Seit den 90er-Jahren ist Microsoft Marktführer im Bereich Betriebssysteme und Office-Anwendungen. Die Firma macht jährlich mehrere Milliarden Dollar Umsatz. Das heisst aber noch lange nicht, dass auch alle Produkte von Erfolg gekrönt waren. In den mehr als 40 Jahren Microsoft-Geschichte gab es einige Flops.
Obwohl Apple immer mehr Fahrt aufnimmt, ist Microsoft doch immer noch Vorreiter bei Betriebssystemen. Office-Anwendungen liegen beinahe monopolistisch in den Händen der Firmen. Doch zwischen Windows 1 und 10 gab es auch genügend Zeit, um einige Fehler zu machen.
Vor allem einige Betriebssysteme verärgerten die Nutzer. Bei Microsoft wussten die Anwender nie, wie die nächste Version ausfallen würde:
MS-DOS-Version 4.0
Am 12. August 1981 fing bei Microsoft alles mit dem Betriebssystem MS DOS an. Doch bereits die MS-DOS-Version 4.0, die im Jahr 1988 auf den Markt kam, war ein Flop. Sie war gezeichnet von Fehlern.
Microsoft Bob
Im März 1995, kurz bevor Windows 95 auf der Bildfläche erschien, stellte Microsoft eine brandneue Benutzeroberfläche vor. Diese richtete sich vor allem an Computer-Anfänger und war dermassen bizarr, dass sie ein Jahr später wieder eingestampft wurde. Nur rund 30.000 Exemplare wurden verkauft.
Microsoft Bob sollte den Einstieg in die Technik mit buntem Layout und animierten Helfern erleichtern. Die klassische Oberfläche wurde dabei durch ein virtuelles Wohnzimmer ersetzt. Jedes Möbelstück stellte ein anderes Programm dar, das per Mausklick geöffnet werden konnte.
Windows Millennium Edition
Das Betriebssystem Windows Millennium Edition - kurz "Me" - wird gerne übersehen. Es war nur kurz auf dem Markt und ging an den meisten Nutzern spurlos vorbei.
Windows Vista
Nach dem Mega-Erfolg von Windows XP blieb den Nutzern ein ganz anderes Betriebssystem unangenehm im Gedächtnis: Windows Vista. Fünf Jahre bastelte Microsoft an dem System herum, wesentlich länger als an den Vorgängern. Das Ergebnis enttäuschte viele Nutzer.
Windows Vista war inkompatibel mit älterer Software, und es gab Treiber-Probleme mit zahlreichen Hardware-Komponenten. Unter anderem diese Schwächen machten Vista zum wohl unbeliebtesten System der Welt.
Darauf folgte noch das "Vista Capable"-Desaster. Viele Computer konnten nur die Basis-Version ausführen, obwohl sie angeblich bereit für das System waren. Das führte in den USA sogar zu zahlreichen Sammelklagen.
Microsoft hat seit jeher versucht, seine Produktpalette stetig zu erweitern und sich in jedem möglichen Genre einzufügen. Das ist dem Giganten allerdings nicht immer nahtlos gelungen.
Karl Klammer
Microsoft Office 97 wurde im November 1996 veröffentlicht und erst durch ein kleines Detail zum Alptraum jedes Nutzers: Karl Klammer. Er war ursprünglich als Office-Assistent gedacht, drängte sich beim Klick auf bestimmte Funktionen aber unangenehm in den Vordergrund.
Seine Ratschläge waren meistens wenig hilfreich und zudem besserwisserisch. Als Office 2003 auf den Markt kam, warb Microsoft bewusst damit, dass Karl Klammer in dem neuen Programm automatisch deaktiviert sei.
Social-Media-Handy Kin
Microsoft stellte im Juni 2010 nach nur drei Monaten auf dem Markt sein Social-Media-Handy Kin ein. Hard- und Software-Design trafen nicht den Geschmack der angestrebten Zielgruppe, und das Betriebssystem konnte nicht erweitert werden.
Konkurrenten wie Apple hatten sich bereits auf dem Markt etabliert, weshalb Kin keine Abnehmer fand. Die zuständige Abteilung wurde daraufhin aufgelöst.
Microsoft ActiMates
Microsoft versuchte sich auch an Robotern, genauer gesagt entwickelten die Firma sogenannte ActiMates. Die elektronischen Spielzeuge, die Kinder beim Lernen unterstützen sollten, kamen 1997 auf den Markt. Die Roboter konnten sich durch TV-Signale bei bestimmten Sendungen selbst einschalten, das fanden sowohl Eltern als auch Kinder unheimlich. So schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. (ff)
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