Dark Mode, neue Foto-App, eine eigenständige Oberfläche fürs iPad: Apple hat sein mobiles Betriebssystem erneuert. Aber wie gut ist iOS 13.1 und iPadOS 13.1 wirklich? Wir haben es getestet.

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Es wird dunkel auf dem iPhone: Wer sein iPhone auf iOS 13 aktualisiert hat, steht gleich vor der ersten Entscheidung: Soll der neue Dunkelmodus aktiviert werden? Damit färbt sich der Hintergrund auf dem Homescreen und in vielen Apps schwarz statt weiss.

Wir haben umgestellt und das gleich am ersten Abend zu schätzen gelernt: Für die Augen ist es damit angenehmer, auf den Bildschirm zu schauen, er blendet deutlich weniger. Das gilt auch für das Lesen auf dem iPad, wo es den dunklen Modus ebenfalls gibt.

Apple ist damit kein Vorreiter: Viele Apps wie Evernote, Amazon Kindle oder der Google Kalender haben längst einen Dark Mode. Was bei Apples Variante aber wirklich praktisch ist: Der Modus kann sich automatisch an die Tageszeit anpassen, wenn man das will. Dann erfolgt der Wechsel zwischen Dunkel und Hell zu bestimmten Zeiten oder zum Sonnenauf- und untergang. Das erspart Nutzern das ständige Umstellen zwischen Hell und Dunkel.

iOS13.1: Bessere Optik in der Photos App

Der Dark Mode fällt sofort auf, aber sonst scheint sich auf den ersten Blick nicht so viel verändert haben in iOS 13. Doch der Eindruck täuscht. Apple hat knapp 100 Neuheiten umgesetzt. Wer die Fotos App öffnet, wird erstaunt sein: Das Design hat sich grundlegend geändert – zum Besseren: Auf der Startseite sind nicht mehr viele gleich grosse Miniaturansichten zu sehen. Stattdessen erscheinen unterschiedlich grosse Thumbnails. Das lässt das Durcheinander verschwinden und lockert die Ansicht auf.

In der Monats- oder der Jahresansicht gibt es nun grosse Ordner mit je einem Titelbild. Das schafft mehr Überblick und sieht ansprechender aus. Doppelte Fotos, Screenshots oder Belege werden aussortiert, damit User nur die "besten" Aufnahmen sehen, wie es bei Apple heisst. Das kann allerdings auch nerven: Was, wenn ich gerade einen bestimmten Screenshot finden will?

Ein zweischneidiges Schwert ist auch eine andere Funktion: Videos werden automatisch abgespielt, wenn man durch die Fotos blättert. Das sieht zwar lebendiger aus, dürfte aber viele Nutzer ablenken und irritieren. Das Autoplay lässt sich aber in der Einstellungen-App deaktivieren.

Wer bisher externe Bildbearbeitungs-Apps nutzte, kann sich diese in Zukunft wahrscheinlich sparen: Im neuen iOS gibt es unzählige neue Funktionen, etwa für Weissabgleich, Scharfzeichnen oder Vignetten. Sie sind leichter erreichbar und müssen nicht in Unterordnern gesucht werden. Ausserdem lassen sich die meisten Bearbeitungs-Features nun auch für Videos nutzen.

Neuer Look auch für die Erinnerungen-App

Einen komplett neuen Look hat Apple ausserdem endlich der Erinnerungen-App verpasst, die seit iOS 7 unverändert blieb – und inzwischen ziemlich angestaubt aussah. Die unübersichtlichen Reiter sind endlich verschwunden. Die App zeigt die Ordner mit den Terminen und Aufgaben einfach untereinander an – und schon gelangt man schneller zum passenden Verzeichnis.

Mit der angepassten Optik führt Apple auch eine neue Funktion ein, die andere Erinnerungen-Apps wie "Microsofts To-Do" schon länger beherrschen: Es gibt jetzt intelligente Listen. In der "Heute-Liste" erscheinen dann automatisch alle Einträge, die für diesen Tag geplant sind. Darüber hinaus gibt es noch die Listen "Geplant", "Alle" und "Markiert". Die auf diese Weise vorsortierten Termine sind vor allem hilfreich, wenn man viele hinterlegt hat. So sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass einer durchrutscht und vergessen wird.

Apple-Betriebssystem: Schneller schreiben und sicherer anmelden

Von einer Microsoft-App hat sich Apple auch bei der neuen Funktion "Quick Path" inspirieren lassen: Bei der Texteingabe muss nicht jeder Buchstabe einzeln angetippt werden. Es reicht, über die Tastatur zu wischen. Schreiben geht so zwar schneller, aber wer Microsofts SwiftKey-Tastatur schon nutzte, entdeckt nichts Neues.

Gegen Facebook und Google schiesst Apple dagegen bei einer neuen Funktion – zum Vorteil der Anwender. Bei vielen Online-Diensten müssen Nutzer kein eigenes Profil anlegen, sondern loggen sich bequem über ihre Facebook- oder Google-Konten ein. Das funktioniert jetzt auch mit der Apple-ID: Nutzer geben diese ein und identifizieren sich mit Touch ID oder Face ID. Der grosse Unterschied zu den anderen Anbietern: Apple verspricht, die Nutzer nicht zu tracken. Für Apple-Anwender ist das eine Erleichterung – und aus Privatsphäre-Sicht ein Fortschritt. Wirklich nutzen lässt sich das aber kaum: Bislang bieten nicht viele Apps diese Art der Anmeldung an. Das dürfte sich aber bald ändern.

Viele kleine Abkürzungen und das iPad-OS

Neben den grossen Neuerungen gibt es auch viele kleine Stellschrauben, an denen Apple gedreht hat – die aber oft eine Abkürzung zu bestimmten Funktionen bieten. So können jetzt Screenshots nach der Aufnahme direkt geteilt werden, wenn man auf die Miniaturansicht tippt. Wer ein WLAN-Netz oder ein Bluetooth-Gerät auswählen will, braucht nicht mehr den Umweg über die Einstellungen-App zu gehen: Das klappt jetzt direkt vom Kontrollzentrum aus. Dazu drückt man länger auf das entsprechende Symbol und wiederholt das auf der folgenden Seite. Eine Liste aller Netze bzw. Geräte erscheint. Funktionen, die Android-Nutzer bereits seit langem kennen.

Auf dem iPad hat Apple noch mehr Features eingeführt, die den Alltag der Nutzer verbessern sollen. Das dürfte die Nutzer freuen, die das bisherige Betriebssystem als unflexibel empfunden haben. Sehr hilfreich ist zum Beispiel die erweiterte "Split View"-Funktion: Sie lässt sich jetzt mehrfach mit einer App verwenden. Das erlaubt es, mehrere Dokumente gleichzeitig zu bearbeiten. Es genügt jetzt eine Wischgeste, um zwischen geöffneten Apps zu wechseln. Wer das Tablet als Notebook-Ersatz nutzt und damit Texte tippt, weiss das zu schätzen – genau wie die einfache Anwendung.

Auch die Dateien-App lässt sich jetzt effektiver zum Arbeiten verwenden: Es können Zip-Archive entpackt sowie angefertigt werden und es gibt einen Kurzbefehl zum Erstellen von PDFs. Sie kann endlich auf die Speicher von externen Datenträgern und iCloud Drive zugreifen.

Fazit: Apple hat mit iOS 13.1 über 100 neue Funktionen eingeführt, dabei allerdings an vielen kleineren Stellschrauben gedreht. Die Fotos- und die Erinnerungen-App sind deutlich verbessert worden, auch der Dunkel-Modus ist überfällig gewesen. Genau wie die neue Oberfläche für das iPad: Sie erleichtert den Alltag mit dem Tablet deutlich.

Diese iPhones können auf iOS 13.1 updaten:

Auf iPhone 11 (Pro/Max) ist iOS 13 vorinstalliert. Folgende iPhones können auf das neue Betriebssystem aktualisieren: iPhone XS, iPhone XS Max, iPhone XR, iPhone X, iPhone 8, iPhone 8 Plus, iPhone 7, iPhone 7 Plus, iPhone 6s, iPhone 6s Plus, iPhone SE sowie iPod touch (7. Generation).

Diese iPads können iPadOS 13.1 nutzen:

iPad Pro 9,7'', iPad Pro 10,5'', iPad Pro 11", iPad Pro 12,9", iPad Pro 12,9" (2. Gen.), iPad Pro 12,9" (3. Gen.), iPad v2018 9,7" (6. Gen.), iPad v2017 9,7" (5. Gen.), iPad Air 3, iPad Air 2, iPad Air, iPad mini 5, iPad mini 4, iPad mini 3, iPad mini 2

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