"Pokémon Go" fasziniert die Menschheit. Der Erfolg der Spiele-App sucht seinesgleichen und immer mehr kuriose und skurrile Nachrichten machen die Runde. Alle News rund um den Pokémon-Hype gibt's hier in unserem Live-Blog.
+++ Sonntag, 24.07.2016 +++
Bei der Jagd keine Zeit fürs Klo
Auf der Jagd nach "Pokémon Go"-Monstern war keine Zeit für eine Pause: Statt eine Toilette aufzusuchen, urinierte ein 20-Jähriger im thüringischen Ilmenau an das Auto eines zwei Jahre älteren Mitjägers.
Der fand das gar nicht lustig: Es kam zu Handgreiflichkeiten. Dabei wurden beide leicht verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Zu der Suche nach den virtuellen "Pokémon" waren in Ilmenaus Stadtzentrum laut Polizei rund 40 junge Menschen unterwegs.
+++ Freitag, 22.07.2016 +++
Betrunkener Pokémon-Spieler am Steuer
Ein betrunkener "Pokémon Go"-Spieler ist bei Müden/Aller (Niedersachsen) mit seinem Auto auf «Monsterjagd» gegangen. Der 24-Jährige fiel Zeugen am Mittwochabend durch seine unsichere Fahrweise auf. Auf einer Wiese habe er schliesslich geparkt, teilte die Polizei am Freitag mit.
Dort waren Feuerwehrleute bei einer Übung und beobachteten, wie der Mann nunmehr im Auto Bier trank. Den alarmierten Polizeibeamten erzählte der 24-Jährige, bei der Autofahrt mit der App Pokémon-Go auf Jagd gewesen zu sein. Ein Alkoholtest ergab 2,72 Promille. Ihn erwartet nun ein Verfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Die Monster muss er künftig zunächst mal zu Fuss jagen. Sein Führerschein wurde sichergestellt.
Pokémon-Jäger springt aus dem Fenster
Auf der Jagd nach "Pokémons" ist ein Jugendlicher in Estland aus dem Fenster im zweiten Stock eines Privathauses in der Hauptstadt Tallinn gesprungen. Dabei zog sich der 17-Jährige leichte Verletzungen zu und musste ins Krankenhaus gebracht werden, wie lokale Medien am Donnerstag unter Berufung auf die estnische Polizei berichteten.
Nach Angaben seiner Mutter hatte er das Online-Spiel "Pokémon Go" auf seinem Mobiltelefon gespielt. Mit der App lassen sich kleine "Pokémon"-Kreaturen, die aus Filmen, Serien und Spielen bekannt sind, fast überall in der realen Welt finden und fangen.
"Pokémeon Go" jetzt auch in Japan
Das Smartphone-Spiele "Pokémon Go" ist am Freitag auch in Japan, dem Geburtsland der Pokémon-Monster, an den Start gegangen. Zuvor war die App bereits in rund 30 anderen Ländern veröffentlicht worden und hatte einen wahren Hype ausgelöst. Auf dem Display werden dabei virtuelle Monster in die reale Umgebung eingeblendet.
Auf der Jagd nach den Figuren sind die Spieler dabei häufig so in das Spiel vertieft, dass mancher von seinem Umfeld kaum etwas wahrnimmt. Angesichts von Berichten aus dem Ausland, wo es bereits mehrere Unfälle mit unaufmerksamen "Pokémon"-Spielern gab, rief die japanische Regierung die eigene Bevölkerung zu erhöhter Vorsicht auf.
+++ Donnerstag, 21.07.2016 +++
Saudi-Arabien erneuter Fatwa zu Pokémon
Die religiöse Instanz in Saudi-Arabien frischt eine 15 Jahre alte Fatwa (Rechtsgutachten, das beurteilt, ob nach islamischem Recht gehandelt wird) zu Pokémon wieder auf - obwohl "Pokémon Go" in dem Land noch gar nicht spielbar ist. Der Ausschuss hat nach eigenen Angaben viele Anfragen zu dem Spiel erhalten. In der Fatwa wird Pokémon mit Glücksspiel verglichen. Das wird vom Islam als kritisch bewertet. Das Spiel enthalte "Vielgötterei" und sei unislamisch.
US-Abgeordnete schreiben Brief wegen "Pokémon Go"
Die kuriosen Geschichten rund um Pokémon Go reissen nicht ab: Wie "Spiegel Online" berichtet, kontaktierten ein US-Kongressausschuss jetzt den Chef der Herstellerfirma Niantic.
Der Grund: Sie befürchten den zu hohen Verbrauch mobiler Daten. Sie gehen dem Bericht nach davon aus, dass ein Spieler im Schnitt 10 bis 20 Megabyte pro Stunde verbraucht und 43 Minuten am Tag spielt. Allerdings dürfte die Sorgen um erhöhte Kosten für die Verbraucher unbegründet sein, da die Mobilfunkverträge in den USA in der Regel mindestens mit dem Volumen von 1 Gigabyte ausgestattet sind.
+++ Mittwoch, 20.07.2016 +++
Spieler rast in Polizeiauto
Die Polizisten standen vor ihrem Auto und haben sich unterhalten, als auf einmal ein Pokémon-Go-Spieler in ihr Auto rast.
Mit "Pokémon Go" zur Schiessübung
Drei "Pokémon Go"-Spieler brachten sich in Niedersachsen in Lebensgefahr. Auf der Suche nach diversen Pokémon spazierten sie schnurstracks auf einen Truppenübungsplatz. Doch dabei blieb es nicht: Dort fand gerade eine Übung statt, bei der laut Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" gerade mit scharfer Munition geschossen wurde.
Der Zeitung nach haben die Spieler sich nicht von der geschlossenen Schranke, noch von der roten Flagge, die auf Übungen hinweist, beirren lassen. Passiert ist den dreien nichts, sie müssen jetzt allerdings mit einer Anzeige wegen unbefugten Betretens einer militärischen Anlage rechnen.
"Pokémon Go"-Spieler stolpert über Leiche
Auf Pokémon-Jagd hat ein Mann in Dänemark eine Leiche entdeckt. Statt mit seiner Smartphone-App ein virtuelles kleines Monster zu finden, stiess der 49-Jährige an einem Abwasserkanal auf der Insel Fünen auf die Leiche, die nach Angaben der Polizei vom Mittwoch schon länger dort gelegen haben muss. "Es war nicht möglich, Geschlecht, Alter oder Identität festzustellen", teilten die Beamten mit. "Die Leiche hat schon eine Weile dort gelegen und war sehr von Wind und Wetter mitgenommen." Die Ermittler wollen nun herausfinden, ob die Person vermisst ist.
Das Handy-Spiel "Pokémon Go", bei dem per App und Handykamera Monsterfiguren an realen Orten gesammelt werden, hat die Polizei in Dänemark in den vergangenen Tagen mehrfach beschäftigt. So drangen Spieler etwa in fremde Gärten, Schulen und auf Baustellen ein oder spazierten verdächtig lange vor der US-Botschaft in Kopenhagen auf und ab, weil sie dort eines der fiktiven Monster vermuteten.
Lebensgefährlicher "Pokémon Go"-Spass
Auf der Jagd nach Pokémons wagen sich einige Menschen in Bosnien-Herzegowina selbst in gefährliche Regionen mit Landminen. Nachdem einzelne Pokemon-Jäger vor den vielen Minenfeldern in diesem Balkanland nicht haltgemacht hatten, warnten Medien und Fachorganisationen am Dienstag in Sarajevo: "Wir bitten die Bürger, die aufgestellten Tafeln wegen der Minengefahr zu beachten."
Nach dem Bürgerkrieg von 1992 bis 1995 liegen in dem Land noch auf schätzungsweise mehr als 1.100 Quadratkilometern verborgene Minen. In diesem Jahr sind bereits zwei Minenentschärfer ums Leben gekommen. Zwei weitere kamen mit Verletzungen davon. Obwohl seit Kriegsende mehr als 3000 Quadratkilometer entmint worden sind, dürfte es noch bis zum Jahr 2024 dauern, bis Bosnien-Herzegowina minenfrei ist.
+++ Dienstag, 19.07.2016 +++
Pokémon Go ist keine zwei Wochen draussen, doch schon gibt es eine Drohne speziell für das Spiel. Damit lassen sich Pokémon nun auch dort fangen, wo man sonst eher selten hinkommt: auf dem See, in Nachbars Garten oder im Fitnessstudio.
Pärchen wegen Pokémon Go beim Sex erwischt
Bei der Suche nach den virtuellen Monstern ist ein junger Mann in Schwaben auf ein kopulierendes Pärchen gestossen. Der 18-Jährige spielte in der Nacht zum Montag in Neu-Ulm mit seinem Handy "Pokémon Go" und entdeckte in einer Grünanlage statt Pokémons einen 33-Jährigen und eine 48-Jährige, die Sex miteinander hatten. Wie die Polizei mitteilte, machte das alkoholisierte Paar trotz der Anwesenheit des Pokémon-Spielers munter weiter. Ein Strafverfahren wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses sei nun deshalb die Folge.
+++ Montag, 18.07.2016 +++
Kiffer wegen "Pokémon Go" erwischt
Nicht zuletzt kleine Pokémon haben einem Marihuana-Konsumenten in München Ärger mit der Polizei eingebracht. Beamte hatten nach Angaben vom Montag in der Fussgängerzone Marihuana gerochen und einen 30-Jährigen mit einem Joint in der Hand entdeckt.
Der Mann war allerdings so in sein Handy vertieft, dass er die Streife nicht bemerkte, wie die Polizei weiter mitteilte. Als die Polizisten den Mann ansprachen, reagierte er sehr überrascht und sagte: "Oh Shit, darf ich das noch schnell fertig machen?"
Der Mann sei mit dem derzeit weltweit gehypten Online-Spiel "Pokémon Go" beschäftigt gewesen und damit, die "hiesige Arena" einzunehmen, so die Polizei. Er habe sich aber "absolut kooperativ" verhalten. Die Beamten nahmen ihn am Samstag mit aufs Präsidium, das er kurz darauf zwar wieder verlassen konnte - allerdings mit einer Anzeige.
Shitstorm gegen Luke Mockridge
Komiker Luke Mockridge hat mit einem Beitrag bei Twitter zu "Pokémon Go" für Empörung im Netz gesorgt. Der geschmacklose "Mongo"-Scherz des 27-Jährigen verunglimpfte Menschen mit Down-Syndrom.
Wenig später erntete der Comedian für diesen Fauxpas einen Shitstorm in dem sozialen Netzwerk. Das Ausmass wurde Mockridge offenbar schnell bewusst und er löschte den Tweet. Auch eine Entschuldigung liess nicht lange auf sich warten:
Frankfurter S-Bahn-Tunnel ist tabu
Der derzeit gesperrte Frankfurter S-Bahn-Tunnel ist für die Suche nach virtuellen "Pokémon"-Monstern tabu. Fans des Handyspiels "Pokémon Go" bekamen am Montag per Twitter einen "kleinen Sicherheitshinweis" des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV): "Auch wenn es euch schwerfällt, doch für die Jagd ist und bleibt der #tunnelzu ;)".
Nach einem Pressetermin im Tunnel hatte ein RMV-Mitarbeiter getwittert: "Man fasst es nicht! #PokemonGO überall, selbst in den dunklen Gängen des S-Bahn-Tunnels."
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