München (dpa/tmn) - Schokofinger, Brotkrümel und Colaspritzer - ein Computer und dessen Zubehör muss ganz schön viel aushalten. Und egal, ob im Grossraumbüro oder zu Hause: Die Geräte sollten immer mal wieder gereinigt werden.
Weil man mit Wasser und Putzmitteln hier allerdings viel beschädigen kann, gibt es einiges zu beachten. "Wichtig ist, dass das Gerät vor jeder Reinigung, insbesondere der Feuchtreinigung, zunächst von allen Stromquellen, Geräten und Kabeln getrennt wird", sagt Kai Kallweit vom IT-Verband Bitkom. "Und vor der Wiederinbetriebnahme muss ausreichend Zeit zum Trocknen gelassen werden." Seine generellen Tipps: Flüssigkeiten nie direkt auftragen und nicht in Öffnungen gelangen lassen, sonst droht Garantieverlust. Lösungs- und Scheuermittel können ausserdem Oberflächen angreifen.
TASTATUR WIE NEU: Gerade auf und in Tastaturen sammeln sich über die Jahre Dreck und Keime. An Schreibtischen mit wechselnden Nutzern können so auch Infektionen übertragen werden. "In jedem Fall sollten Tastaturen von Staub und Schmutz gereinigt werden, auch um Hautirritationen zu vermeiden", sagt Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte.
Andreas Hentschel vom Magazin "Chip" hat für die Pflege einen erstmal ungewöhnlichen Tipp, der vor allem für private Geräte gilt. "Die PC-Tastatur reinigt man am besten in der Geschirrspülmaschine."
Allerdings nicht das ganze Gerät: Bei Standardtastaturen lassen sich die Tasten mit einem Schraubenzieher heraushebeln. Hier sollte man sich aber unbedingt vorher kundig machen, ob das ohne weiteres geht - bei flachen Tastaturen sind die Tasten zum Teil fest verbaut.
"Alle zwei Jahre löse ich die Tasten, packe sie in den Besteckkorb in der Spülmaschine und binde diesen zu. Dann alles im Kurzprogramm durchspülen, auf Küchenpapier legen und zwei bis vier Stunden später wieder einsetzen", so der Redakteur. Hilfreich: vorher ein Foto machen, um beim Einbau die Testen wieder richtig einzusetzen.
"Fett, Talg und Schmutz bekommt man damit am allerbesten weg." Während die Tasten in der Maschine sind, kann man den Rahmen mit einem feuchtem Tuch und mildem Reinigungsmittel abwischen. Bei Krümeln und grobem Schmutz kann spezielle Reinigungsknete helfen.
SAUBERES MÄUSCHEN: Auch die Maus ist ständig in Benutzung - deshalb schadet auch hier eine gelegentliche Reinigung nicht. "Ist das Modell nicht kompliziert geformt, reichen Lappen und Reinigungsmittel", sagt Hentschel. Ausserdem gibt es Reinigungssets mit Tüchern - diese lassen sich oft auch für Tastaturen und Bildschirme verwenden. Wichtig: "Nicht tropfnass an die Maus gehen, sondern nur feucht abwischen", sagt der Redakteur. Bei Dreck in den Ritzen helfe ein Zahnstocher.
KLARE SICHT: "Wer noch einen alten Röhrenmonitor hat, kann diesen mit Glasreiniger säubern", sagt Andreas Hentschel. "Glasreiniger aufsprühen und vorsichtig wegwischen, streifenfrei wird das dann mit einem Küchentuch." Mit Fingernagel oder Zahnstocher werden die Ecken sauber.
Bei Flachbildschirmen rät Hentschel zu einem sanften Reiniger. Ausserdem: "Nicht mit zu viel Druck bei TFTs arbeiten. Diese muss man stets mit Vorsicht behandeln, sonst wird etwas beschädigt."
FLUSENFREIE ANSCHLÜSSE: Ab jetzt kommen wir in Bereiche, die man im Büro lieber von Experten übernehmen lassen sollte. Zu Hause muss man selbst ran. Anschlüsse für HDMI, USB oder LAN kann man mit viel Vorsicht und einem kleinen, spitzen Gegenstand säubern. "Durch das Ein- und Ausstecken wird der Staub darin enorm verdichtet", erklärt Hentschel. Zunächst den Staub lockern, dann kann man ihn einsaugen.
INNENREINIGUNG: "Wenn man sich es zutraut, sollte man das Gerät nach drei bis vier Jahren öffnen, da sich mit der Zeit eine Menge Staub dort ansammelt und der Kühleffekt gemildert sein kann", sagt Hentschel. Vor dem Schrauben sollte man sich unbedingt erden, indem man etwa kurz an den Heizkörper fasst. Absolutes No-Go sind elektrostatische Staubwedel: Sie können eine Ladung aufbauen, die dann die Hardware beschädigen kann.
Stattdessen kommt vorsichtig der Staubsauger zum Einsatz: "Wenn man den am Lüfter bewegt, kann dies manchmal Spannung induzieren, und dann ist unter Umständen das Mainboard zerschossen", sagt Hentschel. Er rät dazu, das Gerät auseinanderzubauen, den Lüfter festzuhalten und dann erst mit dem Sauger den Staub zu entfernen - der Propeller sollte sich nicht bewegen. Bei Notebooks gestaltet sich das schwieriger, hier kann ein Kundendienst helfen. © dpa
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