Star Trek oder Minority Report: Die Menschheit ist fasziniert von der Zukunft. Wie entwickeln wir uns in den nächsten Jahrtausenden, welche technischen Möglichkeiten liegen noch vor uns? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Science-Fiction. Doch inzwischen sind viele der Vorstellungen aus Büchern und Filmen keine Fiktion mehr, sondern Fakten in unserem Alltag.

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Mitte des 19. Jahrhunderts brachte Autor Jules Verne seine Leser zum Staunen: In seinen Büchern "Von der Erde zum Mond" und "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" entführte er sein Publikum in die Umlaufbahn unseres Erd-Trabanten und zum Grund des tiefsten Ozeangrabens unseres Planeten – unvorstellbare Reisen für die damalige Zeit. 1960 erreichten Jacques Piccard und Don Walsh den Grund des Marianengrabens, 1969 setzte Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuss auf den Mond. Jules Vernes Zukunftsvisionen waren Realität geworden.

Gene Roddenberry als Visionär unserer Zeit

Der Jules Verne unserer Gegenwart ist Gene Roddenberry, Schöpfer der Fernsehserie "Star Trek – Raumschiff Enterprise". Als die Serie um Captain Kirk, Spock und "Pille" im Jahr 1966 zum ersten Mal auf Sendung ging, waren interstellare Reisen pures Wunschdenken – und sind es auch heute noch. Allerdings sind viele der Technik-Gadgets der Enterprise in der Gegenwart angekommen.

Beispiel Handy und Smartphone: Captain Kirk wäre ohne seinen Kommunikator auf Ausseneinsätzen aufgeschmissen. Das Design, das entfernt an einen aufklappbaren Rasierapparat erinnert, hat die Entwicklung der modernen Handys massiv beeinflusst. Vor allem um die Jahrtausendwende waren Klapphandys sehr beliebt, inzwischen gehören sie schon wieder fast zum alten Eisen. Doch auch die Tricorder des neueren Star-Trek-Spin-Offs "The next Generation" haben inzwischen ein Äquivalent in der Realität – Smartphones.

Zwar können die kleinen Taschencomputer noch keine temporalen Anomalien im Raum-Zeit-Kontinuum erkennen, doch für Wetter, Standort und diverse medizinische Daten (mit dem entsprechenden Zubehör) reicht es heute schon.

Beispiel Tablet und Flat-Screen: Wenn Captain Jean-Luc Picard Briefings der Sternenflotte in seinem Büro liest, tut er dies in der Regel auf einem Tablet-Computer. Knappe 350 Jahre vor dem Auftritt des fiktiven Weltraum-Kapitäns ist diese Vision heute bereits Realität: Am 27. Januar 2010 stellte Apple-Gründer Steve Jobs das iPad vor. Obwohl die Technik zu diesem Zeitpunkt bereits von mehreren Unternehmen vorgestellt wurde, darunter auch Microsoft, entwickelte sich das iPad zum ersten kommerziell erfolgreichen Tablet-PC.

Die Technik-Propheten Hollywoods

Doch nicht nur das Fernsehen, auch Hollywood hat immer wieder eigene Vorstellungen, wie sich die Zukunft entwickeln könnte. Und in einigen Fällen ist die Leinwand-Fiktion bereits Realität.

Beispiel Gestensteuerung: Wild fuchtelt Tom Cruise in "Minority Report" in der Luft herum. Dabei steuert er die Bildschirme und Programme im Hintergrund, er berührt sie aber nicht – ein cooler Effekt mit grosser Wirkung. Viele Kinobesucher waren von der Gestensteuerung begeistert. Inzwischen gibt es einen ähnlichen Ansatz nicht mehr nur in Hollywood, sondern in manchem Wohnzimmer - das Zauberwort lautet "Microsoft Kinect".

Die kleine Zusatzkamera zur Spiele-Konsole "Xbox 360" kann die Bewegungen des Spielers erfassen und Eingaben verarbeiten. So lassen sich mit bestimmten Körperbefehlen Programme wechseln und starten, Menüs bewegen oder die Konsole ausschalten. Natürlich ist das noch keine Science-Fiction-Verbrecherjagd, aber immerhin ein Anfang.

Beispiel Datenbrille: Und auch im nächsten Beispiel spielt Tom Cruise die Hauptrolle – die Filmreihe "Mission Impossible". Als Ethan Hunt geht der Hollywood-Star auf Agentenjagd. Fast immer mit dabei – seine Datenbrille, die ihm entweder den aktuellen Missionsauftrag übermittelt oder ihn mit nützlichen Zusatzinformationen während des Einsatzes versorgt.

Hier hat sich scheinbar der Suchmaschinenriese Google inspirieren lassen. Mit der Datenbrille "Google Glass" sollen auch Normalsterbliche künftig in den Genuss der sogenannten "Augmented Reality" kommen. Dabei werden Informationen mit bestimmten Objekten verknüpft. So kann man sich während eines Spaziergangs die Route zu seinem Ziel direkt ins Auge projizieren lassen, während die Brille Werbung passend zu den persönlichen Vorlieben an die Häuserwände wirft. Doch das hat auch einen Haken: Man bezahlt mit seinen persönlichen Daten.

Was bringt die Zukunft der Zukunft?

Die Realität holt den TV- und Hollywood-Vorsprung inzwischen immer schneller auf. Und vielleicht sind Ideen, die in heutigen Blockbustern und Serien noch ferne Zukunftsvisionen, sind in 50 Jahren bereits alltäglich – vom Hover-Board aus "Zurück in die Zukunft" bis hin zu den Replikanten (künstlichen Menschen) aus "Blade Runner".

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