Cupertino (dpa) - In der Kraftprobe mit der US-Regierung um das Entsperren von iPhones wirft Apple den Behörden vor, sie hätten sich mit einem ungeschickten Vorgehen selbst in eine Sackgasse gebracht.
Der Konzern habe Ermittlern vier Wege vorgeschlagen, wie man Zugang zu Informationen im Telefon eines der Attentäter von San Bernardino bekommen könnte, auch ohne das Passwort zu knacken, sagten ranghohe Apple-Mitarbeiter in einer Telefonkonferenz mit US-Journalisten am späten Freitag.
Dabei sei jedoch entdeckt worden, dass jemand das Passwort der dazugehörigen Apple-ID geändert habe, und zwar als das iPhone bereits in der Hand der Behörden war, berichtete unter anderem die Website "Buzzfeed". Damit sei dieser Weg verbaut worden.
Jetzt verlangen die Behörden von Apple Unterstützung beim Aushebeln der Verschlüsselung des iPhone 5c und eine Richterin wies den Konzern an, die Forderungen zu erfüllen. Unter anderem soll Apple per Software-Eingriff die Funktion abschalten, die alle Daten löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird. Apple sperrt sich dagegen und erklärt, eine solche Software überhaupt zu entwickeln, würde die Sicherheit für alle schwächen.
Am Freitag stützte das US-Justizministerium mit einem eigenen Antrag beim Gericht die Forderungen der Bundespolizei FBI. In dem Papier steht, das Passwort der Apple-ID sei in der Gesundheitsbehörde von San Bernardino geändert worden, der das vom Attentäter Syed Rizwan Farook genutzte iPhone gehörte. Er hatte gemeinsam mit seiner Frau im Dezember 14 Menschen erschossen. Das Paar, das die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützt haben soll, starb im Gefecht mit der Polizei. © dpa
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