Bonn (dpa/tmn) - Für manche Familien ist es ein leidiges Thema - ein Thema, das eigentlich so alt wie Computer und Spielkonsolen selbst ist. Es geht um die Frage, wie lang und wie oft gespielt oder im Netz gestöbert werden darf.

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Naturgemäss gehen die Meinungen von Eltern und Kindern weit auseinander, wie viel genug oder zu viel ist. Windows und macOS bieten Eltern viele Möglichkeiten, Kindern bei der Benutzung von Computern zumindest technische Grenzen zu setzen. Ein Überblick:

- Nutzerkonto: Sowohl Windows 7 und Windows 10 als auch macOS erlauben in ihren Benutzereinstellungen das Einrichten von Nutzerkonten mit geringeren Zugriffsrechten. "Kinder bekommen keine Administratorenrechte, die bekommen nur Eltern", empfiehlt Peter Siering, von der Fachzeitschrift "c't". Mit einem solchen eingeschränkten Konto können Kinder nur mit Zustimmung der Eltern Programme installieren oder Einstellungen verändern.

- Jugendschutz einrichten: Apple macht es Nutzern hier leicht. Gleich bei der Einrichtung des Kontos können Nutzer die Kindersicherungsoption wählen. In einer Liste kann dann per Mausklick bestimmt werden, ob und wie lange Internet, iTunes und Spiele zur Verfügung stehen. Der Webcamzugriff lässt sich ebenfalls verhindern.

Wer Windows 10 nutzt, hat mit Microsofts Familienfunktionen die Möglichkeit, mit seinem eigenen Konto verknüpfte Microsoftkonten für seine Kinder anzulegen. Auf diese Weise gewinnt man zahlreiche Möglichkeiten, die Computeraktivitäten zu steuern - und bei Bedarf einzugreifen. Vorteil hier: Die Einstellungen gelten dann für jedes Windows-10-Gerät, an dem ein Kind sich anmeldet.

- Zeitlimits: "Ein Zeitlimit ist immer dann gut, wenn ein Kind von pausenloser Beschäftigung mit Medien überfordert ist", sagt Kristin Langer, Medientrainerin bei der Aktion "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht". Windows 7, 8, 10 und macOS erlauben das Anlegen von stundengenauen Zeiträumen, in denen ein Nutzerkonto Zugriff auf den Computer hat. So lassen sich Schlafenszeiten auch für einzelne Tage einstellen und durchsetzen, erklärt die Initiative "Klicksafe.de".

- Programme freigeben: Windows und macOS erlauben bei eingeschränkten Nutzerkonten (Windows 7 oder macOS) oder über die Familiensteuerung (Windows 10) auch die Freigabe oder Sperre einzelner Programme und Spiele. Hier kann zum Beispiel festgelegt werden, dass nur Textverarbeitung und Internet sowie altersgerechte Spiele gestartet werden dürfen.

- Filter einrichten: Nicht alles im Web ist auch für Kinder geeignet. Hundertprozentigen Schutz vor unangemessenen Inhalten gibt es zwar nicht. Doch die Betriebssysteme bieten eine Filterung. MacOS etwa erlaubt Eltern, Listen von freigegebenen Webseiten anzulegen. Dann können Kinder nur diese Seiten ansteuern. Solche Ausschlusslisten (Blacklists) oder Freigabelisten (Whitelists) lassen sich auch in den Einstellungsmenüs vieler Router anlegen. Auch bestimmte Stichworte lassen sich sperren.

- Nicht zu sehr überwachen: Sowohl Microsofts Familienoptionen als auch die Kontenverwaltung von macOS erlauben Eltern einen ziemlich genauen Einblick, was ihre Kinder mit dem Computer machen: Etwa die Durchsicht besuchter Webseiten, Nutzungszeiten oder gestartete Programme. Auf dem Markt gibt es auch Angebote von Drittentwicklern mit ähnlichen Funktionen. Medientrainerin Kristin Langer hält von so viel Kontrolle nichts: "Harte Kontrolle ist eine gute Basis für konfliktträchtige Auseinandersetzungen", sagt sie.

- Im Gespräch bleiben: Selbst die besten technischen Sperren können überwunden werden. Je älter Kinder werden, umso findiger werden sie meist auch bei der Umgehung von Sperren. Zu sehr sollte man sich darauf also nicht verlassen. Für Kristin Langer ist die Technik ohnehin nur die halbe Miete. "Technische Lösungen sind nur eine Unterstützung." Das Gespräch und vor allem das Verständnis für die Notwendigkeit mancher Regeln ersetzen sie nicht.

"Manchmal sind solche Einstellungen gemein", räumt Langer ein. Statt Sperren einzurichten, plädiert sie dafür, Kindern immer zu erklären, warum sie für manche Inhalte vielleicht noch zu jung sind. Klare Verabredungen funktionierten häufig. Und: "Wenn man miteinander im Gespräch bleibt, braucht man die Kontrolle nicht", sagt sie. "Weil sich dann die Kinder bei Problemen melden."  © dpa

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