Berlin (dpa) - Zum Start der IFA in Berlin blickt die Branche auf ein solides Geschäftsjahr. Knapp 12,5 Milliarden Euro nahmen die Hersteller mit Unterhaltungselektronik im ersten Halbjahr 2017 ein - ein Umsatzzuwachs von 2,4 Prozent.

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Mit Hausgeräten, die seit einigen Jahren ebenfalls zum festen Bestandteil der Messe gehören, verzeichneten die Anbieter ein Plus von 2,2 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro Umsatz. Gute Voraussetzungen, um in eine erfolgreiche IFA (1. bis 6. September) zu starten. In diesem Jahr will die Messe rund um den Funkturm in Berlin sich einmal mehr als innovative Technologie-Schau beweisen. Ein Überblick über die wichtigsten Trends:

TV-GERÄTE: Der Fernseher gehört seit seiner Erfindung Ende der 20er Jahre zur IFA wie der Funkturm. Auch heute noch gelten neue TV-Geräte für die Branche als Aushängeschild und wichtiger Umsatzbringer. Mit modernsten Technologien ausgestattet, warten die aktuellen Modelle mit gestochen scharfen Bildern und deutlich verbesserten Kontrasten auf. Nach immer grösseren Bildschirmdiagonalen wird auf der IFA in diesem Jahr ein neuer Trend zu sehen sein: Camouflage. Samsung etwa wird in Berlin mit "The Frame" ein TV-Gerät präsentieren, das sich in ein Kunstwerk an der Wand verwandelt, sobald es ausgeschaltet ist. Statt als schwarze Fläche den Raum zu dominieren, zeigt es Bilder, die aus über hundert Kunstwerken und Fotografien ausgewählt werden können. Auch Panasonic dürfte seinen Prototypen mitbringen, bei dem ein OLED-Display unsichtbar in ein Sideboard integriert ist, das erst bei Aktivierung ein gestochen scharfes Fernsehbild zeigt.

VERNETZUNG: Über die Vernetzung von Hausgeräten ist auf der IFA schon seit vielen Jahren die Rede. Immer wieder wurde das "Smart Home" zu den Highlights gezählt. Doch die Lösungen bildeten in der Regel kleine Inseln oder waren nur mit viel Aufwand in Betrieb zu nehmen. Echte Vernetzung gehörte zu den grossen Herausforderungen - für Hersteller und Nutzer. Nun soll es aber wirklich losgehen. "Vernetzung wird zum selbstverständlichen Teil des Smart Home" versprach IFA-Direktor Jens Heithecker zuletzt.

Neuen Schwung haben auch intelligente Systeme wie Apples Siri, Amazons Alexa und Googles Home gebracht, die sich per Sprache steuern lassen. Die intelligente Heizungssteuerung des Münchner Start-ups Tado etwa bietet wie viele andere Lösungen nun die einfache Steuerung über diese Systeme. Auch für die Home Control-Lösung des Aachener Herstellers Devolo gibt es inzwischen einen "Skill" für Alexa, sie lässt sich alternativ aber auch mit dem eigenen smarten Assistenten bedienen. Das junge Berliner Unternehmen Smartfrog will zeigen, wie man in nur fünf Minuten eine kleine, smarte Überwachungskamera installiert, über die man auch unterwegs immer einen Blick auf das eigene Zuhause hat.

VIRTUAL REALITY (VR): Liegt Virtual Reality überhaupt noch im Trend, oder entwickelt es sich nach dem 3D-Fernsehen zum nächsten Flop? Die IFA dürfte Antworten darauf bieten. Der Pionier HTC wird etwa die neusten Entwicklungen für sein Vive-Headset sowie neue Inhalte für virtuelle Welten zeigen. Samsung will die Messe-Besucher mit seiner Samsung Gear VR auf eine Reise zum Mond mitnehmen. Beim deutsch-französischen Sender Arte experimentiert man ebenfalls mit der neuen Technologie. Ein Projektteam arbeitet daran, virtuelle Welten und 360-Grad-Aufnahmen auf TV-Geräte zu bringen, die auch ohne Brille bestaunt werden können. VR werde "Teil der Zukunft des Fernsehens sein", ist sich Projektleiter Kay Meseberg sicher.

Für entsprechende Inhalte könnten künftig vor allem auch private Nutzer sorgen. Das chinesische Start-up Insta360 will mit seinen 360-Grad-Kameras die Technologie demokratisieren. Neben Profi-Kameras, die auch schon beim US-Fernsehsender CNN im Einsatz sind, bringt das Unternehmen zur IFA eine neue Kamera mit, die sich vielfältig nutzen lässt und speziell an junge Hobby-Fotografen richtet. In Verbindung mit einem Smartphone lassen sich die Aufnahmen auch sofort auf sozialen Plattformen teilen. Die "Millenials" würden dafür ausschlaggebend ein, dass VR und 360 Grad zum Massentrend wird, ist sich Max Richter von Insta360 in Deutschland sicher.

VERNETZTE GESUNDHEIT: Fitness-Tracker und Gesundheits-Apps liegen weiter im Trend. Zahlreiche Hersteller wie Philips oder Beurer werden auf der IFA ihre neuen Anwendungen und Produkte zeigen, die die Nutzer für ein gesünderes Leben begeistern sollen. Vom Smoothie-Mixer über Smartphone-gestützte Zahnbürsten bis zum Schlaf-Tracker ist alles dabei. Laut einer von der gfu in Auftrag gegebenen Studie stehen die Verbraucher intelligenten Apps und Geräten für die Überwachung der eigenen Gesundheit zwar positiv gegenüber. Allerdings befürchtet knapp die Hälfte auch den Missbrauch ihrer Daten.  © dpa

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