Berlin (dpa) - Das Smartphone steht im Mittelpunkt zahlreicher Innovationen in der Unterhaltungselektronikindustrie. Zehn Jahre nach seiner ersten Präsentation hat es sich aber auch zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.
Acht von zehn Menschen in Deutschland nutzen inzwischen ein Smartphone. "So schnell hat bislang keine andere Technologie den Alltag so vieler Menschen verändert", sagte Klaus Böhm von Deloitte. Innerhalb nur eines Jahrzehnts sei das Smartphone von einem Nischenprodukt zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Der deutsche Smartphone-Markt erzielt demnach im laufenden Jahr mit einem Volumen von 9,77 Milliarden Euro voraussichtlich einen höheren Umsatz als die gesamte klassische Unterhaltungselektronik.
Wie auf der IFA zu sehen sein wird, gibt es inzwischen eine Vielzahl von Geräten, die sich über das Smartphone vernetzten und steuern lassen. Nach Prognosen von Deloitte dürften Medienhäuser, Online-Konzerne und Händler künftig vom Smartphone-Ökosystem am meisten profitieren.
Als weitere Trends machen die Marktbeobachter neben Virtual Reality, Sprachassistenten und auch sogenannte Wearables wie Smartwatches aus. In diesem Jahr wird ein Absatz von 1,26 Millionen Geräten in Deutschland erwartet. Das entspreche einem Wachstum von 27 Prozent. Der Umsatz wird den Prognosen zufolge um 44 Prozent auf rund 325 Millionen Euro steigen.
Nach Angaben des Bitkom stehen rund 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland in Zusammenhang mit dem Smartphone, der Umsatz beläuft sich in diesem Jahr voraussichtlich auf 45 Milliarden Euro. Der Digitalverband stellte zum Start der IFA in Berlin gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft Deloitte ihre Trendstudie vor.
Demnach legt die klassische Unterhaltungselektronik in diesem Jahr voraussichtlich um 2,6 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu. Vor allem das Wachstum bei TV-Geräten wird dafür verantwortlich sein, sagte Bitkom-Spezialist Timm Lutter. Auch der TV-Markt profitiert stark von neuen Technologien, etwa der Verbindung mit dem Internet und dem Video-Streaming. "Das Smartphone hat als Universaltalent in vielen Bereichen Schneisen geschlagen, aber auch viel fruchtbaren Boden hinterlassen", sagte Lutter. Auch in anderen Branchen stosse es entscheidende Entwicklungen an. © dpa
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