Berlin (dpa/tmn) - Zum Hobbyfilmer kann dank Smartphone und Camcorder mittlerweile jeder werden, und ein Urlaubsvideo ist eine schöne Alternative zu herkömmlichen Fotoalben. Doch eine tolle Reise macht noch keinen guten Film. Sieben Tipps, damit die Aufnahmen auch zu Hause noch Urlaubsgefühle wecken:
- Gute Vorbereitung: Wer im Urlaub entspannt filmen möchte, muss seine Kamera kennen. Hat die Speicherkarte genug Kapazität, und wie lang hält der Akku? Probeaufnahmen daheim sparen Urlaubszeit. Von zu viel neuer Ausrüstung rät der Kameramann Christian Ludwig aus diesem Grund ab: "Damit kennt man sich noch nicht gut genug aus. Das kostet nur Zeit und frustriert die ganze Familie", sagt er. Damit später alles gut klappt, muss sich auch das Schnittprogramm am Computer mit dem Videomaterial der Kamera verstehen.
- Roter Faden: Mit dem Video sollten Hobbyfilmer eine Geschichte erzählen. Das Kofferpacken und der Weg zum Flughafen bieten einen schönen Einstieg und nehmen den Zuschauer später mit auf die Reise an den Urlaubsort. Eine Reiseroute oder eine mitreisende Person können das Gerüst für den Film bilden. "Schön ist zum Beispiel ein Kind als Moderator, das zu den Sehenswürdigkeiten etwas sagt", rät Hans Ernst vom Magazin "Videoaktiv". Achten sollte man auch auf die Länge der einzelnen Sequenzen: Sind sie zu lang, wirkt der Film schnell langweilig. Zu kurze Sequenzen sind auf Dauer anstrengend.
- Stabilität: Wenn das Bild wackelt, geht die Urlaubsstimmung verloren. Wer kein Stativ mit in den Urlaub nehmen möchte, achtet deshalb am besten auf einen sicheren Stand. "Füsse hüftbreit, Arme angewinkelt und die Kamera nah am Körper", sagt Constanze Clauss vom Photoindustrie-Verband. Eine andere Möglichkeit ist, die Kamera auf einer Mauer abzustellen. Die Zoomfunktion seiner Kamera sollte man nicht komplett ausnutzen. Solche Aufnahmen sind selbst mit Stativ schwierig und führen häufig zu verwackelten Bildern.
- Format: Damit am Ende des Urlaubs ein einheitlicher Film entsteht, filmt man am besten immer nur in einem Format. Das Querformat entspricht den natürlichen Sehgewohnheiten des Menschen und zeigt einen breiten Ausschnitt. Ausserdem kommt ein Film in diesem Format später auf dem Fernseher besser zur Geltung, da der ebenfalls querformatig ausgerichtet ist. Filme im Hochformat erzeugen auf normalen Bildschirmen dagegen schwarzen Ränder, die beim Anschauen stören. Soll der Film später nur auf Smartphones angesehen werden, reicht aber auch das Hochformat.
- Licht: Für einen harmonischen Film sollte man immer bei ähnlichen Lichtverhältnissen filmen und starkes Gegenlicht meiden. Denn je grösser eine Lichtquelle ist, desto dunkler wird der Rest der Aufnahme. Es lohnt sich darum, eine Gegenlichtquelle möglichst klein zu halten. Das kann neben der Sonne auch ein Fenster in einem dunklen Raum sein.
- Perspektive: Hier können Hobbyfilmer sich ausprobieren. Wer die Perspektive variiert und ein Motiv von verschiedenen Seiten filmt, macht die Aufnahmen interessanter. Mit Überraschungseffekten kann man bei seinen Zuschauern zusätzlich punkten. Nicht nur statisch zu filmen, sondern sich mit der Kamera zu bewegen, ist ebenfalls gut. Wichtig dabei: "Man sollte sich langsam bewegen und sich beim Schwenken der Kamera den Anfangs- und Endpunkt bewusst machen", empfiehlt Constanze Clauss. Schön sei es, mit der Kamera in der Hand einen Ort zu entdecken und verschiedene Eindrücke zu filmen.
- Ton: "Ton ist der halbe Film." Das sagt Kameramann Christian Ludwig und erklärt, dass ein schlechter Ton den ganzen Film ruinieren kann. Ist der Ton für die Aufnahme wichtig, sollte man sehr nah an die Geräuschquelle gehen und für eine ruhige Umgebung sorgen. Ansonsten rät Ludwig, Urlaubsvideos im Nachhinein mit Musik zu hinterlegen. Hier gibt es aber eine Einschränkung: Wenn man seinen Film anschliessend im Internet veröffentlichen möchte, darf er keine urheberrechtlich geschützte Musik enthalten. Rechtliche Aspekte sind auch beim Filmen von Personen zu beachten, denn auch im Ausland gelten Persönlichkeitsrechte. Wer seinen Film nach der Reise veröffentlichen möchte und eine fremde Person gefilmt hat, muss nach deren Erlaubnis gefragt haben. © dpa
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