Berlin (dpa) - Gut jeder dritte Social-Media-Nutzer in Deutschland kann sich das Leben ohne soziale Netzwerke nicht mehr vorstellen. Das geht aus repräsentative Umfrage des Branchenverbands Bitkom hervor.
Des Weiteren ergab die Studie, dass 87 Prozent aller Internetnutzer bei Facebook, YouTube und Co aktiv sind, bei den 14 bis 29-Jährigen sind es sogar 98 Prozent. "Social Media ist schon lange kein Jugend- oder Nischenphänomen mehr, sondern hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem festen Teil unseres Lebens entwickelt", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder bei der Präsentation der Ergebnisse am Dienstag in Berlin.
Im Schnitt sind Social-Media-Nutzer auf drei Plattformen angemeldet. Die jüngeren Befragten (14 bis 29 Jahren) sogar bei fünf. Von den 50 bis 64-Jährigen sind 80 Prozent bei mindestens einem Netzwerk dabei. Bei den über 65-Jährigen immerhin noch 65 Prozent.
An der Spitze stehen nach wie vor Facebook und YouTube. Zwei Drittel aller Internetnutzer haben in den letzten drei Monaten Facebook genutzt, bei YouTube waren es etwas mehr als die Hälfte. 28 Prozent sind bei Instagram aktiv, 20 Prozent bei Pinterest und 19 Prozent bei Twitter.
Betrachtet man die Altersgruppen genauer, werden unterschiedlichen Präferenzen sichtbar: Für 14 bis 29-Jährige spielen Instagram (63 Prozent) und Snapchat (43 Prozent) eine wichtige Rolle, während das Interesse an den beiden Plattformen mit zunehmenden Alter deutlich abnimmt. "Auch in der digitalen Welt gilt, was man aus der analogen kennt: Junge Menschen suchen sich eigene Räume und setzen sich damit von ihren Eltern und Grosseltern ab", sagte Rohleder. Die geringsten Unterschiede zwischen Jung und Alt zeigt sich demnach bei Facebook.
Und was machen die Nutzer hauptsächlich in Netzwerken? 68 Prozent geben an, private Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. 57 Prozent informieren sich über das Tagesgeschehen.
Das Thema Datenschutz spielt für die Social-Media-Nutzer laut der Umfrage eine Rolle. 89 Prozent setzen sich in der Regel mit den Privatsphäre-Einstellungen auseinander. 62 Prozent gaben an, die voreingestellten Einstellungen zu verschärfen.
Und wie sieht die Zukunft auch? 44 Prozent gehen davon aus, dass Virtuelle Realität (VR) ihre Erfahrungen in den Netzwerken grundlegend verändern wird. Knapp jeder Dritte glaubt, dass man künftig VR-Brillen nutzt, um sich mit Freunden in virtuellen Räume zu treffen. © dpa
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