Die Spam-Mail wird 40. Am 3. Mai 1978 verschickte ein Computerverkäufer in den USA die erste unerwünschte Massenmail an 600 Empfänger. Heute ist deutlich mehr elektronische Massenpost unterwegs: So filterten die deutschen E-Mail-Anbieter GMX und WEB.DE im Jahr 2017 rund 780 Millionen Mails pro Woche aus den Postfächern – Tendenz steigend.

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Das Volumen an Spam-Mails steigt immer mehr an und die Qualität der unerwünschten Nachrichten nimmt zu. Das sind die Ergebnisse einer Auswertung der deutschen E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX anlässlich des 40. Jahrestags der Spam-Mail.

Am 3. Mai 1978 verschickte ein Computerverkäufer in den USA die erste unerwünschte Massenmail an rund 600 Empfänger. Heute sind die Zahlen deutlich höher.

780 Millionen Spam-Mails pro Woche – Tendenz steigend

Im Jahr 2017 hätten WEB.DE und GMX im Schnitt 780 Millionen Spam-Mails pro Woche erkannt, teilten die Anbieter mit. Im ersten Quartal dieses Jahres sei ein Anstieg um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten gewesen, damit liege das Spam-Volumen derzeit bei über einer Milliarde Mails pro Woche, erklärte der Geschäftsführer der beiden Anbieter, Jan Oetjen.

Das tatsächliche Spam-Aufkommen liege sogar noch darüber, werde aber effektiv durch Techniken wie beispielsweise Blacklisting eingedämmt. So würden viele unerwünschte Werbe-Nachrichten die Nutzer der Portale gar nicht erst erreichen, da sie beispielsweise von IP-Adressen kommen, die auf einer "schwarzen Liste" stehen.

Nicht nur Menge, auch Qualität der unerwünschten Werbung nimmt zu

Doch nicht nur die Menge, auch die Qualität der Massenmails nehme zu. Früher seien sie durch Rechtschreibfehler und eine plumpe Verkaufsansprache leicht zu erkennen gewesen, heute seien sie oft professionell gestaltet und deckten eine breite Themenpalette ab.

"Viagra-Werbung oder herzzerreissende Geschichten über vermeintliche Erbschaften gehören als klassische Spam-Evergreens noch heute zu den häufigsten Spam-Themen. Verstärkt greifen Spam-Versender aber auch gesellschaftspolitische Themen vom Trend zu Krypto-Währungen bis hin zu Trump-Tweets blitzschnell auf", erklärt Oetjen.

Fünf Fakten zum Thema Mail und Spam

Die E-Mail an sich geht auf den US-Informatiker Ray Tomlinson zurück. Er verschickte 1971 und damit lange vor der Existenz des World Wide Web die erste elektronische Nachricht in einem Netzwerk und führte das @-Zeichen ein.

Die erste Spam-Nachricht verschickte 1978 ein Computerverkäufer in den USA: Gary Thuerk nutzte eine Liste mit allen 600 Menschen, die im Arpanet, einem Vorgänger des heutigen Internets, aktiv waren, um zur Vorstellung eines neuen Computers in Los Angeles einzuladen.

Der Name "Spam" hat ursprünglich nichts mit der digitalen Welt zu tun: Im englischsprachigen Raum war unter der Bezeichnung eigentlich eine spezielle Art von Dosenfleisch (spiced ham) bekannt, bis zu einem Sketch der britischen Komikertruppe Monty Python – in welchem das Wort binnen weniger Minuten mehr als 120 Mal erwähnt wird. Hier ein Auszug des Songs, der daraus entstand:

Monty Python - Spam Song

Das lustige Lied von der legendären britischen Komiker-Truppe © YouTube

Wegen der massenhaften Wiederholung desselben Wortes innerhalb kurzer Zeit verwendeten zunächst Nutzer des Netzwerks "Usenet" den Begriff, um massenhaftes Verbreiten von Artikeln in Newsgroups zu bezeichnen. Später wurde der Begriff dann auch in der E-Mail-Welt für unerwünschte E-Mails verwendet.

Der Anteil von Spam am E-Mail-Verkehr ist enorm hoch. Laut einem Report der Sicherheitsfirma Symantec Intelligence lag der Anteil von Massenmails in Unternehmen Ende 2017 bei über 55 Prozent des gesamten Mailverkehrs.

Die wohl bekannteste Spam-Masche ist der sogenannte "Nigeria Scam". In der in schlechtem Englisch formulierten Mail wird der Empfänger gebeten, Kosten für eine Millionentransaktion von Geldern ehemaliger Machthaber oder Grosskonzerne im Vorfeld zu übernehmen. Als Belohnung winke eine sehr grosszügige Beteiligung an dem ausser Landes geschafften Geld. Sehr oft gibt sich der Spammer als Prinz oder Ähnliches aus.

Natürlich erhalten die Betroffenen nach Überweisung des Geldes keine Rückzahlung. Diese Masche existiert seit über 20 Jahren in verschiedenen Variationen – und sie scheint immer noch erfolgreich zu sein: Erst im Dezember 2017 wurde ein hohes Mitglied der "Nigeria Connection", ein 67-jähriger Amerikaner, in den USA festgenommen. (mgb / afp)

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