Hannover (dpa/tmn) - Navi an Bord, Kamera startklar und immer in Kontakt mit den Liebsten zu Hause. Smartphones sind die perfekten Reisebegleiter. Nutzer sollten vor ihrer Abreise hilfreiches Zubehör einpacken und während der Fahrt die Kosten im Blick behalten:

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- Im Ausland surfen: Seitdem die EU die Roaminggebühren gekippt hat, müssen sich Handynutzer in Europa weniger Gedanken über zu hohe Gebühren machen. Wer einen Vertrag mit Internet-Flatrate in Deutschland abgeschlossen hat, surft auch in Rimini oder an der Côte d’Azur kostenlos. Anders sieht es ausserhalb der EU aus. Hier können die Anbieter teils kräftige Zusatzgebühren verlangen. Die genauen Tarife für das Reiseland kennt der eigene Mobilfunkanbieter.

- Extra-SIM-Karte kaufen: Alexander Spiel vom Computermagazin "c’t" rät, gerade bei längeren Aufenthalten im Reiseland eine SIM-Karte eines einheimischen Anbieters zu kaufen: "Prepaid-Karten kosten oft nur wenige Euro für ein paar Gigabyte Datenvolumen. Wichtig ist es, sich keinen Vertrag aufschwatzen zu lassen." Wer häufig verreist, kann ein Dual-SIM-Smartphone nutzen. Eine bequeme Lösung, denn dann kann man die ausländische SIM-Karte neben der heimischen betreiben.

- WLAN nutzen: In vielen Touristen-Orten gibt es zunehmend freies WLAN. Bei Hotels und Gaststätten ist dieser Service häufig inklusive. Auch an öffentlichen Orten gibt es oft frei zugängliche Hotspots. Das ist praktisch, aber nicht immer sicher. Chris Wojzechowski vom Institut für Internet-Sicherheit rät, beim Surfen über solche offenen Hotspots keine sensiblen Daten einzugeben - also auf Online-Banking zu verzichten. Nutzer können nie sicher sein, wer den Router hinter dem WLAN betreibt und ob der Datenverkehr aufgezeichnet wird.

- Kartenmaterial abspeichern: Bei entlegenen Reisezielen gibt es weder WLAN noch Empfang. Wer sein Smartphone zum Navigieren nutzen will, kann vorher Offline-Karten herunterladen. Google bietet für seine App "Maps" frei festzulegender Kartenbereiche an. Spiel empfiehlt ausserdem die App " OsmAnd" für Android oder iOS. Sie deckt neben einfachen Strassenkarten auch Skigebiete oder Seekarten ab. Ausserdem bieten viele Tourismuszentren eigene Apps an - neben Karten sind oft auch lokale Tipps enthalten. Kostenlose Offline-Navigation gibt es auch über Apps wie " HERE WeGo".

Surfen per Prepaid
Wer nicht gerade innerhalb der EU am Strand liegt, ist meist mit lokalen Prepaid-Karten günstiger mit dem Smartphone im Netz unterwegs. © dpa / Christin Klose/dpa-tmn

- Akku laden: Die meisten Smartphones verwenden zum Laden ein USB-Kabel. Praktisch: Die sind weltweit identisch. Aber der deutsche Stecker passt nicht in jede Steckdose. Unter Umständen brauchen Reisende im Ausland einen Adapter. Das erfahren sie online - etwa unter " www.welt-steckdosen.de". Ein Universal-Adapter deckt gleich viele verschiedene Steckdosen ab - taugt also auch für eine Weltreise. Wer mit dem Auto verreist, kann den 12 Volt-Stromanschluss im Zigarettenanzünder nutzen. Auch die sind international identisch. Passende USB-Adapter kann man günstig im Internet oder beim Händler für Autozubehör kaufen. Hier gibt es auch universelle Smartphone-Halterungen, falls das Handy als Navi genutzt werden soll.

Die Lösung für Backpacker heisst Powerbank. Diesen zusätzlichen Akku für unterwegs gibt es in unterschiedlichen Grössen. Spiel erklärt: "Damit eine Powerbank ein Smartphone einmal vollständig wieder aufladen kann, muss sie etwa 25 Prozent stärker sein, als der Akku des Handys." Um einen Akku mit 4000 Milleamperestunden vollständig zu laden, braucht man eine Powerbank mit 5000 Milleamperestunden. Die Ladekapazität sollte nicht das einzige Kaufkriterium sein. Zu grosse Powerbanks können Fluggesellschaften wegen des Risikos eines Brandes beanstanden. Ein grosser Akku ist im Rücksack natürlich auch schwerer.

- Technik schützen: Smartphones vertragen nicht jedes Klima. Schutzhüllen können da helfen. Wasserdichte Modelle halten etwa Regen, Schnee und auch Sand ab. Sie gibt es in speziellen Hardcases oder in weicher Folien-Ausführung. Vor dem Einsatz, die Hülle besser ohne Smartphone testen. Ein Stück Löschpapier in der Hülle verrät, ob Feuchtigkeit eindringt. Bei einem raueren Aktiv-Urlaub können Bumper aus Silikon oder Gummi das Telefon vor Stössen schützen.

- Fotos knipsen: Smartphones haben zum Teil hervorragende Kameras. Mit kleinen Objektiven zum Aufstecken erweitern Nutzer ihre Optionen, Fischauge, Tele- und Makro-Objektive ermöglichen ganz neue Foto-Perspektiven. Eine vollwertige Profi-Kamera ersetzen die Clip-on Objektive nicht. Aber das Ganze ist eine schöne Spielerei. Die Linsen sind bei Online-Händlern schon ab 10 Euro erhältlich.  © dpa

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