Richard Garriott erschuf mit seiner "Ultima"-Serie ab 1981 die ersten Computer-Rollenspiele der Historie. Nun kehrt "Lord British" zurück: Der Pionier unter den Gamedesignern stellt sein neuestes Fantasy-Projekt "Shroud of the Avatar" vor. Über "kickstarter.com" sollen dafür eine Millionen Dollar zusammengetragen werden.
"Shroud of the Avatar: Forsaken Virtues" soll der erste Teil einer längeren Rollenspiel-Reihe werden. Garriott will die Elemente, die ein Fantasy-Rollenspiel ausmachen, dabei besonders hervorheben und sich an dem orientieren, was seine "Ultima"-Serie so beliebt gemacht hat. Statt von einem Level ins nächste zu hetzen, kann sich der Spieler nach einer anfänglichen Einführung mit einer Vielzahl von Avataren auseinandersetzen und eine schier unendliche mittelalterliche Welt entdecken. Ob als Siedler oder als mutiger Abenteurer - der Spieler kann frei wählen, welchen Pfad er einschlagen möchte, die daraus entstehende Wendung des Spiels liegt somit in seiner Hand. Der Avatar wird dabei von einer tiefgründigen Geschichte begleitet, die sich auch durch nachfolgende Teile ziehen soll.
Finanzierung über kickstarter.com
Mittels Crowdfunding will der legendäre Rollenspiel-Designer und -Programmierer das neue Fantasy-Projekt über die Plattform "kickstarter.com" finanzieren: Bis zum 7. April 2013 sollen dort eine Million Dollar (rund 770.000 Euro) zusammengetragen werden. Bereits am zweiten Tag betrug der gesponserte Betrag 609.240 Dollar - Tendenz weiter steigend. Es sieht also gut aus für das Projekt des "Lord British": Wenn alles klappt, steht das PC-Spiel im Herbst 2014 zum Download bereit.
Keine offizielle "Ultima"-Fortsetzung
Offiziell ist "Shroud of the Avatar" kein direkter Nachfolger der "Ultima"-Reihe, weshalb keine identischen Spielerfiguren zu erwarten sind. Die mittelalterliche Spielewelt mit Häusern und Burgen bleibt selbstverständlich erhalten, jedoch dienen die Städte nicht nur als Rückzugsort, sondern müssen auch vor Feinden verteidigt werden. Für eine noch grössere Vielfalt und Kommunikation mit anderen Spielern soll das Roleplaying-Game nicht nur offline im Singlemodus, sondern auch online mit Multiplayer-Funktion gespielt werden können.
Mittelalterliches Comeback des "Lord British"
Der wichtigste Charakterzug des Richard Garriott ist wohl sein purer Entdeckergeist. Im wahren Leben tobt er sich als Weltraumtourist (2008) und Tiefseetaucher aus, virtuell wurde er als Schöpfer einer mittelalterlichen, interaktiven Spielewelt zum Roleplay-Vorreiter schlechthin.
In den letzten Jahren jedoch beschäftigte sich Garriott neben seinem Ausflug ins All mit dem Entwickeln von Spielen wie "Tabula Rasa" oder einer Firma für Social-Media-Games. Mit "Shroud of the Avatar" kehrt Garriott also zurück zu den Wurzeln und versucht sozusagen sein "ultima"-tives Comeback. Seine Fans dürften darüber hellauf begeistert sein und kratzen sicher gerne ein wenig Kleingeld für das Projekt zusammen.
(soko)
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