Seit Jahren sind Selfies der unangefochtene Trend auf Social-Media-Plattformen wie Twitter, Instagram oder Facebook. Um besonders spektakuläre Selbstaufnahmen anzufertigen, begeben sich manche Menschen in Gefahr. Immer wieder hört man von tödlichen Unfällen in Zusammenhang mit Selfies – und es werden immer mehr.
Allein im Jahr 2016 starben bis September 73 Menschen bei Unfällen vor der Kamera, wie in einer Studie der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA, zu lesen ist. Seit 2014 sind insgesamt 127 beim Versuch, ein Selfie zu schiessen, ums Leben gekommen.
Die Studenten der Universität in Pittsburgh haben für ihre Studie weltweit Berichte über Selfie-Unfälle ausgewertet, um die Gefahrenquellen aufzudecken und darüber aufzuklären.
Die gefährlichsten Situationen bei Selfies
Demnach kamen die meisten Menschen bei Stürzen aus grosser Höhe ums Leben. Erst im Juni starb ein 51 Jahre alter Deutscher in der peruanischen Inka-Ruinenstatte Machu Picchu, weil er beim Fotografieren das Gleichgewicht verlor und einen hundert Meter tiefen Hang hinabgestürzte.
Die zweithäufigste Todesursache bei Selbstporträts sind Unfälle mit Zügen, besonders in Indien. Die Studenten stellten fest, dass dort Selfies auf Bahngleisen ein besonderer Trend in sozialen Netzwerken sind. Sich mit dem Partner oder guten Freunden auf oder neben Gleisen abzulichten gilt demnach als romantisch und steht für eine niemals endende Freundschaft.
Auch das posieren im Wasser, mit Waffen oder Tieren führt immer wieder zu tragischen Unfällen vor der Kamera.
Die gefährdetste Gruppe unter den Selfie-Jägern ist die der 20- bis 24-Jährigen. In dieser Altersgruppe kamen seit 2014 45 Personen ums Leben. 41 der in den letzten zwei Jahren verunglückten Personen waren unter 20 Jahre alt, 17 älter als 30.
Um tödliche Selfie-Unfälle in Zukunft zu vermeiden arbeiten die Wissenschaftler aus Pittsburgh an einer neuen Smartphone-App. Sie soll mithilfe von GPS-Daten und Bilderkennung vor gefährlichen Situationen beim Selfies machen warnen. (jwo)
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