Las Vegas (dpa) - Lenovo zielt auf Spieler als Kunden ab und hat im Vorfeld der Elektronikmesse CES (5. bis 8. Januar) eine neue Untermarke für Notebooks vorgestellt.
Zum Start gibt es mit dem Lenovo Legion Y520 ein Einsteigermodell mit Core-i5- bis Core-i7-Prozessoren, bis zu 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und maximal Nvidias Geforce GTX 1050 Ti. Das Display des rund 2,4 Kilogramm schweren 15,6-Zollers hat Full-HD-Auflösung von 1920 zu 1080 Pixeln. Der Legion Y520 ist ab Februar ab rund 900 Euro im Handel.
Deutlich mehr, nämlich ab 1499 Euro aufwärts, kostet das Legion Y720. Es ist mit seiner Nvidia Geforce GTX 1060 bereit für den Anschluss von Virtual-Reality-Brillen, je nach Ausstattung zeigt das Display Full-HD- (1920 zu 1080 Pixel) oder UHD-Auflösung (3840 zu 2160 Pixel) an. Per Thunderbolt 3 (USB-C-Format) können externe Bildschirme und andere leistungshungrige Hardware angeschlossen werden.
Nach Herstellerangaben entspricht das Y720 den Vorgaben von Dolby-Atmos und soll mit seinem Subwoofer und zwei integrierten Lautsprechern besseren Ton liefern als bisherige Notebooks. Ein weiteres Merkmal: An das Y720 können bis zu vier Xbox-One-Controller drahtlos angeschlossen werden, was es auch für Mehrspieleranwendungen interessant macht. Das Notebook kommt im April in den Handel.
Smartphone für AugmentedReality
Technische Hochleistung ist auch von Lenovos Android-Smartphone Phab 2 Pro zu erwarten. Als eines der ersten Gerät integriert es Googles Plattform Tango für erweiterte Realität (AR). Das jetzt verfügbare 6,4 Zoll grosse Telefon hat spezielle Kamera- und Sensorsysteme für räumliche Wahrnehmung. Mit Hilfe geeigneter Apps können etwa Objekte räumlich erfasst werden. Andere Anwendungsbeispiele sind das Einblenden von Informationen oder virtuellen Möbeln in Kamerabilder oder Spiele mit virtuellen Objekten im realen Raum. Aktuell gibt es bereits rund 35 für die Tango-Plattform entwickelte Apps wie Spiele, Einrichtungshilfen, Messhilfen oder Dekorations-Apps.
Technisch bewegt sich das Phab 2 Pro (rund 500 Euro) im mittleren Bereich der Oberklasse. Gefunkt wird mit LTE, WLANac und Bluetooth 4.0. Hinter dem QHD-Display (1440 zu 2560 Pixel) steckt ein für Tango-Anwendungen optimierter Snapdragon-652-Prozessor, 64 Gigabyte (GB) Speicher und vier GB Arbeitsspeicher. Die Hauptkamera löst mit 16 Megapixeln auf, an der Vorderseite ist ein Sensor mit 8 Megapixeln verbaut. Der mit 4050 Milliamperestunden (mAh) recht grosszügig dimensionierte Akku verfügt über eine Schnellladefunktion. Als Betriebssystem kommt das nicht mehr ganz frische Android 6.0 zum Einsatz.
Beitrag zu Industrie 4.0
Ausserdem steigt Lenovo ins Geschäft mit digitalen Assistenten für den Haushalt ein und arbeitet dabei mit Amazon zusammen. Kurz vor Beginn der Technik-Messe stellte der chinesische Konzern seinen vernetzten Lautsprecher "Smart Assistant" vor.
Ähnlich wie Amazons Modell "Echo" ist es ein schmaler Zylinder mit der Assistenz-Software "Alexa" als Herzstück. Die digitalen Assistenten können Fragen von Nutzern beantworten und erfüllen auf Sprachbefehl kleine Aufgaben wie etwas das einzuschalten, die Einkaufsliste zu ergänzen oder ein Taxi zu rufen. In dem zukunftsträchtigen Markt zeichnet sich ein erbitterter Wettstreit der Plattformen grosser US-Konzerne ab: Alexa von Amazon, Siri von Apple, der Assistant von Google sowie Cortana von Microsoft.
Mit dem Lenovo-Lautsprecher integriert Amazon seine Assistenten-Plattform nun erstmals in Geräten eines anderen grossen Herstellers. Google will seinen Assistant mit der Zeit auch anderen Geräteanbietern verfügbar machen, brachte aber erst vor kurzem sein eigenes "Echo"-Konkurrenzgerät "Home" auf den Markt.
Lenovo-Chef Yang Yuanking hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, dass der Konzern smarte Geräte für den Haushalt bauen und dabei verschiedene Plattformen unterstützen wolle. © dpa
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