Sie richten nur selten Schaden an, sind aber dennoch nervig: Kettenbriefe per WhatsApp. Mit unseren Tipps erkennen Sie fiesen Falschmeldungen und Betrug.
Vermutlich hat fast jeder WhatsApp-Nutzer schon einmal einen Kettenbrief erhalten und wusste nicht so wirklich, was er damit anfangen soll. Inhaltlich geht es meist um eine konkrete Warnung, die man an so viele Menschen wie möglich schicken soll. Das tatsächliche Gefahrenpotential ist zwar niedrig, doch der Nervfaktor ist extrem hoch. Damit Sie nicht auch noch eine Falschmeldung, einen sogenannten Hoax, verschicken, zeigen wir Ihnen, wie Sie diese erkennen.
Kettenbriefe von Freunden sind glaubwürdiger
Das Grundprinzip, das sich die Absender der Scherznachrichten zunutze machen, nennt sich Social Engineering. Dabei geht man davon aus, dass man Freunden und Bekannten in der Regel mehr traut als Fremden, die einem eine Nachricht schicken. Genau das ist das perfide an den WhatsApp-Kettenbriefen. Denn sendet der Kumpel aus dem Fussballteam oder die Kollegin aus der Arbeit Ihnen eine Warnung über den beliebten Messenger, klingt das vertraulich – und somit vertrauenserweckend.
So kommt es zustande, dass immer wieder Kettenbriefe per WhatsApp, Mail oder anderen Messengern kursieren und man – je nach Freundeskreis – öfter damit konfrontiert wird. Das Muster ist bei solchen Nachrichten meist ähnlich. In der Message wird darauf hingewiesen, dass man einen bestimmten Kontakt nicht annehmen soll, da es sich um einen Virus handelt, der die gesamte Festplatte löscht.
Kontaktnamen, die gerne in solchen Hoaxes verwendet werden, sind beispielsweise "Ute Christoff", "Marcel Hohmann" und "Domenik Beuting". Tauchen diese Namen auf, handelt es sich um eine Falschmeldung, die Sie auf keinen Fall weiterleiten sollten, um die nervige Kette mal zu unterbrechen. Doch es gibt noch weitere Tipps, um nicht auf Hoaxes reinzufallen.
Tippfehler und seltsame Wortwahl – so erkennen Sie WhatsApp-Hoaxes
Überprüfen Sie die Rechtschreibung und den Schreibstil der Kurznachricht. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass Kettenbriefe nur so vor Tippfehlern strotzen und manchmal sogar mitten im Satz abbrechen. Sicherlich ist nicht jeder Freund aus Ihren WhatsApp-Kontakten ein Germanist, der fehlerfreie Nachrichten verschickt. Aber wenn sich Sprache, Schreibstil und Tonart eines Absenders plötzlich stark verändern, sollten Sie auf jeden Fall den Inhalt der Nachricht kritisch hinterfragen.
Meist lässt der Inhalt relativ einfach auf einen Kettenbrief schliessen. Denn Hoaxes sind nur dann erfolgreich, wenn sie den Empfänger zu einer Tätigkeit animieren. Meist geht es um das Weiterleiten der Nachricht. Der Bitte sollten Sie auf keinen Fall nachgehen – nicht nur des Nervigkeit wegen.
Sollte es sich bei der WhatsApp-Nachricht nicht nur um einen harmlosen Hoax handeln, sondern tatsächlich eine böswillige Absicht dahinter stecken, geht es am Ende nämlich nicht um das Verbreiten der Nachricht. Vielmehr sollen Sie eine bestimmte Telefonnummer anrufen oder eine verlinkte Webseite besuchen. Wer hier nachlässig ist und dies tatsächlich tut, tritt im schlimmsten Fall in eine Abofalle und muss dafür bezahlen – im wahrsten Sinne des Wortes.
So dramatisch das auch klingt, die meisten Fake-Posts sind harmlos: Solange Sie nichts tun, was in der Nachricht steht, kann Ihnen auch nichts passieren. Gerade die gern verbreitete WhatsApp, dass man Anrufe eines bestimmten Kontakts nicht annehmen soll, da es sich um einen bösartigen Virus handelt, ist ein typischer Hoax. Bisher ist kein Fall bekannt, in dem ein Virus sich nur allein über das Verschicken einer Nachricht oder eines Anrufs verbreitet hätte - weder über Android per iOS.
Bevor Sie solch eine Warnung an Ihre Kontakte weiterleiten, sollten Sie zuvor über eine Suchmaschine gegenchecken, ob es sich um einen Scherz oder um eine echte Sicherheitslücke handelt. Handelt es sich um einen Hoax, werden Sie schnell in Foren oder auf Medienseiten fündig.
In diesem Fall sollten Sie die Nachricht löschen und gegebenenfalls den befreundeten Absender darauf hinweisen, dass es sich um eine Falschmeldung handelt, die er gerade weitergeleitet hat.
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