter wachsen", so die Sprecherin. Grösstes Wachstumssegment für den Onlinehändler seien dabei Möbel - von Schränken über Betten bis hin zu Sofas.

Auch der Versandriese Amazon sprach von einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft. Genaue Umsatzzahlen nannte die deutsche Niederlassung des US-Handelsriesen aber nicht. Rekord-Verkaufstag für Weihnachtsgeschenke bei Amazon.de sei der 14. Dezember gewesen, an dem alleine mehr als 5,4 Millionen Produkte verkauft worden seien und damit so viele wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte.

Bei der logistischen Abwicklung des Weihnachtsgeschäfts dürfte mancher Internethändler auch von der milden, schnee- und eisfreien Witterung im Dezember profitiert haben. Wer allerdings wie Zalando auf Mode spezialisiert ist, musste wiederum umsteuern, weil die tendenziell auch höherpreisige Winterkleidung in den Wochen vor dem Fest wetterbedingt wenig gefragt war.

Auch der Handelsverband Deutschland hatte zuletzt über einen schleppenden Absatz von Wintermode berichtet. Dies mache aber dem stationären Handel mit seinen begrenzten Lagerkapazitäten üblicherweise noch stärker zu schaffen, weil er früh mit Rabatten beginne, um schon einmal Platz für die Frühjahrsmode zu schaffen, hiess es in der Branche. Wenn dann ein Kälteeinbruch kommt, hätten viele Geschäfte warme Kleidung nicht mehr parat - hier könnten Internet-Händler flexibler reagieren.  © dpa

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