Kinder wollen immer früher Teil der sozialen Medien sein. Vor allem an der Plattform TikTok führt für Teenager fast kein Weg vorbei. Wie sollten Eltern damit umgehen? Ein Mediencoach gibt Tipps.

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Kinder lieben Singen und Tanzen. Wo früher noch das Kinderzimmer als Bühne gereicht hat, um sich wie ein Star zu fühlen, ist heute die chinesische Video-Plattform TikTok der ganz grosse Renner unter Teenagern. Teilweise schon mit zehn oder elf Jahren teilen Kinder ihre Sing- und Tanzvideos mit der ganzen Welt. Und das erweckt Sorgen in ihren Eltern.

Aber deshalb die soziale Plattform verteufeln oder dem Kind sogar verbieten? Davon rät Kristin Langer, Mediencoach der Initiative "Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht", ab. "Gut ist, wenn Eltern sich auf das Interesse einlassen und die Funktionen der App gemeinsam mit ihrem Kind ausprobieren", sagt die Expertin.

TikTok: So sollten Eltern mit der Plattform umgehen

Eltern müssen aber auf Diskussionen um die Einstellungen gefasst sein, die sowohl auf öffentlich als auch auf eingeschränkt gesetzt werden können. Spätestens ab 12 Jahren wollen sich Teenies oft nicht mehr verstecken und den Star-Feeling-Faktor erhöhen. Ihnen reicht dann nicht mehr, dass die Videos nur Freunde und Familie sehen.

Um aber den Rest der Welt aussen vor zu lassen, könnten Eltern Folgendes vorschlagen: "Wie würdest du das finden, wenn das Video von Dir im Eingangsbereich deiner Schule oder im Stadtzentrum performed wird?", regt Langer an. Dort würde es nicht nur von jedem gesehen, sondern kann von Fremden auch für immer gespeichert werden - genau wie Videos auf TikTok.

Jedoch geht es bei TikTok nicht nur um Tanzen und Singen: Nutzer teilen in ihren Kurzvideos auch informative Inhalte - selbst die Tagesschau hat einen Account. Ende Juni sorgten Teenager der App dafür, dass bei US-Präsident Donald Trumps Wahlkamp-Rallye Leere herrschte.

TikTok: Was will mein Kind erreichen?

Ein weiterer Tipp für Eltern ist, herauszufinden, was das Kind mit seinen Auftritten erreichen will. Geht es nur um das Nachspielen vom Showbusiness? Das ginge auch in kleinerem Kreis. Warum nicht mal was fürs nächste Familienfest einstudieren? Oder geht es darum, berühmt zu werden? Etwa wie die TikTok-Stars "Dalia Mya", "itsofficialmarco" oder "Enyadres", die als InfluencerInnen einen Haufen Geld verdienen, Klamotten und Schminke gestellt bekommen.

"Das ist ein willkommener Anlass, gemeinsam mit den Kind zu recherchieren, wie viel Arbeit hinter einem Influencer-Job steckt. Auch um herauszufinden, wer bei den Videoproduktionen eigentlich was entscheidet", schlägt Kristin Langer vor. Sie empfiehlt für die Recherche die Webseite handysektor.de. (spot/dpa)

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