• Je mehr Zeit Teenager in den sozialen Medien verbringen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind.
  • Eine aktuelle Studie aus Grossbritannien zeigt, dass vor allem Mädchen zwischen 11 und 13 Jahren sowie Jungen zwischen 14 und 15 Jahren davon betroffen sind.
  • Die Studie deckt allerdings nur den vorpandemischen Zeitraum bis 2018 ab.

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TikTok, Instagram, Facebook und Co sind aus dem Leben vieler Teenager nicht mehr wegzudenken. Der Konsum sozialer Medien kann sich jedoch negativ auf die Lebenszufriedenheit auswirken. Das zeigt eine aktuelle britische Studie, die in der Zeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

Weshalb soziale Medien die Lebenszufriedenheit beeinflussen, muss noch weiter ergründet werden. Die Forschergruppe der Universitäten Cambridge und Oxford sowie des Donders Institute for Brain, Cognition and Behaviour, geht derzeit davon aus, dass die Anfälligkeit für soziale Medien während der Pubertät mit den Veränderungen im Gehirn, des Hormonhaushalts und in der Gesellschaft zusammenhängen könnte.

"Veränderungen in unserem Körper, wie etwa die Entwicklung des Gehirns und die Pubertät, und in unserem sozialen Umfeld scheinen uns zu bestimmten Zeiten unseres Lebens anfällig zu machen", zitiert die BBC die leitende Forscherin, Dr. Amy Orben.

Unzufriedenheit nach Social-Media-Konsum ist bei Teenies und jungen Erwachsenen am höchsten

Die Auswertungen zeigten, dass vor allem bei Teenagern ein Zusammenhang zwischen der Nutzung von Social Media und der Lebenszufriedenheit besteht. 16- bis 21-Jährige, die sich den sozialen Medien mehr als drei Stunden pro Tag widmeten, gaben an, unzufriedener zu sein als Gleichaltrige, die weniger Zeit damit verbrachten. Interessant ist jedoch, dass auch diejenigen dieser Altersgruppe, die soziale Medien überhaupt nicht nutzten, ebenfalls unglücklicher waren.

Anders verhält es sich bei jüngeren Menschen: Die Lebenszufriedenheit nahm mit zunehmender Nutzung sozialer Medien ab. Besonders auffällig äusserte sich das bei Mädchen zwischen 11 und 13 Jahren. Wenn diese verstärkt in den sozialen Medien unterwegs waren, fühlten sie sich im Jahr darauf weniger erfüllt.

Bei den Jungen war das im Alter von 14 und 15 Jahren der Fall. "Der geschlechtsspezifische Unterschied im Timing deutet darauf hin, dass ein früher Anstieg der Sensibilität gegenüber sozialen Medien auf Reifungsprozesse wie die Pubertät zurückzuführen sein könnte, die bei Frauen früher eintreten als bei Männern", erklären die Autorinnen und Autoren.

Für die Studie führten die Forscherinnen und Forscher in Grossbritannien eine Haushaltsbefragung mit 72.000 Teilnehmenden durch. Zwischen 2011 und 2018 wurden diese bis zu sieben Mal gefragt, wie zufrieden sie derzeit mit ihrem Leben sind und wie viel Zeit sie täglich damit verbringen, mit Freunden in den sozialen Medien zu kommunizieren. Danach konzentrierten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die kleinere Gruppe von 17.409 Menschen im Alter zwischen 10 und 21 Jahren.

Social-Media-Nutzung kann sich auch positiv auswirken

Die Forscherinnen und Forscher warnen jedoch davor, bestimmte Geschlechts- und Altersgruppen über einen Kamm zu scheren. "Auch wenn die Zeitfenster für die Sensibilität gegenüber sozialen Medien insgesamt auffällig sind, werden sie sich höchstwahrscheinlich von Person zu Person erheblich unterscheiden", schreiben sie. Die Sensibilität der Teenager und jungen Erwachsenen werde "durch eine breite Palette von individuellen, gleichaltrigen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst".

Ein weiterer Faktor sei die Art der Nutzung: Wie sie mit Inhalten und Menschen in den sozialen Medien umgehen, beeinflusst das Wohlbefinden der Userinnen und User. Social Media habe durchaus auch positive Auswirkungen, geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bedenken. Schliesslich halten viele durch sie den Kontakt zu Freunden.

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Studie bezieht sich nicht auf Nutzung sozialer Medien während der Pandemie

Laut der BBC erklärte Prof. Bernadka Dubicka, Expertin für die psychische Gesundheit von Kindern an der Universität Manchester, die Studie sei deshalb interessant, da sie "die Komplexität widerspiegelt, die in der klinischen Praxis bei gefährdeten Jugendlichen zu beobachten ist".

Allerdings weist sie auch darauf hin, dass die Studie lediglich einen Zeitraum bis 2018 abdecke. "Seitdem ist die Nutzung sozialer Medien im Leben junger Menschen immer präsenter geworden, insbesondere während der Pandemie, und emotionale Schwierigkeiten, vor allem bei älteren heranwachsenden Mädchen, haben deutlich zugenommen."

Verwendete Quellen:

  • bbc.com: "Teenage social media use linked to less life-satisfaction for some" (29.03.2022)
  • Nature Communications: Studie "Windows of developmental sensitivity to social media" (28.03.2022)
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