Oldenburg (dpa/tmn) - Programmieren kann kinderleicht sein. Mit Angeboten im Internet lernt man zeitlich flexibel. Interessierte müssen sich lediglich entscheiden, an welchem Programm sie arbeiten wollen. Ausserdem müssen sie eventuell eine Programmiersprache lernen.

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Für einen spielerischen Einstieg empfiehlt Ira Diethelm von der Universität Oldenburg die Seite code.org. "Mit kleinen Logikrätseln und Programmierspielen werden hier Kinder ab vier Jahren an das Programmieren herangeführt", sagt die Professorin für Didaktik der Informatik. Statt einen richtigen Code zu schreiben, lernen die Kinder, in kleinen Spielen vorprogrammierte Blöcke nach dem Baukastenprinzip zusammenzusetzen.

Sogar Erwachsene könnten dabei etwas lernen, sagt Diethelm. Jeder kann sich beispielsweise den dahintersteckenden textuellen Code anschauen. "So entwickelt man ein erstes Verständnis dafür, wie Programmieren funktioniert." Der Haken: Nicht alle Angebote sind auf Deutsch verfügbar.

Wer eine professionelle Programmiersprache lernen möchte, sollte sich vorher sein konkretes Ziel überlegen: "Jede Sprache ist für einen bestimmten Zweck entwickelt worden", erklärt Diethelm. Wer zum Beispiel lernen möchte, wie man eine Website programmiert, ist mit Javascript gut bedient. Ansonsten eignet sich für Einsteiger auch Python als Programmiersprache.

Online gibt es neben Foren, in denen Lernende sich untereinander austauschen können, auch Kurse. Dort bringen Profis Informatik-Neulingen das Programmieren in Videos oder interaktiven Workshops bei.

Diethelm rät in jedem Fall, zunächst die vielen kostenlosen Angebote auszuprobieren. Dazu gehört die englischsprachige Seite "W3Schools". Dort werden HTML, CSS, Javascript, PHP und andere Sprachen mit vielen Beispielen und gut strukturiert erklärt. In einem browserintegrierten Editor kann man das Gelernte direkt ausprobieren.

Redakteurin Jessy Kösterke
Jessy Kösterke ist Redakteurin beim Fachmagazin "t3n". © dpa / t3n/dpa-tmn

Eine der bekanntesten Plattformen ist "Codeacademy". Nach der kostenlosen Anmeldung stehen Nutzern englischsprachige Workshops für HTML und CSS, Python, Javascript, Ruby und weitere Sprachen zur Verfügung. Viele interaktive Kurse sind kostenlos. Für 19,99 US-Dollar gibt es individuelle Coachings und extra Einheiten dazu.

Auf "Codeavengers" gibt es Lehrgänge, die besonders anschaulich vermittelt werden. Wer beispielsweise den HTML-Kurs ausprobiert, programmiert Schritt für Schritt eine kleine Postkarte. Allerdings ist "Codeavengers" ebenfalls englischsprachig. Die Testversion ist sieben Tage kostenlos, die Vollversion kostet 29 US-Dollar monatlich.

Deutschsprachige Kurse gibt es bei "Udemy". Neben einigen kostenlosen Angeboten zahlen Nutzer hier nicht monatlich, sondern für einzelne Kurse. Grundlagenkurse kosten um die 30 Euro.

Wer Programmieren lernen möchte, braucht ausser grundlegenden Computerkenntnissen kaum Vorwissen. "Die englische Sprache zu beherrschen ist aber von Vorteil", sagt Jessy Kösterke vom Fachmagazin "t3n". "Auch Selbstdisziplin ist nötig: Nicht jeder hat Lust, sich nach Feierabend noch einmal an den PC zu setzen."  © dpa

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