Neue Vorwürfe gegenüber Russland: Die USA und Grossbritannien werfen Moskau vor, in grossem Umfang Netzwerkinfrastrukturen infiltriert zu haben. Ein Vertreter des Weissen Hauses spricht von einer "gewaltigen Waffe".
Die USA und Grossbritannien haben vor einer global angelegten Cyberattacke aus Russland gewarnt. Das britische nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), das FBI und das US-Ministerium für Heimatschutz veröffentlichten am Montag dazu eine gemeinsame Erklärung.
Auf Basis von Geheimdiensterkenntnissen werden dort detailliert die Methoden aufgelistet, mit denen russische Hacker in grossem Umfang Netzwerkinfrastrukturen infiltriert hätten. Diese Vorbereitung könne einen Cyberangriff nahelegen, so die Experten.
Die Aktivität der Eindringlinge in die Netzwerke werde schon seit einigen Monaten beobachtet, erste Hinweise über das Eindringen der Hacker seien schon 2015 bei US-amerikanischen Dienststellen eingegangen.
Der Angriff stehe jedoch nicht in direktem Bezug mit dem Raketenangriff der Westmächte auf Syrien am vergangenen Samstag, berichtete die britische Agentur PA.
Millionen von Rechner potenziell betroffen
NCSC-Vertreter Ciaran Martin sprach von einem "bedeutenden Moment" im Kampf gegen die russische Aggression im Netz. Nach seinen Worten stünden "Millionen von Maschinen (Rechnern) weltweit" im Visier dieses geplanten Angriffs.
Die britische Regierung werde mit den USA und anderen internationalen Verbündeten und Industriepartnern zusammenarbeiten, betonte Martin. Ziel sei, das "inakzeptable Cyber-Verhalten Russlands zu enttarnen".
Nach den Worten des Vize für Cyber-Sicherheit aus dem Weissen Haus, Rob Joyce, gehen die USA mit grosser Sicherheit von einer russischen Urheberschaft aus.
Diese Systeme sollen betroffen sein
Im Detail betroffen sind den Angaben zufolge Systeme, die mit Cisco Smart Install SMI ausgestattet sind, das Netzprotokoll Generic Routing Encapsulation GRE und das Netzwerkprotokoll SNMP, das Netzwerkelemente wie Router, Server oder Computer steuert und überwacht.
"Es ist eine gewaltige Waffe in den Händen eines Widersachers", sagte Joyce. © dpa
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