Jeden Tag geben Internet-User Millionen von Such-Begriffen bei Google ein. Daraus erstellt das Unternehmen Jahr für Jahr ein "Zeitgeist"-Ranking, bei dem die am häufigsten gesuchten Begriffe aufgelistet sind.

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Ausserdem präsentiert Google für verschiedene Länder wie Japan, Indien oder Polen eigene Charts. So gibt es auch für Deutschland eine eigene Hitliste mit den begehrtesten Suchbegriffen im Internet. Die Zusammenfassungen lesen sich fast wie ein Rückblick auf die grössten Ereignisse des Jahres - und doch gab es 2008 an der Spitze eine Überraschung.

Lesen Sie auf den folgenden Seiten über die meistgesuchten Begriffe und Wort-Kombinationen von der globalen Google-Hitliste und ihrem deutschen Pendant.

"Euro 2008" und "Bejing 2008"

Bei Google spiegeln sich auch die saisonalen Ereignisse wieder. 2008 war geprägt von Olympia in Peking und der Fussball-Europameisterschaft. Während es das Kicker-Event auf den neunten Platz schaffte, katapultierten die Internetuser die Olympischen Spiele sogar auf Platz zwei.

155 Millionen Menschen sahen alle 31 Euro-Begegnungen im Fernsehen. 1,3 Milliarden Seitenzugriffe verzeichnete "Euro2008.com". Ungleich grösser war das Interesse an Peking: Insgesamt sahen 4,7 Milliarden Menschen vor ihren TV-Geräten bei Olympia zu. Trotz Zensur der chinesischen Regierung war auch das Internet bei den Spielen weit vorne, wie die Google-Auswertung zeigt.

"Tuenti" und "Wer kennt wen"

Totgeglaubte leben länger: Obwohl die Anziehungskraft der Web-2.0-Communitys nachlässt, sind sie immer noch die Renner im Internet. Abseits von den Branchenriesen machten vor allem Seiten wie das spanischsprachige "Tuenti", "Wer kennt wen" oder das polnische "Nasza Klasa" von sich reden.

Die Internet-Gemeinschaft "Nasza Klasa" ist bei unseren östlichen Landesnachbarn beliebt, weil die Nutzer Schulfotos einstellen können. Immer mehr Polen verbringen täglich Zeit damit, ihr Profil zu pflegen und alte Klassenkameraden wiederzufinden.

Der Suchbegriff "Nasza Klasa" landete für sich alleine bei Google auf Platz sieben. Vier Such-Kombinationen der Google-"Top 10" drehen sich um das Thema Web-Communitys.

Heath Ledger

Nach keinem anderen Schauspieler wurde so oft gesucht wie nach ihm. Der Tod von Heath Ledger bewegte viele Kinofans. Damit wurde nicht nur sein posthumer Auftritt in dem Batman-Film "The Dark Knight" ein Erfolg, sondern auch Internet-Angebote, die über Heath Ledger berichteten.

Internet-Nutzer brachten die Wort-Kombination "Heath Ledger" auf den fünften Rang der am häufigsten gesuchten Begriffe.

Britney Spears

In Deutschland führt Britney Spears die Liste der meistgesuchten Personen im Internet an. Comeback-Album und "Bambi"-Verleihung in Deutschland machen es möglich. Während die Pop-Prinzessin erneut Fuss fasst, stehen auf der Liste aber auch nationale Grössen wie Bushido und Gina Lisa.

Internationaler wird es mit Madonna, Jessica Alba oder Amy Winehouse. Die Deutschen suchten am häufigsten Grössen aus dem Show-Biz. Nur Platz zwei tanzt aus der Reihe: "Obama". Für viele ist Hoffnungsträger Barack Obama allerdings auch so etwas wie ein Popstar.

Gina Lisa

Und auch das ist typisch deutsch: Bei der Bildersuche war Gina Lisa der am häufigsten eingegebene Begriff. Obwohl die Hessin nicht die dritte Auflage zu Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" gewinnen konnte, sorgte sie für mächtig Wirbel.

Zuerst war sie beim Wettbewerb unzertrennlich mit Kandidatin Sarah verbunden und später mischte sie als Alleinunterhalterin die deutsche Talkshow-Szene auf. "Germany's Next Topmodel" selbst landete bei Google-Deutschland in der Bildersuche auf Platz sechs. Ebenfalls visuell heiss begehrt: Miley Cyrus, die Jonas Brothers, Ed Hardy und der technische Begriff Kunstdruck.

Sarah Palin

Sie war die grosse Verliererin bei der US-Präsidentschaftswahl 2008: Zuerst als grosse Hoffnungsträgerin gepriesen, erwies sich Sarah Palin für Republikaner John McCain bald als Last. Oft sorgte Palin mit unvorteilhaften Antworten für Aufsehen.

Von einem franko-kanadischen Komiker wurde die amtierende Alaska-Gouverneurin zum Beispiel am Telefon vorgeführt: Der Stimmenimitator gab sich als Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy aus und entlockte der Kandidatin für das Vizepräsidenten-Amt haarsträubende Aussagen über Tierquälerei und eigene Ambitionen auf das Weisse Haus.

Kein Wunder also, dass die Internet-User den Begriff "Sarah Palin" auf der ganzen Welt am häufigsten suchten. Interview-Videos, Bilder und Berichte gab es zuhauf über die ungeschickt agierende Politikerin.

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