Spotify fordert von einigen seiner Nutzer seit Kurzem GPS-Daten ein, um ihren Standort zu überprüfen. Der Musikstreamingdienst will damit kontrollieren, ob seine Kunden sich an die Geschäftsbedingungen des Unternehmens halten.
Der Musikstreamingdienst Spotify hat damit begonnen, einen Teil seiner Nutzer stärker zu überwachen. Konkret geht es um Kunden, die einen Premium-Familien-Account verwenden.
An diese versendet das Unternehmen seit Kurzem E-Mails, in denen die Nutzer dazu aufgefordert werden, ihre Anschrift zu bestätigen. Personen, die das nicht tun, droht Spotify, den Zugang zu ihrem Konto zu entziehen.
Solche Überprüfungen hat Spotify zwar bereits in der Vergangenheit durchgeführt, nun sollen Kunden dem Unternehmen zusätzlich aber auch Zugriff auf ihre GPS-Daten und damit auf ihren genauen Standort gewähren.
AGBs fordern gleichen Wohnsitz
Die Massnahme hängt mit den Geschäftsbedingungen des Premium-Familien-Accounts zusammen. Gegen eine monatliche Gebühr von 14,99 Euro erhält der zahlende Kunde insgesamt sechs Premium-Accounts. Fünf davon können an Familienmitglieder, Freunde oder Mitbewohner weitergeben werden.
In seinen AGBs legt Spotify allerdings fest, dass die Nutzer dieses Angebots "dieselbe Adresse haben müssen". Zur Überprüfung dieser Einschränkung mussten Spotify-Nutzer bislang nur ihre Postleitzahl an das Unternehmen übermitteln.
Mittels der GPS-Daten soll nun offenbar kontrolliert werden, ob die angegebenen Anschriften auch tatsächlich korrekt sind. Nach Aussage des Musikstreamingdienstes werden die übermittelten Daten ausschliesslich zur Überprüfung des Standorts verwendet.
Spotify schweigt zu genauen Umständen
Wie "Spiegel Online" berichtet, lässt sich die Übermittlung der Standortdaten aktuell noch umgehen. So gibt sich Spotify auf Smartphones, bei denen die Standortbestimmung deaktiviert ist, scheinbar auch weiterhin mit der Angabe der Postleitzahl zufrieden.
Auf "Spiegel"-Anfrage teilte das Unternehmen zudem mit, dass es bislang "keine Konsequenzen" habe, wenn Nutzer die E-Mail schlicht ignorierten.
Ansonsten äusserte sich Spotify gegenüber "Spiegel Online" nur vage zur Standortkontrolle: "Wir testen ständig neue Produkte und arbeiten am Nutzererlebnis von Spotify, haben aber zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Neuigkeiten oder Details zu diesem speziellen Funktionstest."
Wie der Musikstreamingdienst zum Beispiel mit Nutzern umgeht, die ihren Standort aus dem Ausland oder am Arbeitsplatz mittels GPS bestätigen, ist demnach noch unklar.
Verwendete Quellen:
- Spiegel Online: Spotify verunsichert Nutzer mit Fragen nach GPS-Daten.
- Spotify: Nutzungsbedingungen für das Family Plan Angebot.
- PC Welt: Spotify: Familien-Accounts werden per GPS überprüft.
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