Berlin (dpa/tmn) - Standortdaten, Gerätenamen, Netzwerknamen - einige Kamera-Apps, die eigentlich nur Smartphone und Kamera verbinden sollen, versenden persönliche Informationen ihrer Nutzer. Experten von Stiftung Warentest raten daher zur Kontrolle der Berechtigungen, die sich eine App einräumt.
In einem Test von acht Smartphone-Apps fiel besonders die App Mirrorless des Herstellers Yi auf. Sie überträgt laut Stiftung Warentest Daten wie Gerätekennung von Smartphone und Kamera sowie Name und Kennwort des WLAN-Netzes auf Server in China. Für die eigentliche Funktion - das Teilen von Bildern in sozialen Netzwerken - sind diese Daten nicht erforderlich. Ausserdem werden weitere Daten an Google oder Facebook übertragen. Um Erlaubnis fragt das Programm seine Nutzer dabei nicht, ein Widerspruch ist nicht vorgesehen. Einen technischen Grund für diese Datenübertragung sehen die Warentester nicht.
Auch Sonys App PlayMemories Mobile sendet Daten zur verwendeten Kamera und zum Mobilfunkanbieter nach Japan sowie Standortdaten der Nutzer an Google (Android-App) und Apple (iOS-App). Auch Apps von Fujifilm (Camera Remote für Android), Nikon (Snap Bridge für iOS) und Olympus (Share Image) verraten den Standort ihrer Nutzer. Gar keine Nutzerdaten senden Canons Camera Connect, Fujifilms Camera Remote für iOS, Panasonics Image App, Ricohs Image Sync und Nakons SnapBridge für Android.
Die Warentester raten deswegen zum konsequenten Rechte-Check für Foto-Apps. Das geht auf iOS-Geräten im Bereich "Datenschutz", bei Androiden im Menüpunkt "Apps", unter Android 8 direkt unter "Apps und Benachrichtigungen". Besonders das Erfassen von Standort- und Kameradaten sollte möglichst verhindert werden. Im Zweifelsfall lässt man von Schnüffel-Apps lieber die Finger. © dpa
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