Hannover (dpa/tmn) - Genug getippt, dieses Gespräch muss mündlich weitergeführt werden? Viele Messenger-Apps wie Signal, Wire, Whatsapp, Messenger oder Skype bieten mittlerweile auch Anrufe neben Sprechblasen, Emojis, Videos und Sprachnachrichten an. Aber worauf muss man achten?
Kosten: Mit Telefonie über Apps via Voice over IP lassen sich die Kosten für Auslandsgespräche oder Gespräche in andere Netze einsparen. Doch ganz kostenlos sind sie auch nicht. Nutzer bezahlen mit ihrem monatlich gebuchten Datenvolumen. Wer mehr per App telefonieren möchte, muss genug davon haben. Ein Gigabyte pro Monat sollte es schon sein, rät die Fachzeitschrift "c't" (Ausgabe 5/2017). Der Grund: Wird mit Apps wie Skype, Whatsapp, Signal oder Wire telefoniert, zehrt das am gebuchten Datenvolumen. Zwischen 20 und 40 Megabyte pro Stunde wurden in einem Test acht verschiedener Apps gemessen. Für die Verbindungskommunikation mit den Betreiberservern fallen mit gut einem Megabyte pro Monat relativ wenig Daten an.
Daten sparen: Wer das kostbare Datenvolumen nicht aufbrauchen will, kann auch über WLAN-Netze via Voice over IP telefonieren. Das gelang im "c't" gut, wenn auch teilweise mit einigen Sekunden bis zum Verbindungsaufbau. Damit nicht unterwegs unerwartete Anrufe einlaufen, lässt sich der Zugang der Apps zum Mobilfunknetz einschränken. Auf Apple-Geräten geht das in der "Einstellungen" unter "Mobiles Netz", Androidnutzer gehen im Einstellungsmenü in den Punkt "Datennutzung durch Apps".
Netz: Während normale Mobilfunkanrufe auch dort gut funktionieren, wo es kein UMTS- oder LTE-Netz gibt, schwächeln die Apps hier. Hier können die Laufzeiten der einzelnen Datenpakete so lang werden, dass Gesprächspartner einander ins Wort fallen. Beim Wechseln von einer Funkzelle in die andere reissen die IP-Verbindungen laut "c't" ab.
Passende Verbindung: Während normale Anrufe von allen zu allen Mobiltelefonen möglich sind, bieten die Apps nur Insellösungen. Apples Facetime funktioniert nur mit Apple-Geräten, Wire, Signal, Whatsapp und Co. nur mit dem entsprechend gleichen Dienst - immerhin über Herstellergrenzen hinweg. Da die einzelnen Apps recht geringen Speicherverbrauch haben, lassen sich leicht mehrere auf dem Telefon installieren. So erreicht man die meisten wichtigen Kontakte. © dpa
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