Cupertino (dpa) - Tim Cook mag nicht das charismatische Auftreten seines legendären Vorgängers Steve Jobs haben - aber der 55-jährige Manager hat Apple in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt.

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Der Konzern achtet mehr auf Umweltaspekte, Datenschutz sowie die Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern, kommuniziert offener als in der Jobs-Ära und schüttet Milliarden Dollar an Aktionäre aus. Zuletzt wagte Cook eine Konfrontation mit der US-Regierung um Verschlüsselung beim iPhone.

Cook schlug zum Start als Apple-Chef mit dem Tod von Jobs im Oktober 2011 einige Skepsis entgegen. Denn er war zwar schon zuvor für das Tagesgeschäft zuständig und hatte den Gründer immer wieder mal während der Auszeiten wegen dessen Krebserkrankung vertreten.

Aber er galt eben nicht als ein Produkt-Visionär wie sein Vorgänger. Doch Cook versuchte gar nicht erst, Jobs' Schuhe auszufüllen, sondern überliess viel Verantwortung Chefdesigner Jony Ive und anderen Top-Managern. Spätestens das iPhone 6 bewies, dass Apple auch unter Cook erfolgreiche Geräte bauen kann.

Jobs hatte den früheren Manager der Computerkonzerne IBM und Compaq 1998 zu Apple geholt, das damals ums Überleben kämpfte. Cook griff schnell durch: Er schloss eigene Produktionswerke und setzte auf Auftragsfertiger. Die Lagerbestände liess er von Monaten auf Tage schmelzen und verschlankte die Zulieferkette. Das US-Magazin "Fortune" würdigte Cook seinerzeit als "das Genie hinter Steve".

Privat war über Cook lange so gut wie gar nichts bekannt. Im Herbst 2014 offenbarte er dann seine Homosexualität, als erster Chef eines grossen US-Unternehmens. Sein Vermögen kündigte Cook an, zu spenden - bis auf Geld für die Ausbildung seines Neffen.  © dpa

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