Meerbusch (dpa-infocom) - Wegen des Konflikts zwischen Nordkorea und den USA ist die Gefahr durch Atombomben wieder ein grosses Thema. Doch die Diskussionen werden teilweise unsachlich geführt, was vor allem damit zu tun hat, dass viele Menschen nur wenig über Nuklearwaffen wissen.

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Wie gefährlich sind sie wirklich? Wie viel Schaden richten sie an - sofort und im Nachhinein? Auf eine erschreckend realistische Art und Weise möchte der US-Physiker Alex Wellerstein diese und weitere Fragen zum Thema beantworten. Auf nuclearsecrecy.com/nukemap darf der Nutzer eine Atombombe irgendwo auf der Erde abwerfen und Konsequenzen der Explosion beobachten. Dafür nutzt Wellerstein zum einen Google Maps und zum anderen öffentliche zugängliche Daten sowie Modellrechnungen, um die Detonation samt Folgen möglichst naturgetreu darzustellen.

Was würde beispielsweise passieren, wenn die Bombe, die 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde, heute Mitten in Berlin zündet? Laut Nukemap würde in einem Radius von 180 Metern alles sofort zerstört. Weitere direkte Auswirkungen - wie Verstrahlung und Verbrennungen - würden noch in einem Radius von 1,9 Kilometern zu spüren sein. Und dabei ist der radioaktive Niederschlag, den Nukemap aufgrund des aktuellen Wetterberichts optional ebenfalls anzeigt, nicht mal einberechnet.

Besonders makaber: Die Webseite berechnet sogar die möglichen Zahlen für Todesopfer und Verletzte. Die Hiroshima-Bombe mit ihren 15 Kilotonnen Sprengkraft würde demnach in Berlin 48.020 Menschen töten und knapp 160.000 verletzen. Zur Auswahl stehen aber noch weit grössere Atombomben - bis hin zur sowjetischen Tsar-Bombe mit gewaltigen 100 Megatonnen Sprengkraft. Die Verwüstungen wären um ein Vielfaches grösser und der gesamte Osten Deutschlands wäre betroffen.

So lassen sich mit Nukemap verschiedene Szenarien an allen Standorten der Welt durchspielen, um die zerstörerische Kraft von Nuklearwaffen anschaulich zu demonstrieren. Viele Einstellungen helfen bei der Feinjustierung, Nutzer können aber auch einfach eine der Voreinstellungen wählen. So lässt sich etwa auch die zuletzt von Nordkorea getestete Bombe in San Francisco zünden. Damit erreicht Wellerstein hoffentlich sein Ziel, die Menschen zu informieren und aufzurütteln.  © dpa

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